In den vergangenen Jahren haben zahlreiche Frauen schwere Vorwürfe gegen den US-Schauspieler und Entertainer Bill Cosby wegen sexueller Übergriffe erhoben - die meisten allerdings waren strafrechtlich bereits verjährt. Anders war das im Fall von Andrea Constand. Sie arbeitete für die Temple University, an der auch Cosby seinen Abschluss machte und deren Mäzen er später wurde.

Constand sagte aus, dass sie Cosby als Mentor angesehen habe. Als dieser ihr im Januar 2004 Pillen gegen Stress angeboten haben, sie sie durch diese ohnmächtig geworden. Als sie wieder zu sich gekommen sei, habe Cosby gegen ihren Willen sexuelle Handlungen an ihr vorgenommen. Bill Cosby selbst trat im Prozess nicht in den Zeugenstand. Während des Prozesses wurde bekannt, dass Cosby bei einer außergerichtlichen Einigung im Jahr 2006 3,38 Millionen Dollar an Constand gezahlt habe.

Die Jury befand Bill Cosby nun nach den Beratungen in allen Anklagepunkten für schuldig. Ein erster Prozess im Sommer vergangenen Jahres war ohne Urteil zu Ende gegangen, weil sich die Jury auch nach 50-stündigen Beratungen nicht auf ein einstimmiges Votum hatte einigen können. Welches Strafmaß Bill Cosby nun erwartet, ist noch nicht klar - theoretisch drohen ihm bis zu 30 Jahre Haft. Cosby kann aber auch noch gegen das Urteil Berufung einlegen.