Ihren Job und ihren guten Ruf haben im Zuge der #metoo-Debatte schon viele verloren, tatsächliche strafrechtliche Konsequenzen gab es bislang aber kaum, nicht zuletzt, weil viele Vorfälle schon verjährt sind. Auch bei Bill Cosby, der zwischen 1984 und 1992 in der "Bill Cosby Show" zu sehen war und in dieser Zeit das Image des "Vaters der Nation" erhielt, wurde von den knapp 60 Vorwürfen nur einer vor Gericht verhandelt: Der der Universitätsmitarbeiterin Andrea Constand. Die Jury sah es im Frühjahr als erwiesen an, dass Cosby sie im Jahr 2004 erst betäubt und dann sexuell genötigt und missbraucht hat. Was noch ausstand, war die Verkündung des Strafmaßes.

Die Verteidigung versuchte bis zuletzt, dem mittlerweile 81-jährigen und erblindeten Cosby den Gang ins Gefängnis zu ersparen, nun steht aber fest: Er muss hinter Gittern. Der Richter ordnete eine Haftstrafe von mindestens 3 und maximal 10 Jahren an - das bedeutet, dass er frühestens nach drei Jahren eine Entlassung beantragen kann. Eine Umwandlung in einen Hausarrest ist nicht möglich, auch die Freilassung auf Kaution bis zu einer möglichen Berufungsverhandlung lehnte der Richter ab.

Zudem wird Cosby sein Leben lang als gewaltbereiter Sexualstraftäter registriert bleiben. Das hat zur Folge, dass beispielsweise Nachbarn, Kinderbetreuungsstätten und Schulen informiert werden, wenn er eine Wohnung in der Umgebung hat. Zudem muss er an einer Therapie teilnehmen. Zuvor hatte eine Psychologin erklärt, dass sie Zeichen einer psychischen Störung erkennt und erneute Straftaten nicht ausschließen würde. Bill Cosby verzichtete darauf, selbst das Wort zu ergreifen.