Dass Paramount bekanntgab, seine vierteljährliche Dividende auf nur noch fünf Cent pro Stück zu senken, dürfte den wenigsten Anlegern gefallen. Vermutlich ist der Schritt aber notwendig, da das Unternehmen Geld braucht, um einerseits weiterhin das kostspielige Paramount+ anzuschieben und andererseits mit weniger Einnahmen aus dem Werbemarkt klar zu kommen.

 

Paramount+ habe in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres rund vier Millionen Kundinnen und Kunden rund um den Globus hinzugewonnen und liegt aktuell bei 60 Millionen Mitgliedschaften. Offiziell gibt man sich bei Paramount zufrieden, nicht zuletzt, weil Paramount+ seit dessen Launch im Vorjahr der Streamer in den USA sei, der in Sachen Abos am kräftigsten gewachsen sei. Formate wie "Tulsa King" und "1923" wurden für diese Entwicklung ausgemacht. Man wolle sich nun darauf konzentrieren, das Streaming-Wachstum weiterhin voranzutreiben, sagte CEO Bob Bakish am Rande der Vorstellung der Unternehmenszahlen.

Zu den Unternehmenszahlen gehörte aber auch eine weniger schöne Bilanz: Stand im ersten Quartal 2022 noch ein Gewinn von rund 775 Millionen US-Dollar, lag der Verlust von Paramount Global in den ersten drei Monaten 2023 nun bei 1,2 Milliarden US-Dollar. Das hatte mehrere Gründe. Vorgenommen wurden Wertminderungen in Höhe von über 1,6 Milliarden US-Dollar, die sich aus der kommenden Zusammenlegung von Showtime und Paramount+ ergeben. Beide Dienste sollen in den USA zeitnah zu einer Plattform vereint werden – zunächst war angenommen worde, die Wertminderung liege deshalb im Bereich um 1,3 Milliarden US-Dollar. In diesen Kosten sind etwa unterschiedliche Abschreibungen enthalten, aber auch Kosten für das Aufkündigen von Verträgen. Der operative Quartalsverlust im Streaming-Business stieg zudem weiter an; auf nun 511 Millionen US-Dollar. Dafür verantwortlich waren Unternehmensangaben zufolge Investitionen in das Wachstum von Paramount+. Zunächst keine weiteren Informationen gab es bezüglich erwarteter Preisanhebungen für Paramount+.

Die Einnahmen aus dem Fernsehgeschäft gingen um acht Prozent zurück; nicht zuletzt schlägt auch dort ein schwächelnder Werbemarkt zu. Die Einnahmen aus TV-Werbung sanken um elf Prozent. Einen kleinen Teil dazu beigetragen hat auch, dass CBS Anfang 2023 etwas weniger der reichweitenstarken National Football League (NFL) Spiele zeigte als früher. Einnahmen aus dem Filmgeschäft sanken um sechs Prozent – das Ergebnis ist vor allem der Tatsache geschuldet, dass vermutlich starke Filme zeitlich nach hinten geschoben wurden. Positiv habe sich der über Werbung finanzierte Streamer Pluto TV entwickelt, der nun 80 Millionen Kundinnen und Kunden zähle (gegenüber 77 Mio. Ende 2022). 7,3 Milliarden US-Dollar nahm Paramount Global in den ersten drei Monaten des Jahres ein, im Vorfeld hatten Expertinnen und Experten mit einem höheren Umsatz gerechnet. Die Schätzungen lagen bei um die 7,4 Milliarden.

Die Quittung für die Unternehmenszahlen ließ nicht lange auf sich warten – im vorbörslichen Handel gab die Paramount-Aktie um teils über 15 Prozent nach.