Das Erste ändert am Montagabend erneut sein Primetime-Programm und verzichtet wie auch schon in der vergangenen Woche auf die eigentlich geplante Naturdoku um 20:15 Uhr. Stattdessen schiebt man nach einem weiteren "Brennpunkt", der sich an die "Tagesschau" anschließt, um 20:30 Uhr die 30-minütige Reportage "Heimreise in den Krieg" von William Dubas und János Kereszt ein.
Sie begleitet den Ukrainer Volodymyr Skvortsov aus Nordenham an der Unterweser. Der 36-Jährige, der sein Heimatland mit 16 Jahren verlassen hat, lässt Frau, Kinder und sein sicheres Leben in Deutschland zurück, um in der Ukraine zu helfen - und notfalls auch zu kämpfen. Die Reise mit einem Auto und einem Anhänger, vollgepackt mit Hilfsgütern, führt Volodymyr nach Tscherwonograd, wo er geboren ist, ostwärts bis Chmelnyzkyj und in die westukrainische Metropole Lviv - bis in die frisch ausgehobenen Schützengräben rund um die Stadt.
Seine Wohnung in Tscherwonograd hat Volodymyr Geflüchteten überlassen, beim Besuch seiner Geburtsstadt erzählen sie von ihren Erlebnissen. Volodymyr wird eine Woche lang brauchen, um ihre Ausreise nach Deutschland in einem Kleinbus zu organisieren. Er überlegt, ob er selber zur Waffe geifen soll, lässt sich registrieren, wird aber mangels militärischer Ausbildung und Erfahrung nicht eingezogen. Schließlich bleibt er in der Ukraine, um Lieferungen von Hilfsgütern zu koordinieren und zu Bedürftigen zu bringen.
Nach achttägiger, gemeinsamer Reise an den Rand des Krieges kehrt Kameramann William Dubas mit einer Gruppe Geflüchteter nach Deutschland zurück. Auch Volodymyr begleitet die Gruppe bis zur polnischen Grenze, wo er für weinge Minuten seine Frau trifft, um dann nach Tscherwonograd zurückzukehren.
Produziert wird die Reportage von Filmteam Papstein in Zusammenarbeit mit Bremedia Produktion im Auftrag von Radio Bremen. Die Redaktion liegt bei Thomas von Bötticher.