
Russland droht nun tatsächlich mit Gegenmaßnahmen - auch gegen deutsche Medienhäuser. Aber auch Youtube muss mit Schritten der Regierung rechnen: So warf die russische Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor der Youtube-Mutter Google Zensur vor. Sie forderte das US-Unternehmen auf, die Sperrung der beiden Kanäle aufzuheben. Andernfalls könnten "Maßnahmen zur vollständigen oder teilweisen Beschränkung" gegen die Plattform getroffen werden, heißt es.
Auch das russische Außenministerium hat sich zur Löschung der beiden deutschen Youtube-Kanäle von RT geäußert - und sprach von einem "beispiellosen Akt der Medienaggression". Das Ministerium vermutet sogar die Unterstützung von deutschen Behörden. Eine Vergeltungsmaßnahme gegen deutsche Medien in Russland erscheine daher "nicht nur angemessen, sondern auch notwendig", heißt es in einer Erklärung. Gut möglich, dass die Vergeltungsmaßnahmen am Ende eben auch Medien betreffen, die mit der Entscheidung von Youtube gar nichts zu tun haben.
Die Bundesregierung hat sich angesichts der Vorwürfe inzwischen auch zu der Sache geäußert und jegliche Verantwortung für die dauerhafte Sperre der beiden Kanäle zurückgewiesen. Das sei eine Entscheidung von Youtube gewesen, erklärte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwoch. Die Bundesregierung habe damit nichts zu tun. Wer etwas anderes behaupte, bastele sich "eine Verschwörungstheorie" zurecht, so Seibert.