Achim Rohnke © VTFF Achim Rohnke
Die Dienstleister der Film und Fernsehwirtschaft beklagen derzeit eine Häufung an kurzfristigen Auftragsstornierungen. Die Corona-Krise habe die diesbezügliche Lage "deutlich verschärft", heißt es. Der Verband Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF) appelliert deshalb an Sender und Produzenten, zu einer partnerschaftlichen und fairen Zusammenarbeit zurückzukehren, fordert aber auch eine neue rechtliche Grundlage. Kurzum: Angepasst werden solle die Storno-Regel in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

"Auftraggeber und Dienstleister müssen wieder zu einer echten Partnerschaft finden. Es kann nicht sein, dass hoher Termindruck und schlecht getimte Produktionsabläufe ausschließlich auf dem Rücken unserer Mitglieder und ihrer Mitarbeiter*innen ausgetragen werden. Die Praxis rücksichtsloser Kurzstornos muss aufhören", appelliert Achim Rohnke, Geschäftsführer des VTFF. Kurzfristige Auftragsstornierungen würden Planungssicherheit beeinträchtigen und ließen sich auch durch äußerste Flexibilität nicht mehr auffangen. In Folge seien etwa Studios teils leer, teils überbelegt. Die finanziellen Folgen: Mitunter könnten solche unvermittelt abgesagten oder auf die lange Bank geschobenen Projekte bei den Dienstleistern zu finanziellen Engpässen führen, da kein Honorar fließe oder nur mit langer Verzögerung, heißt es seitens des VTFF.

"Bisher haben die technischen und kreativen Dienstleiter mit Rücksicht auf das Verhältnis zu ihren Kunden oft auf Stornierungsgebühren verzichtet. Dies könnte ein Ende haben“, sagt Achim Rohnke. Ein entsprechender AGB-Änderungsvorschlag liegt den im Verband organisierten Tonstudios zum Beispiel schon vor. "Die Schmerzgrenze ist erreicht. So kann es nicht weitergehen. Die Mitglieder des VTFF sind entschlossen, dieser Praxis der kurzfristigen Stornos und Produktionsabsagen entgegen zu treten."