Eigentlich sollte der 24-stündige Warnstreik erst in der Nacht zu Mittwoch beginnen, doch schon einige Stunden zuvor waren im WDR erste Auswirkungen zu spüren - ganz besonders sichtbar wurde das in der "Aktuellen Stunde", die am Dienstagabend nicht aus dem gewohnten Studio gesendet werden konnte, sondern absolut minimalistisch daherkam.

"Ja, das ist die 'Aktuelle Stunde', auch wenn das völlig anders aussieht", klärte Moderator Martin von Mauschwitz auf, der die Sendung ausnahmsweise alleine präsentierte. "Wir sind von einem kurzfristig ausgerufenen Warnstreik betroffen und darum ist es um mich herum einsam geworden und ich sende auf'm Flur. Und trotzdem haben wir für Sie Programm - und das sollen Sie jetzt auch bekommen."

Dass Mauschwitz alleine sendete, hat indes einen guten Grund, wie er am Ende der Sendung erklärte: "Hier auf diesem Flur haben wir schlichtweg nicht den Platz und nicht die Lampen für zwei, aber ich bin guten Mutes, dass wir morgen wieder zu zweit vor der Kamera stehen."

Das allerdings bleibt abzuwarten, immerhin ist an diesem Mittwoch der Warnstreik in vollem Gange - was bereits dazu führte, dass am Morgen einmal mehr nur ein Best-Of des Magazins "Live nach Neun" im Ersten ausgestrahlt werden konnte. Am Abend zuvor war zudem nicht nur die "Aktuelle Stunde" betroffen, sondern auch schon die 18-Uhr-Ausgabe von "WDR aktuell", die ebenso ausfiel wie einzelne Kurzausgaben der "Lokalzeit". 

Die Streikenden fordern fünf Prozent mehr Gehalt für Feste und fünf Prozent mehr Effektivhonorar für frei Mitarbeitende sowie einen "angemessenen Inflationsausgleich", wie es heißt. Die Gewerkschaften werden am Mittwoch nun schon in einer sechsten Runde mit dem WDR verhandeln. Der DJV spricht vom "schlechtesten Angebot aller Zeiten und jeder Menge Gegenforderungen". "Und das angesichts steigender Arbeitsbelastung und Inflation. Wertschätzung sieht anders aus", so der Verband.

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