Nachdem in dieser Woche schon die Pläne für die Fusion von Discovery und WarnerMedia und die Vereinigung der beiden bisherigen französischen Konkurrenten M6 und TF1 bekannt wurde, steht nun der nächste Milliardenschwere Deal womöglich schon vor der Tür: Wie "The Information" und "Variety" berichten, soll Amazon sich schon seit Wochen in Verhandlungen über eine Übernahme von MGM befinden und dafür zwischen 7 und 10 Milliarden US-Dollar bieten. Die beiden Unternehmen kommentierten die Berichte bislang nicht.

Ende letzten Jahres wurde bekannt, dass MGM Holdings einen möglichen Verkauf der Metro-Goldwyn-Mayer Studios in die Wege geleitet hat. Das traditionsreiche Film-Produktionsstudio, das 1924 gegründet wurde, steht wie die gesamte Branche vor einem tiefgreifenden Wandel, weil Streaming-Dienste das traditionelle Kino-Geschäft unter Druck setzt. Verschärft wurde die Situation seit vergangenem Jahr durch die corona-bedingte fast fast weltweite Schließung der Kinos. MGM war zuletzt vor allem von der mehrfachen Verschiebung des neuesten James-Bond-Films betroffen, womit ein riesiger Teil der geplanten Einnahmen bislang ausblieb.

Amazon würde mit dem Kauf von MGM unter anderem Zugriff auf eine riesige Bibliothek von Inhalten aus der langen Geschichte des Studios erhalte, die 4.000 Filme und 17.000 TV-Episoden umfasst. Zu den Film-Titeln gehören etwa die James-Bond-Reihe, "Der Hobbit" oder "Das Schweigen der Lämmer", im Serien-Bereich produziert man Serien wie "The Handmaid's Tale", "Vikings", "Stargate" oder "Fargo". In einer Phase, in der quasi alle Medienkonzerne ihre eigenen Streaming-Dienste hochziehen und dort auch ihre umfangreichen Archive verfügbar machen, könnte Amazon hier sein Portfolio kräftig anreichern.