Foto: G+JJohn Jahr jun., Mitbegründer und langjähriges Vorstandsmitglied des Druck- und Verlagshauses Gruner + Jahr, ist am Montagabend in Hamburg im Alter von 72 Jahren an Herz- und Kreislaufversagen plötzlich und unerwartet gestorben, wie der Verlag am Dienstag bekanntgab. Der älteste Sohn des 1991 verstorbenen John Jahr sen., der den Verlag mitgegründet hatte.

Mit 28 Jahren Zugehörigkeit war er bis zum Jahr 2000 das dienstälteste Vorstandsmitglied. Über die Jahr-Holding war er bis zu seinem Tod gemeinsam mit seinen Geschwistern Alexander, Michael und Angelika zu 25,1 Prozent an G+J beteiligt. Die restlichen 74,9 Prozent gehören dem Bertelsmann-Konzern. 

John Jahr wurde am 27. Dezember 1933 in Hamburg geboren udn absolvierte nach dem Krieg eine Lehre als Setzer und Drucker, woran sich eine umfassende Verlagsausbildung anschloss. Im Zuge der Gründung des Verlagshauses Gruner + Jahr durch John Jahr sen., Dr. Gerd Bucerius und Richard Gruner wurde er einer der neuen G+J-Geschäftsführer, die die Fusion der Drei Unternehmen zu einem Großverlag vollzogen. Zudem war er viele Jahre im Vorstand der Publikumszeitschriften beim Verband Deutscher Zeitschriftenverleger.

Bernd Kundrun, Vorsitzender des Vorstands von Gruner + Jahr zum Tod John Jahrs: "Mit großer Betroffenheit und Trauer haben wir vom Ableben von John Jahr erfahren. John Jahr zählt zu den großen Verlegerpersönlichkeiten unserer Zeit. Er verkörpert - wie vielleicht kein anderer - Identität und Haltung unseres Hauses. In den drei Jahrzehnten seiner Vorstandszugehörigkeit hat John Jahr die erfolgreiche Entwicklung von Gruner + Jahr maßgeblich beeinflusst und begleitet. Mit großem Engagement und mit nicht nachlassender Konsequenz hat er sich für seine Eigenständigkeit sowie für einen unabhängigen und qualitätsorientierten Journalismus eingesetzt. Dabei war John Jahr mit seiner immer herzlichen und gelassenen Art für den Vorstand, aber auch für mich persönlich, ein steter Rückhalt und kompetenter Ratgeber. Er war für uns alle mehr als ein Vorstandskollege, er war ein Freund. Sein Tod hinterlässt eine große Lücke, die nur schwer zu schließen sein wird. Wir sprechen der Familie Jahr unser tiefstes Mitgefühl und Beileid aus."