Foto: SWRNachdem kürzlich mit Monika Piel schon der größte ARD-Sender WDR eine neue Intendantin gewählt hat, steht nun auch beim zweitgrößten ARD-Sender, dem SWR, nun die Nachfolge an der Spitze fest: Peter Boudgoust wird ab 1. Mai dem Südwestrundfunk vorstehen.

Boudgoust setzte sich im zweiten Wahlgang mit 62 zu 20 Stimmen gegen den SWR-Landessenderdirektor für Baden-Württemberg Willi Steul durch. SWR-Fernsehdirektor Bernhard Nellessen war im zweiten Wahlgang nicht mehr angetreten. Im ersten Wahlgang konnte noch keiner der Kandidaten eine ausreichende Mehrheit erzielen. Boudgoust kam auf 45 Stimmen, Steul vereinigte 22 Stimmen auf sich, Nellessen lag mit 15 Stimmen nur auf dem dritten Platz.


Boudgousts Amtszeit beginnt am 1. Mai 2007 und dauert zunächst fünf Jahre. Der inzwischen 65-jährige Peter Voß scheidet bereits zum 30. April als SWR-Vorsitzender aus Altersgründen aus. Seine Amtszeit würde eigentlich erst im April 2008 enden. Voß war Gründungsintendant des SWR, der 1998 aus der Fusion von SDR und SWF entstand.

Boudgoust hatte bei seiner Vorstellung betont, der SWR müsse stärker der Sender werden, der den Südwesten Deutschlands repräsentiere. Mit Blick auf die ARD forderte er mehr Einigkeit nach außen hin. Die Sendergemeinschaft müsse lernen, mit einer Stimme zu sprechen.

Peter Voß findet über seinen Nachfolger nur lobende Worte: "Peter Boudgoust ist für den SWR der richtige Mann zur richtigen Zeit - kein Schöndredner, sondern ein kluger Kopf, kein Schauspieler, sondern ein umsichtiger Regisseur, Stratege und Pragmatiker zugleich, ein Macher aus Leidenschaft. Er ist der Garant dafür, dass der SWR unter schwieriger werdenden Bedingungen weiter einen klaren Kurs fährt, dass er die in den vergangenen Jahren zielstrebig erworbenen und erwirtschafteten Spielräume und Potentiale nutzt und ausschöpft, und vor allem: dass er resistent bleibt gegen alle Versuche unzulässiger Einflussnahme durch politische oder sonstige Interessengruppen."