- Große Aufregung beim MDR: In der vergangenen Woche berichtete der "Tagesspiegel", dass der Sender mit sofortiger Wirkung Reinhard Mirmseker, Moderator und Redaktionsleiter bei der Radiowelle MDR 1 Radio Sachsen-Anhalt, freigestellt hat. Ihm würden "gravierende dienstrechtliche Verstöße" vorgeworfen. Der Vorwurf: Er soll Unternehmensbeteiligungen nicht offengelegt und Nebentätigkeiten verschwiegen haben. Kurz darauf bemühte sich MDR-Intendantin Karola Wille zu beteuern, dass es sich "nicht um einen Skandal, wie wir ihn im letzten Jahr hatten" handle, wie sie dem Leipziger Lokalradio mephisto 97.6 mit Blick auf die Affären beim Kika und um Udo Foht sagte. "Reinhard Mirmseker hat gegen die Dienstvorschriften verstoßen und dabei sind arbeitsrechtliche Maßnahmen ergriffen worden", zitiert der "Tagesspiegel". Mirmseker selbst meldete sich nun gegenüber der "Super-Illu" zu Wort und bestritt die gegen ihn erhobenen Vorwürfe: "Da ist überhaupt nichts dran, ich habe mir nichts zu Schulden kommen lassen." Weiter wolle er sich aber nicht äußern, die Sache liege nun bei seinem Anwalt. Es sieht also ganz nach einer längeren juristischen Auseinandersetzung aus.
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- Während einer laufenden Sendung wurde ein Moderator der Ostseewelle Hit-Radio Mecklenburg-Vorpommern am Dienstag verhaftet. Ihm wird mehrfacher sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen. Der Sender selbst zeigt sich "von den bestürzenden Vorwürfen überrascht", verweist aber auf die Unschuldsvermutung. Man werde die Zusammenarbeit aber ab sofort ruhen lassen. Vor allem das Vorgehen der Staatsanwaltschaft wirft trotzdem Fragen auf: Gerade weil die Unschuldsvermutung gilt, stellt sich die Frage, ob die Verhaftung angesichts von Vorwürfen, die sich auf Taten im Jahr 2005/2006 beziehen, unbedingt während einer laufenden Sendung nötig war. Dazu kommt: Anscheinend wurde auch die Presse vor der Verhaftung informiert, zumindest waren Kamerateams und Fotografen vor Ort, die "Bild" berichtete in der Folge groß. Es wirkt ganz so, als habe da eine Staatsanwaltschaft ihren größtmöglichen Auftritt gesucht. Erinnerungen werden an den Fall Kachelmann wach, der sich via Twitter ebenfalls bereits geäußert hat: "Wenn ers war: Gut, dass er nun eingebuchtet ist, weil er Furchtbares getan hat. Wenn ers nicht war, wurde heute sein Leben durch Polizei, Staatsanwaltschaft samt Friede Springers Schergen und deren Kopierer in den Qualitaetsmedien unwiderruflich und fuer immer zerstoert."
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- Die ARD hat die Aufstellung ihres Radio-Teams für die anstehende Fußball-EM bekannt gegeben: Sechs Live-Reporter kommentieren für die ARD-Wellen aus Polen und der Ukraine. Im Einzelnen handelt es sich um Michael Augustin (NDR), Edgar Endres (BR), Armin Lehmann (WDR), Jens-Jörg Rieck (SWR), Guido Ringel (RBB) und André Siems (BR). Team-Chefin ist Sabine Töpperwien. Die kompletten 90 Minuten über live am Ball sind die ARD-Reporter bei den Spielen mit deutscher Beteiligung sowie bei allen Partien ab dem Viertelfinale. Bei den deutschen Spielen sind immer zwei Reporter gemeinsam im Einsatz. Bei weniger im Rampenlicht stehenden Partien setzt die ARD hingegen aufs "One-Man-Radio"-Konzept: Zu acht Spielen reisen Live-Reporter alleine, ohne einen Techniker. Nach ihrer Ankunft am Medienplatz im Stadion schließen sie ihre Ausrüstung selbst an und kommentieren dann. "Beste Sendequalität" verspricht die ARD trotzdem. Getestet hat die ARD das Konzept bereits bei einigen Zweitliga-Spielen. Ein Interview mit Team-Chefin Sabine Töpperwien lesen Sie in der kommenden Woche bei DWDL.de.
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- In Baden-Württemberg ist nun auch das landesweite Digitalradio-Angebot gestartet. Der SWR verbreitet SWR1, SWR2, SWR3, SWR4, DASDING und SWRinfo. Dazu kommen als private Angebote das Schwarzwaldradio, LiveRadio und bigFM Worldbeats. "Genau das zeichnet das Digitalradio aus: Hier gibt es im Vergleich zum analogen UKW genügend Kapazität für neue innovative Programme. Damit wird der Radiomarkt noch vielfältiger", so Thomas Langheinrich, Präsident der Landesmedienanstalt LFK. Zum Start gibt es vor allem im Schwarzwald, in der Schwäbischen Alb und in der Bodenseeregion allerdings noch Versorgungslücken, ein Ausbau bis Ende des Jahres ist aber geplant.
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- Einer der neuen Sender ist LiveRadio, der gemeinsam von Antenne 1, Radio Regenbogen und Radio 7 betrieben wird. Dazu wurde die Digitalradio BW GbR mit Sitz in Ulm gegründet. Die Redaktion ist bei Radio 7 ansässig, Inhalte liefern aber alle drei Partner. Der neue Sender berichtet durch aktuelle Nachrichten, Live-Sendungen sowie -Reportagen und Kooperationen mit den Veranstaltern über Events aus den Bereichen Musik, Comedy, Kultur, Touristik und Sport. Die Palette reicht dabei vom Stadtfest bis zum großen Musikfestival, vom Profi- bis zum Amateursport. Musikalisch setzt der Sender auf einen Mix aus aktuellen Hits und Klassikern aus den 90ern.
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- Endgültig Geschichte ist hingegen der Kurzwellensender des Deutschlandfunks auf der Frequenz 6190 kHz, wie "radioszene.de" berichtet. Seit Ende April herrschte bereits Funkstille, nun wurde bekannt gegeben, dass zur Wiederinbetriebnahme eine umfangreiche Sanierung notwendig geworden wäre, die mit enormen Kosten verbunden gewesen wäre. Stattdessen wolle man sich auf die Verbesserung der Inlandsversorgung im Digitalradio-Standard DAB+ konzentrieren.
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- Mehr Gehalt erhalten ab dem 1. Juli die rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der nordrhein-westfälischen Lokalfunkstationen: Gewerkschaften und Arbeitgeber haben sich auf eine Gehaltserhöhung um drei Prozent geeinigt. Zudem gibt's im Juli eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro für Volontäre und 200 Euro für alle übrigen Beschäftigten. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags beträgt 26 Monate. Zudem hat man vereinbart, eine Arbeitsgruppe zu bilden, in der über die Gewerkschaftsforderungen nach zwei weiteren Altersstufen und den Einstieg in eine vom Arbeitgeber finanzierte Altersvorsorge diskutiert wird.
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EM-Team steht, Verhaftung während Live-Sendung

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