Die Kölner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen zwei ehemalige WDR-Mitarbeiter und einen Kölner Bauunternehmer erhoben. Wie ein Sprecher des Amtsgerichts gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" bestätigte, wird den früher als Bauleiter der Gebäudewirtschaft beim WDR tätigen Männern Bestechlichkeit vorgeworfen. In einem Fall ist gar von Beihilfe zum Betrug die Rede.

Dem Unternehmer wiederum wirft die Staatsanwaltschaft in 43 Fällen gewerbsmäßigen Betrug und in zwei Fällen Bestechung vor. Konkret soll der Bauunternehmer die beiden Bauleiter bestochen haben, um im Gegenzug bei Aufträgen des WDR begünstigt zu werden. Laut "Kölner Stadt-Anzeiger" soll es dabei um die Vergabe von Aufträgen im Wert von rund 150.000 Euro gegangen sein.

Gleichzeitig soll der Unternehmer mehr Stunden abgerechnet haben als tatsächlich angefallen seien, zitiert das Blatt einen Gerichtssprecher. Darüber hinaus sollen die Arbeiter teilweise auf der Baustelle im Wohnhaus eines der beschuldigten WDR-Bauleiter gearbeitet haben. Außerdem wird ihm vorgeworfen, bei seiner Abrechnung einen Mitarbeiter eingesetzt zu haben, der zu diesem Zeitpunkt bereits verstorben gewesen sei. 

Auf DWDL.de-Nachfrage sprach der WDR am Dienstag sogar von drei ehemaligen Mitarbeitern, von denen sich zwei zum Zeitpunkt der Ermittlungen bereits im Ruhestand befunden hätten. "Wichtig ist, dass der WDR dem dritten Mitarbeiter nicht - wie der 'Stadt-Anzeiger' schreibt - vor kurzem, sondern schon Ende vergangenen Jahres außerordentlich gekündigt hat", erklärte eine Sendersprecherin.