Um den in Nordrhein-Westfalen ansässigen Lokalradios in der Corona-Krise zu helfen, hat sich die Landesregierung gemeinsam mit den Vertretern des Lokalfunks, den Infrastrukturanbietern und der Landesanstalt für Medien NRW auf den sogenannten "Solidarpakt Lokalfunk NRW" geeinigt. Dieser soll die Distributionskosten für etwa drei Monate bereitstellen und dadurch journalistisch-redaktionelle Arbeitsplätze und die Medienvielfalt schützen.

Im Gegenzug verpflichten sich der Verband Lokaler Rundfunk (VLR) und der Verband der Betriebsgesellschaften, die redaktionellen Arbeitsplätze im Lokalfunk bis Ende September zu sichern. Darüber hinaus sagten die Lokalsender zu, in diesem Zeitraum eine durchschnittliche Quote von mindestens 75 Prozent der Aufträge für freiberuflich tätige Journalistinnen und Journalisten erfüllen zu wollen. Außerdem werden seitens der Infrastrukturanbieter Stundungen genehmigt, sollte es dennoch zu finanziellen Engpässen während der Dauer der Krise kommen.

Die konkrete Summe, die der Solidarpakt umfasst, wurde nicht genannt, doch nach Informationen der dpa geht es um einen höheren sechsstelliger Betrag. Die Lokalsender klagen über einen deutlichen Rückgang von Werbeeinnahmen in Folge der Corona-Krise. "Mit dem Solidarpakt Lokalfunk NRW stellen wir sicher, dass der Lokalfunk auch in Krisenzeiten sendet. Dabei haben wir fest angestellte Redakteure genauso wie freie Journalisten im Blick, denn sie stellen alle zusammen Medienvielfalt und -sorgfalt sicher", erklärte Nathanael Liminski (CDU), Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und für Medien zuständiger Staatssekretär.


Auch zukünftig wollen die Beteiligten des Solidarpakts in engem Austausch stehen, hieß es. Nicht ausgeschlossen, dass es zu weiteren Hilfen kommen muss, schließlich sind die langfristigen wirtschaftlichen Auswirkung der Corona-Krise noch gar nicht absehbar.