• WDR 3© WDR
    Die Initiative "Die Radioretter", die gegen die geplante Reform des Kultursenders WDR 3 kämpft, die nach deren Ansicht zu einer weiteren Verarmung des Programms führen würde, hat die Mitglieder des WDR-Programmausschusses im Vorfeld der nächsten Sitzung, die für Dienstag angesetzt ist, am kommenden Montag zu einem Gespräch eingeladen, in dem die grundsätzlichen Vorbehalte noch einmal erläutert werden sollen. "Manches, was in schriftlicher Form etwas spröde klingt, wird im persönlichen Gespräch ja anschaulicher", heißt es. Um sich vorbereiten zu können, wurde der WDR zudem gebeten, die Unterlagen, auf Basis derer der Rundfunkrat über die beabsichtigte Reform entscheiden sollte, herauszugeben. Da die Öffentlichkeit direkt betroffen sei, solle es ja keine Probleme hinsichtlich Vertraulichkeit und Geheimhaltung geben. Sowohl der WDR als auch der Rundfunkrat lehten diese Bitte allerdings mit Verweis auf das WDR-Gesetz ab. Demnach seien Sitzungen des Rundfunkrats grundsätzlich nicht öffentlich. Nur diese Gremien seien aber für die Kontrolle der Planungen zuständig. Intendantin Piel versicherte aber, die Diskussion über die Zukunft des Kulturradios sehr wohl öffentlich führen zu wollen - "übrigens nicht erst jetzt", wie es in ihrer Antwort an die Initative heißt. Der Rundfunkrat hatte nach den Protesten die Reform kürzlich nicht durchgewunken, sondern an den Programmausschuss zurückverwiesen. Dort soll die WDR-Führung ein komplettes Konzept für WDR 3 und WDR 5 vorlegen.
  • WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz© WDR/Herby Sachs
    In einem Interview mit DerWesten.de hat sich WDR-Hörfunkdirektor Schmitz unterdessen erneut zu den Protesten geäußert. Er glaube nicht, dass man die Proteste hätte verhindern können, wenn man die geplante Reform offensiver erklärt hätte. "Überall in der Kultur-Szene haben Sie lauten Protest, wenn es auch nur den Schatten eines Verdachts gibt, dass etwas am Kulturangebot gekürzt werden soll. Der jetzt laut gewordene Protest hat sich nach meiner Beobachtung schon längst von dem Thema WDR 3 gelöst. Hier drückt sich diffuses Unwohlsein bestimmter Kreise am öffentlich-rechtlichen Rundfunk aus", so Schmitz. Er verwies erneut darauf, dass man die beiden Sender WDR 3 und WDR 5 gemeinsam betrachten müsse. WDR 3 sei als "musikgeprägtes Kulturprogramm", WDR 5 als Wortprogramm angelegt. Dadurch seien Wortprogramme bei WDR 3 zurückgefahren worden. "Insgesamt aber haben wir nicht abgebaut, auch nicht beim Sperrigen", behauptet Schmitz. Eine Verflachung könne er angesichts dessen nicht erkennen. Er gab aber zu bedenken, dass das Durchschnittsalter der Hörer bei 60 liegt. Um auch wieder jüngere Hörerschichten ansprechen zu können, seien neue Formen und eine neue Ansprache nötig, verteidigte er die geplanten Neuerungen. Die allgemeinen Hörer-Verluste für die WDR-Wellen sieht Schmitz unterdessen gelassen. Das ganze Interview gibt's bei DerWesten.de.
  • ProSiebenSat.1 Media AG© ProSiebenSat.1/DWDL
    Der Lokalsender-Verbund Radio NRW hat sich der schon von diversen Verbänden und Lokalsendern vorgebrachten Kritik an den Plänen von ProSiebenSat.1, künftig regionalisierte Werbung anzubieten, angeschlossen und die Politik zum Handeln aufgefordert. Bei einem Eingriff der nationalen TV-Konzerne in die regionalen Werbemärkte sei die "publizistische Vielfalt" in Gefahr, da die Lokalsender von diesen Werbemärkten abhängig seien. Bei ProSiebenSat.1 hat man für diese Klagen wenig Verständnis. ProSiebenSat.1-Vorstand Conrad Albert bezeichnete die klagende Branche als "wehleidig". Die TV-Sender hätten ja auch nicht den Gesetzgeber um Hilfe gerufen, als die Radiovermarkter nationale Kombis geschnürt haben. Zudem rechne sich das Herunterbrechen der Werbung bis auf die Ebene der Lokalfunker gar nicht. Stattdesen werde man auf Ebene der Bundesländer bleiben. Werber müssten zudem schon mindestens 250.000 Euro investieren wollen.
  • Digitalradio© Digitalradio
    Der angekündigte Kanalwechsel im bundesweiten Digitalradio ist abgeschlossen. Damit sind nun überall alle Programme des Deutschlandradios sowie die bundesweiten Programme privater Anbieter auf dem gemeinsamen Multiplex über den Kanal 5C zu empfangen. Umgestellt wurden zuletzt die Digitalradio-Sender für die Räume Frankfurt/Main, das südliche Hessen, Mainz/Wiesbaden, Heidelberg und Saarbrücken. "Der einheitliche Kanal für den nationalen digitalen Hörfunk ist ein unschätzbarer Gewinn für unsere Hörer", so Deutschlandradio-Intendant Steul, der im Vergleich dazu auf die 313 verschiedenen Frequenzen bei der analogen UKW-Verbreitung hinwies. Nötig war die Umstellung nicht zuletzt, weil beim zunächst genutzten Kanal 5A Störungen des Polizeifunks aufgetreten waren. Das führte dazu, dass lokal das Digitalradio zeitweise abgeschaltet werden musste.
  • Bremen Vier© Radio Bremen
    Bremen Vier hat eine neue Sendung mit Tim Renner gestartet. Seit dieser Woche läuft immer dienstags zwischen 20 und 23 Uhr "Radio Renner". Darin blickt Renner hinter die Kulissen des Musikbusiness, stellt neue Song-Perlen vor und gräbt verschollene Schätze der Popmusik aus. "Das Radio war schon immer meine heimliche Leidenschaft", so Tim Renner, der am vergangenen Mittwoch auf der CeBIT den "Leader in the Digital Age Award 2012" erhielt. Wellenchef Helge Haas ergänzt: "Mit Tim Renner haben wir einen Vordenker der digitalen Popkultur an Bord holen können. Er moderiert aus der Perspektive des Machers, der seit Jahren die Musikszene Deutschlands maßgeblich mitgestaltet hat. Das finden wir spannend." Renner gründete einst das Label Motor Music, verhalf Bands wie den Sportfreunden Stiller, Tocotronic oder Rammstein zum Durchbruch und war Chef von Universal Music Deutschland. Er gründete mit all2gethernow eine alternative Messe zur Popkomm, schrieb Bücher über das Schicksal der Musikindustrie und doziert als Professor an der Popakademie Baden-Württemberg.
  • RPR1© RPR1
    Der Vermarkter Radiocom S.W. will Vermarktung der Sendergruppe um RPR1 und bigFM verbessern und hat sich daher Anfang März personell verstärkt. Andreas Jörissen ist nun Verkaufsleiter Studion Rhein-Neckar, Rainer Steppich ist neuer Verkaufsleiter Studio Mainz, Anna Koba kümmert sich als Eventmarketing-Managerin um die Akqurierung neuer Events und Veranstaltungen sowie den Netzwerkausbau in der Region Rhein-Main und Sandy Cselenyi ist neue Mediaberaterin im Studio Rhein-Main. Sie kommt von Hitradio RTL Sachsen.
  • Schwarzwaldradio© Schwarzwaldradio
    Am 6. Mai startet das neue digitale Schwarzwaldradio sein Programm im DAB+-Netz von Baden-Württemberg, im Kabel sowie als Webradio auf der eigenen Website schwarzwaldradio.com. Man verstehe sich als "offizielles Programm für die Ferienregion zwischen Rhein und Neckar, Pforzheim und Basel". Seit Februar besteht eine strategische Partnerschaft mit der Schwarzwald Tourismus GmbH. "Sie sieht eine enge Zusammenarbeit in der Berichterstattung, bei Gewinnspielen und Vermarktung vor." Geplant sind neben der Zulieferung von Themen für die tägliche Berichterstattung auch gemeinsame Auftritte in Printmedien, im Internet und auf Messen. Als äußeres Zeichen der Kooperation hat Schwarzwaldradio sein Logo dem Markenauftritt der Schwarzwald Tourismus GmbH angeglichen. Musikalisch wartet der Sender mit "Classic Hits & Oldies" auf.