"Digital Only" - diese Strategie hat Mathias Döpfner seinen Medienmarken ins Aufgabenheft geschrieben und will Stück für Stück aus der Produktion von Print-Titeln aussteigen. Vor diesem Hintergrund wurden in den vergangenen Monaten auch die E-Paper wieder stärker in den Mittelpunkt gerückt. Im Frühjahr wurde gar eine zusätzliche App gestartet, auch mit Blick auf die inzwischen eingestellte Hauszustellung von "BamS" und "Wams" am Wochenende.

Insofern kommt es durchaus überraschend, dass man die E-Paper in einer Hinsicht etwas uninteressanter macht: Während man bislang offensiv damit warb, dass die "digitale Zeitung" schon jeweils am Vorabend zu lesen sei, ist dieser Zusatz von einigen Angebots-Seiten inzwischen verschwunden - und das mit gutem Grund: Das einstige Versprechen wird seit einigen Tagen nicht mehr gehalten.

Schon bislang bedeutete "Vorabend", dass die neue Ausgabe von "Bild" und "Bild am Sonntag" erst am späteren Abend und damit deutlich hinter anderen Zeitungen wie "SZ" oder "FAZ" als E-Paper zur Verfügung stand - wobei der Zeitpunkt je nach aktueller Lage schwankte. Nun jedoch muss man sich stets bis 1 Uhr nachts gedulden, um zu erfahren, mit welchen großen Buchstaben das Boulevard-Blatt am nächsten Morgen am Kiosk liegen wird.

"Im Rahmen unserer Fokussierung auf Digital First stehen alle Meldungen, Berichte und Geschichten bei 'Bild' grundsätzlich rund um die Uhr zuerst digital bei Bild.de sowie mobil bereit. Die Priorisierung auf die digitale Veröffentlichung bedingt auch, dass wir unseren Leserinnen und Lesern diese in der gedruckten Zeitung sowie als ePaper immer erst am eigentlichen Erscheinungstag zur Verfügung stellen", teilt "Bild"-Sprecher Christian Senft auf DWDL-Anfrage mit.