Condé Nast macht endgültig Schluss mit "Wired": Wie der Verlag am Freitag mitteilte, wird "Wired.de" zum Jahresende den Redaktionsbetrieb in Deutschland einstellen. Zuletzt war noch ein dreiköpfiges Redaktionsteam für das Online-Angebot tätig. Erst Ende Januar war die Print-Ausgabe von "Wired" beendet worden - damals hieß es, man wolle das Profil und das redaktionelle Angebot durch die Konzentration auf da Digitalangebot schärfen.

Nun lässt Condé Nast verlauten: "Das engagierte und talentierte Team um Redaktionsleiter Wolfgang Kerler hat schon wenige Monate nach der im Frühjahr 2018 initiierten Neuausrichtung gezeigt, dass Wired.de auch als reine Digitalmarke Potential am deutschen Markt hat. Dennoch fiel diese Entscheidung zugunsten einer stringenteren zentralen strategischen Ausrichtung und unternehmerischen Fokussierung."

Wolfgang Kerler wird Condé Nast im Zuge der Einstellung schon im kommenden Jahr wieder verlassen, "um sich neuen Herausforderungen zu widmen". Er war erst im Sommer vom Bayerischen Rundfunk gekommen. Die Redaktionsmitglieder, sich in der kommenden Woche mit einem Themenspecial rund um Technologie-Prognosten für das Jahr 2029 verabschieden werden, sollen derweil neue Aufgaben bei Condé Nast übernehmen.

Das Unternehmen selbst sieht sich indes "in einer neuen unternehmerischen Phase auf dem Weg zu einem zunehmend global verknüpften Medienhaus". Und weiter: "Entsprechend konzentrieren sich die Investitionen von Condé Nast Deutschland vermehrt auf die großen, globalen Luxus- & Lifestyle-Medien-Marken." Für "Wired" ist da kein Platz mehr.