Donata Hopfen© Axel Springer
Als Vorsitzende der Verlagsgeschäftsführung der "Bild"-Gruppe ist Donata Hopfen eine der einflussreichsten Medienmanagerinnen des Landes. Seit 2014 hat sie diese Position inne, davor leitete sie als Geschäftsführerin die Bild Digital GmbH. Im Medienkonzern ist sie schon seit 2003. Nun hat Hopfen ihren Abschied vom Verlag angekündigt, zum 1. Oktober wird sie Geschäftsführerin von Verimi. Das ist eine branchenübergreifende Datenallianz, der sich viele große Unternehmen angeschlossen haben, darunter Allianz, Axel Springer, Daimler und Deutsche Bank.

Verimi befindet sich derzeit noch im Aufbau und will zum kommenden Jahreswechsel an den Start gehen. Das Unternehmen will im Kern ein Login für viele verschiedene Dienste anbieten - so müssen sich die Internetnutzer nicht überall einzeln anmelden und im Zweifel unterschiedliche Login-Daten merken. Ein ähnliches Projekt haben die Mediengruppe RTL, ProSiebenSat.1 und United Internet kürzlich gestartet (DWDL.de berichtete).

Donata Hopfen selbst sagt zu ihrem Wechsel: "Es ist meine feste Überzeugung, dass wir im globalen Wettbewerb mit Verimi und dem klaren Commitment des Verimi-Gesellschafterkreises die einzigartige Chance haben, zum ersten Mal einen Deutschland- und Europaweiten Standard für nutzerfreundliche digitale Geschäftsmodelle zu etablieren." Der Anspruch sei es, in der Digitalisierung entscheidender Industrien eine aktive Rolle zu spielen. Christian Sewing, stellvertretender Vorstandsvorsitzender Deutsche Bank, sagt im Namen der Partner von Verimi: "Wir freuen uns, mit Donata Hopfen eine überaus profilierte Expertin für digitale Geschäftsmodelle gewonnen zu haben. Sie steht als Geschäftsführerin für den Willen von Verimi, zu einem echten europäischen Plattformanbieter zu werden."

Axel Springer hat unterdessen angekündigt, seine Verlagsstruktur und die Zuständigkeiten zu verändern. So werden zwei separate Verlagsbereiche geschaffen, in denen die jeweiligen Marken und Teams zugeordnet sind. Gebündelt werden dafür einerseits markenübergreifend die Digitalaktivitäten sowie andererseits die Printangebote inklusive Print-Vermarktung, -Vertrieb und Druckereien. Mit dieser neuen Struktur will Springer vor allem im Digitalbereich flexibler agieren. Gleichzeitig ergeben sich, so Springer, Vorteile für das Printgeschäft, weil die Teams hier nun fokussiert auf Zeitungen und Zeitschriften arbeiten. Für die Redaktionen ändert sich nichts.

Stephanie Caspar, bislang Geschäftsführerin WeltN24, leitet künftig übergreifend alle Digitalaktivitäten der nationalen Medienmarken und die Digitalvermarktung innerhalb von Media Impact, Kundenservice und IT. Print-Vermarktung, -Vertrieb und Druckereien werden in Zukunft von Christian Nienhaus, 57, derzeit Vorsitzender der Geschäftsführungen Media Impact und Sales Impact, übergreifend verantwortet. Beide berichten an Jan Bayer, Vorstand Bezahlangebote.

Jan Bayer erklärt zur Neuaufstellung: "Das Markt- und Wettbewerbsumfeld der Medienmarken in Deutschland hat sich gravierend verändert. Die Anforderungen an gedruckte und digitale Medien unterscheiden sich immer stärker. Dieser Trend wird weiter zunehmen und wir wollen uns daher entsprechend aufstellen. Stephanie Caspar und Christian Nienhaus bringen mit ihren Erfahrungen und ihrer persönlichen Leidenschaft allerbeste Voraussetzungen mit, um sich gemeinsam mit ihren Teams auf die unterschiedlichen Markterfordernisse zu fokussieren."