Bereits 2022 hat die ARD die Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterzeichnet. Auch das ZDF und die Deutsche Welle sind Unterzeichnende dieses Bündnisses. Ziel der Erklärung ist es, "eine gleiche Teilhabe aller Menschen in Kultur und Medien, frei von Sexismus, sexueller Belästigung und rückwärtsgewandten Rollenstereotypen - an den Arbeitsplätzen, aber auch in Texten, Filmen und auf der Bühne" anzustreben und dies durch praktisches Handeln zu unterstützen.

Nun haben ARD, ZDF und ORF, aber auch der deutsche Auslandssender Deutsche Welle, einen Maßnahmenkatalog mit verschiedenen Punkten veröffentlicht, durch die man besser gegen Sexismus vorgehen will. Die 16 verschiedenen Maßnahmen, teils verpflichtend und teils freiwillig, werden in den verschiedenen Unternehmen von den jeweiligen Gleichstellungsbeauftragen kontrolliert.

Zu den Maßnahmen gehören notwendige Punkte wie etwa das Einrichten einer Beschwerdestelle, verpflichtende Anti-Sexismus-Schulungen für Führungskräfte und Fortbildungsangebote für alle Ausbilderinnen und Ausbilder. Andere Maßnahmen sind lediglich empfohlen, darunter unter anderem Anti-Sexismus-Schulungen für alle Auszubildenden, ein sichtbares Bekenntnis der Geschäftsleitung gegen Sexismus (etwa auf der Unternehmensseite) und Schulungsangebote zu Diversity. 

Zwei Maßnahmen sind rein optional. Das ist einmal die prominente Platzierung der Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus" und zudem sind es jederzeit abrufbare Audio- und Videoinhalte zu den Themen Diversität, Gendergerechtigkeit, Gewalt gegen Frauen. Der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke sagt: "Die ARD steht gemeinsam mit ZDF, ORF und Deutsche Welle für ein respektvolles, diskriminierungsfreies Miteinander. Dass das kein Lippenbekenntnis ist, zeigen wir mit dem 'Baukasten gegen Sexismus'. Die konkreten Maßnahmen setzen ein Zeichen für eine Unternehmenskultur, in der Sexismus, sexuelle Belästigung und überholte Rollenklischees keine Chance haben."

Hier alle Maßnahmen im Überblick

Notwendige Maßnahmen:

  • Klare Leitlinien, Dienstanweisungen und Dienstvereinbarungen
  • Einrichten einer Beschwerdestelle und klare Kommunikation dazu
  • Information über freiwillige Beratungsangebote
  • Klausel gegen sexuelle Gewalt und Belästigung in Dienstleistungs- und Produktionsverträgen
  • Verpflichtende Anti-Sexismus-Schulungen für Führungskräfte
  • Verpflichtende Hinweise für Produktionen in Ablauf-Dispos
  • Verpflichtende Fortbildungsangebote für alle Ausbilderinnen und Ausbilder

Empfohlene Maßnahmen:

  • Verpflichtende Anti-Sexismus-Schulungen für alle Auszubildenden (in allen Bereichen)
  • Verpflichtende Anti-Sexismus-Schulungen für Aufnahme- und Dispositionsstellen
  • Sichtbare Unterstützung mit Plakaten, e-Learnings, etc.
  • Informationen zum Thema "Hass gegen Frauen" im Netz
  • Sichtbares Bekenntnis der Geschäftsleitung gegen Sexismus (zum Beispiel auf Unternehmensseiten, Plakaten, Flyern)
  • Angebote zur Stärkung von Zivilcourage und Allyship - "Kolleg:innen helfen Kolleg:innen"
  • Schulungsangebote zu Diversity

Optionale Maßnahmen:

  • "Gemeinsam gegen Sexismus" prominent platzieren
  • Jederzeit abrufbare Audio- und Videoinhalte zu den Themen Diversität, Gendergerechtigkeit, Gewalt gegen Frauen