Am Donnerstagabend hat der US-Konzern Comcast seine Geschäftszahlen fürs 2. Quartal vorgelegt und in diesem Zusammenhang auch wieder einen Einblick gewährt, wie sich Sky in Europa aktuell schlägt. So erwirtschaftete Sky im 2. Quartal einen Umsatz von 4,5 Milliarden US-Dollar, was fast 14 Prozent weniger waren als noch im Jahr zuvor. Dieser massive Absturz ist allerdings vorwiegend auf die Schwäche von Euro und Pfund im Vergleich zum US-Dollar zurückzuführen, rechnet man die Währungsschwankungen heraus, verringert sich der tatsächliche Umsatzrückgang auf 3,5 Prozent.

Dabei sanken die Umsätze im Direct-to-Consumer-Bereich (also mit den Abo-Gebühren, die den weitaus größten Teil des Gesamtumsatzes ausmachen) um 2,4 Prozent, die Werbeeinnahmen gingen noch etwas stärker um 3,1 Prozent zurück, der Bereich Content sank um 16,4 Prozent. Hier schlagen sich vor allem geringere Sublizenzierungen im Sportbereich nieder. Der Rückgang der Werbeeinnahmen ist dabei rein auf Italien zurückzuführen, während die Einnahmen in Deutschland und Großbritannien anstiegen.

Doch schmerzlicher sind ohnehin die Rückgänge im Abogeschäft - und hier ging es nicht nur in Italien, sondern auch in Deutschland nach unten. Eine genauere Aufschlüsselung nach Ländern gibt Comcast hier allerdings nicht bekannt. Sicher ist nur: Die Gesamtzahl der Sky-Abonnentinnen und -Abonnenten über Ländergrenzen hinweg sank im zweiten Quartal um 255.000 auf 22,67 Millionen, nimmt man auch noch das erste Quartal hinzu, dann beträgt das Abo-Minus in diesem Jahr schon 361.000. Als Grund führt man unter anderem auch das sich verschlechternde wirtschaftliche Umfeld in Europa an.

Aus finanzieller Sicht kann man mit diesen Rückgängen trotzdem aktuell ziemlich gut leben - denn das Sky einige teure Sportrechte verloren hat, sorgt zugleich für einen noch deutlicheren Rückgang der Kosten. Während die Einnahmen währungsbereinigt um 3,5 Prozent zurückgingen, sanken die Ausgaben sogar um 12,5 Prozent - was den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Adjusted EBITDA) währungsbereinigt um knapp über 70 Prozent in die Höhe schnellen ließ. In der Comcast-Bilanz kam aufgrund der Währungsproblematik noch ein Plus von 54 Prozent auf 863 Millionen US-Dollar an.

Comcast als Gesamtkonzern meldete unterdessen übrigens ein Umsatzwachstum um 5,1 Prozent auf rund 30 Milliarden Dollar, einen Anstieg des Adjusted EBITDA um 10,1 Prozent. NBC Universal trug zum Gesamtumsatz dazu rund 5,3 Milliarden Dollar bei, 3,6 Prozent mehr als im gleichen Quartal des Vorjahres. Das Adjusted EBITDA stieg dort um 19,5 Prozent auf 1,86 Milliarden Dollar an.