Aufatmen in der US-Fernsehlandschaft: Die Autorengewerkschaft Writers Guild of Amercia und die Produktionsstudio-Allianz AMPTP haben sich in der Nacht zum Montag auf einen neuen 3-Jahres-Vertrag geeinigt - und damit in letzter Minute noch einen Autorenstreik verhindert, der ab dem heutigen Dienstag gedroht hätte. Angesichts der stockenden Verhandlungen hatte die Autorengewerkschaft vorsorglich von ihren Mitgliedern die Genehmigung für einen Streik eingeholt - bei einer Zustimmung von über 96 Prozent.

Diese Geschlossenheit dürfte die Verhandlungsposition der Gewerkschaft ohne Frage gestärkt haben - ebenso wie der Blick auf die Vergangenheit. Als es im Jahr 2007 zum letzten, 100 Tage währenden Ausstand der US-Autoren gekommen war, war ein geschätzter Schaden von 2,1 bis 2,5 Milliarden US-Dollar entstanden. Nun wäre der Streik zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt gekommen: Im Mai stehen sowohl die Upfronts an, bei denen die Networks ihren Werbekunden das Programm fürs kommende Jahr vorstellen, als auch die LA-Screenings, bei denen internationalen Einkäufern die neuen Serien präsentiert werden. Die Pilotfilme sind zwar schon längst gedreht, bei einem länger andauernden Streik wäre aber unsicher gewesen, wann die Serien überhaupt in Produktion gehen können.

Dass der Streik nun überhaupt drohte, hängt unter anderem mit der Tatsache zusammen, dass in den USA zwar so viele Serien wie noch nie produziert werden, dass die wirtschaftliche Situation der Autoren aber zugleich in den letzten Jahren schlechter wurde. Das liegt beispielsweise daran, dass die einzelnen Staffeln nun kürzer ausfallen. Dafür wird dort häufig länger an einzelnen Episoden gearbeitet - was aber nicht entsprechend vergütet wurde. Zudem dürfen viele Autoren zwischen einzelnen Staffeln nicht für andere Serien arbeiten, was bei kürzeren Staffeln zu einem finanziellen Problem wird. Wie die Einigung zwischen Studios und Autoren nun genau aussieht, ist noch nicht bekannt.