Der Verband VAUNET, in dem sich private Medienunternehmen zusammengeschlossen haben, hat anlässlich der Medientage München seine alljährliche Umsatzprognose veröffentlicht - und die sieht weiterhin deutliches Wachstum für die gesamte Branche audiovisueller Medien. Demnach soll der Gesamtumsatz in diesem Jahr um weitere 6,2 Prozent oder 725 Millionen Euro auf nun 12,44 Milliarden Euro wachsen. Damit kann das enorme Wachstumstempo aus dem vergangenen Jahr annähernd gehalten werden.

Die einzelnen Gattungen entwickeln sich dabei aber natürlich unterschiedlich gut. Nur noch wenig Wachstum gibt's demnach im Bereich der klassischen Fernsehwerbung. Hier wird der Umsatzanstieg der Prognose zufolge unterhalb der Inflationsrate liegen. Um 0,7 Prozent geht es demnach noch auf insgesamt 4,61 Milliarden Euro nach oben. Deutlich dynamischer entwickelt sich da schon das Segment der Instream-Videowerbung, die mit 552 Millionen Euro zwar im Vergleich zur klassischen TV-Werbung noch einen vergleichsweise kleinen Teil ausmacht, aber um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zulegte. Nimmt man beides zusammen, dann steigt der Umsatz mit Bewegtbildwerbung insgesamt um 1,9 Prozent auf 5,17 Milliarden Euro.

Bei Radiowerbung erwartet VAUNET ein Netto-Umsatzwachstum von 2,0 Prozent auf nun 800 Millionen Euro, mit Instream-Audiowerbung wird sogar 50 Prozent mehr umgesetzt als ein Jahr zuvor - allerdings auf niedrigem Niveau. Insgesamt erwartet VAUNET hier fürs Gesamtjahr einen Umatz von 44 Millionen Euro. Nimmt man alle Werbe-Umsätze von Radio, TV, Audio- und Videostreaming zusammen, dann wird 2018 erstmals der Rekordwert von sechs Milliarden Euro durchbrochen.

Stärkeres Wachstum als mit Werbung wird allerdings im Pay-Bereich verzeichnet - hier legen die Umsätze sogar um 13 Prozent auf nun 4,34 Milliarden Euro zu. Am meisten Umsatz wird hier weiterhin mit klassischem Pay-TV erzielt, der Umsatz zieht um immerhin 4,0 Prozent auf 2,39 Milliarden Euro an. Vor allem treibt aber das deutliche Wachstum der Streaming-Dienste hier den Umsatz nach oben. Die Pad VoD-Umsätze aus Abos und Einzelabrufen zusammen wachsen voraussichtlich um 30 Prozent und übersteigen erstmals die Milliarden-Marke. Die Abruferlöse aus Audio-Angeboten legen um 22,7 Prozent zu und liegen demnach bei 909 Millionen Euro. Weil zugleich auch das Teleshopping weiteres Umsatzwachstum  um 5 Prozent auf 2,09 Milliarden Euro erreicht, ergibt sich letztlich alles zusammengenommen das erstmalige Überspringen der 12-Milliarden-Marke für die Branche als Ganzes.

Hans Demmel, Vorstandsvorsitzender des VAUNET und Geschäftsführer von n-tv, nutzt die Zahlen für einen Appell an die Politik: "Die audiovisuellen Medien gehören zu den wichtigsten und wachstumsstärksten Wirtschaftszweigen in Deutschland. Gleichzeitig leisten die vielen hundert Radio-, Audio- und Bewegtbildangebote auch einen sehr wichtigen gesellschaftlichen Beitrag. Es sollte daher im ureigensten Interesse der deutschen Politik liegen, sich für faire Wettbewerbsbedingungen der in Deutschland ansässigen Medienunternehmen einzusetzen."