Um die Zusammenarbeit zwischen Netflix und den zu Disney gehörenden Marvel-Studios ist es aktuell offenbar nicht zum Besten bestellt: Wenige Tage, nachdem Netflix entschieden hat, "Iron Fist" nach zwei Staffeln nicht fortzusetzen, ereilt mit "Luke Cage" nun die nächste Marvel-Serie das Aus. Diesmal kommt die Entscheidung noch deutlich überraschender: Schon seit Monaten war an den Skripten für die neuen Folgen gearbeitet worden, grünes Licht galt lange mehr oder weniger als Formsache.

Erste Probleme deuteten sich an, als Netflix die Episoden-Order von 13 auf 10 Folgen kürzen wollte. Als nun die ersten Skript-Entwürfe für diese verkürzte Staffel geliefert wurden, zeigte man sich bei Netflix wenig überzeugt und konnte sich mit den Autoren und auch Marvel offenbar nicht einigen. In einem gemeinsamen Statement drücken Netflix und Marvel ihr Bedauern darüber aus, dass die Serie nicht fortgesetzt ewrden könne und dankt allen Beteiligten und Zuschauern.

Von den sechs Marvel-Serien von "Netflix" sind damit inzwischen maximal noch drei übrig. "Defenders" war ohnehin nur auf eine Staffel angelegt, "Iron Fist" und "Luke Cage" sind abgesetzt. Neue Staffeln bestellt wurden bereits von "Jessica Jones" und "The Punisher", ob es mit "Daredevil weiter geht, ist noch unklar, die dritte Staffel wurde hier gerade erst veröffentlicht.

Dass die einst so guten Beziehungen zwischen Netflix und Marvel offensichtlich deutlich abgekühlt sind, wird nicht zuletzt an der Strategie von Marvel-Mutterhaus Disney liegen, im kommenden Jahr selbst einen Streaming-Dienst an den Start zu bringen und damit in Konkurrenz zu Netflix zu treten. Auch Marvel dürfte dann für das neue Angebot produzieren. "Luke Cage" dort weiterzuführen, ist allerdings nach aktuellem Stand nicht geplant.