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Die Coronapandemie und die damit einhergehenden Lockdowns haben sich deutlich auf die Werbeumsätze der klassischen audiovisuellen Medien ausgewirkt. Für das Jahr 2020 hat VAUNET, der Verband Privater Medien, nun exakte Zahlen vorgelegt. Das Ergebnis: Vor allem bei den linearen Radio- und Fernsehangeboten gingen die Werbeumsätze zurück. Audio- und Videowerbung bei Streamingangeboten ist derweil gegen den allgemeinen Trend sogar gewachsen.

 

Insgesamt wurden 2020 rund 5,67 Milliarden Euro in Audio- und audiovisuelle Werbung investiert – das entspricht einem Rückgang von 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr, teilte VAUNET mit. In Sachen Bewegtbild gingen die Netto-Umsätze um 5,5 Prozent zurück – auf 4,90 Milliarden Euro. Das Minus gegenüber dem Jahr 2019 liegt also bei rund 280 Millionen Euro. Der Abwärtstrend wird dabei vor allem durch den Bereich Streaming etwas abgefedert. Die Netto-Werbeumsätze des Fernsehens nämlich reduzierten sich um 8,8 Prozent (auf 4,01 Milliarden Euro), gegen den Trend zugelegt haben Umsätze durch Streaming-Werbung. Hier legte die Branche um etwas mehr als 100 Millionen Euro zu, das Plus lag bei stattlichen 13,2 Prozent. Erwirtschaftet wurden in diesem Bereich 883 Millionen Euro. 

Sogar um 9,1 Prozent sind die Netto-Werbeumsätze im Bereich Radio gesunken. Sie lagen 2020 nun bei 713 Millionen Euro - nach 784 Millionen Euro im Jahr zuvor. Die Mitgliedsunternehmen des VAUNET seien hier "sehr unterschiedlich" betroffen gewesen, heißt es. Um fünf Millionen oder 8,3 Prozent gestiegen sind im Audio-Bereich die Werbeumsätze in Streamingangeboten. Sie liegen mittlerweile bei 65 Millionen Euro. Insgesamt bedeutet das für die Audio-Branche ein Werbeumsatzminus in Höhe von 7,8 Prozent.

Je kleiner, je regionaler, desto betroffener

Hart ausgebremst worden seien die werbefinanzierten Medien durch Corona, stellte die Vorstandsvorsitzende des VAUNET, Annette Kümmel, fest. Die Betroffenheit falle aber sehr unterschiedlich aus. Es gelte: Je kleiner und regionaler, desto stärker die Betroffenheit. Sie fordert nun: "Da bestehende Wirtschaftshilfen im Mediensektor vielfach nicht greifen, müssen besonders betroffene Medienunternehmen mit gezielten Maßnahmen unterstützt werden. Um die Vielfalt der Branche langfristig zu sichern, braucht es darüber hinaus eine ganzheitliche Risikoevaluierung."



VAUNET-Geschäftsführer Frank Giersberg spricht zwar von hoher und während der Krise nochmals gestiegener Mediennutzung, gleichzeitig aber von deutlich spürbarer Werbezurückhaltung. "Ungeachtet der aktuellen Situation stehen die audiovisuellen Medien aber weiter für hohe Reichweiten-, Werbewirkungs- und Effizienzvorteile und werden damit einen ganz entscheidenden Beitrag zum Wiederhochfahren der Wirtschaft nach der Krise leisten können." Für das laufende Jahr 2021 ist die Rede von einer weiterhin großen Unsicherheit, weshalb VAUNET auch keine Prognose bezüglich der Entwicklung in 2021 abgeben will.