ITV© ITV
Auch nach dem Aus von "Downton Abbey" wird ITV weiterhin auf historische Stoffe setzen. Für das kommende Jahr hat der Privatsender ein neues Historiendrama namens "The Halcyon" angekündigt, das im Jahr 1940 angesiedelt sein soll. Dreh- und Angelpunkt der neuen, zunächst auf acht Folgen ausgelegten Serie von Charlotte Jones ("Trust me") ist ein Londoner Fünf-Sterne-Hotel. Im Mittelpunkt steht dabei die amerikanische Journalistin Joe O'Hara, die vor Ort in London recherchieren soll, inwiefern der Zweite Weltkrieg das Leben der Menschen und den Handel beeinflusst. Zugleich beobachtet sie aber auch die Mitarbeiter des Hotels gründlich. "The Hacylon" soll, und damit erinnert die Serie auch wieder an "Downton Abbey", die Geschichten sowohl aus Sicht der Angestellten, aber auch aus Sicht der illustren Gäste erzählen und damit beide Klassen abdecken. Mit der aus den Staaten kommenden Journalistin knüpft "The Hacylon" auch leicht an das Historiendrama "Mr Selfridge" an, das im Januar in die vierte und höchstwahrscheinlich auch letzte Staffel geschickt wird. Gedreht wird "The Hacylon" ab April kommenden Jahres, der Cast steht noch nicht fest.

ITV© ITV
Eine weitere neue Serie von ITV wird sich der Erotikbranche widmen. Unter dem Namen "Brief Encounters" entwickelt der Privatsender derzeit eine sechsteilige Serie, die sich der Historie der Erotikkette Ann Summers bedient. Neben den klassischen Shops veranstaltet die Marke, ähnlich wie ein amerikanischer Hersteller von Haushaltsartikeln, seit den 1980er Jahren auch private Verkaufspartys, welche nun zentrales Element der neuen ITV-Serie "Brief Encounters" sein sollen. Konkret geht es dabei um die schüchterne junge Mutter Steph, die verletzte Hausfrau Nita, die zutiefst unglückliche Mutter Pauline sowie die temperamentvolle und ambitionierte Dawn, die alle sich zusammenschließen und entsprechende Partys veranstalten. "Brief Encounters" sei ein erfrischend anderes Drama, das uns zurück in die wunderbare Welt der 1980er bringt, freut sich ITV-Serienchef Steve November über die neue Produktion, die ab Februar gedreht werden soll. Doch auch zu einer bereits bestehenden Serie äußerte sich ITV. "DCI Banks" wird im neuen jahr in die fünfte Staffel geschickt. Die Krimiserie bekommt damit sechs neue Folgen spendiert.

BBC News© BBC
Bei der BBC werde Pläne konkreter, die abendlichen "BBC News at Ten" auf BBC One auszuweiten. Nachdem man mit dem Probelauf vor der General Election gute Erfahrungen gemacht hat, soll die Nachrichtensendung voraussichtlich bereits ab Januar um zehn Minuten verlängert werden, wovon vor allem die regionalen Berichte profitieren sollen. Im Gegenzug soll die Ausgabe der "BBC News" am frühen Nachmittag allerdings offenbar entsprechend verkürzt werden, sodass der Nachrichtenanteil im Hauptprogramm trotzdem unverändert bleibt. Treffen werden die verlängerten "BBC News at Ten" wohl vor allem BBC Two und die dortige "Newsnight", die sich künftig eine Viertelstunde mit den Nachrichten auf BBC One überschneiden wird und in der Probephase zu Jahresbeginn unter diesen Umständen zehn Prozent der Zuschauer verlor. Da es aber auch Überlegungen gab, die "BBC News at Ten" auf eine komplette Stunde (statt nun 45 Minuten) auszuweiten, zeigt man sich laut "Guardian" in der Redaktion der "Newsnight" fast schon zufrieden, hätte es doch auch deutlich schlimmer kommen können.

Sir Bruce Forsyth© BBC
Als Sir Bruce Forsyth vor zwei Jahren die Moderation von "Strictly Come Dancing" abgab, legten der beliebte Unterhalter und die BBC Wert darauf, dass er die Weihnachtsspecials der Tanzshow aber auch weiterhin präsentieren wird. So war es dann auch im vergangenen Jahr – doch in diesem Jahr muss Forsyth kurzfristig absagen. Die Aufzeichnung der Show kommt schlicht zu schnell: Forsyth hat sich noch nicht wieder ganz von seiner Operation erholt, wegen welcher er kürzlich auch bereits die Moderation seiner Variety-Show "Bruce's Hall of Fame" an Alexander Armstrong übergeben musste. Das Weihnachts-"Strictly" sei für Forsyth noch zu lang, er soll in die Show aber zumindest über einen Video-Gruß eingebunden werden. Bei Channel 5 bereitet man sich unterdessen derzeit auf die neue Staffel von "Celebrity Big Brother" vor. Die im Januar startende Staffel wird dabei eine Reise in die Vergangenheit machen und unter das Thema Varieté gestellt. Über die Bewohner schweigt sich der Sender aber freilich noch aus. Für den kleinen Sender 5* hat man sich unterdessen neue Serienrechte gesichert. Das "Heroes"-Remake "Heroes Reborn" wird im neuen Jahr bei 5* laufen.

Channel 4 London© DWDL
Eigentlich sollte Jon Snow im Umfeld des Pariser Klimagipfels für die "Channel 4 News" ein Interview mit Prince Charles führen. Kurzerhand haben die Nachrichtenmacher das Gespräch aber dann doch abgesagt und ihren Schritt auch in der Öffentlichkeit erklärt. Demnach sei man nicht bereit gewesen, im Vorrfeld einen "einschränkenden Vertrag" zu unterzeichnen. Man unterzeichne vor Interviews keine Vereinbarungen und die Interviewpartner erscheinen in den "Channel 4 News" auf genau dieser basis, heißt es seitens des Senders. Der Vertrag hätte es dabei tatsächlich in sich gehabt: Auf fünfzehn Seiten formulierte Clarance House, der Sitz des Prince of Wales, Verbote und Einschränkungen. Demnach hätte der komplette Fragenkatalog bereits im Vorfeld eingereicht und abgesegnet werden müssen. Wäre Jon Snow von diesem Skript abgewichen, hätten Charles' Mitarbeiter das Interview jederzeit abbrechen dürfen. Auch verlangte Clarence House, dass das komplette Material und Teasermaterial vor der Ausstrahlung geprüft werden muss – und bei streitbaren Aussagen auch am Schnitt mitgewirkt werden darf. Die britischen Medien sprechen in diesem Kontext bereits von Zensur. Für den "Independent", der als erster über die Umstände berichtete, handelt es sich gar um an Nordkorea erinnernde Vorvereinbarungen.

UK-Quoten-Update

Im A Celebrity Get Me Out Of Here© ITV
Die britische Ausgabe des Dschungelcamps verpasste diesmal selbst zum Finale die Zehn-Millionen-Marke. Während im vergangenen jahr noch über zehn Millionen Zuschauer das Finale sahen, schalteten diesmal 9,45 Millionen Zuschauer die letzte Ausgabe von "I'm A Celebrity ... Get me Out Of Here!" ein, was freilich auch angesichts eines Marktanteils von 40,7 Prozent ein sehr beachtlicher Wert ist. Die Show brachte es dann auch in der Verlängerung auf ITv2 anschließend noch auf gute Werte. Dort wurde "I' A Celebrity ... Get me Out of Here Now!" von 1,14 Millionen Zuschauern gesehen, womit der kleine Spartenkanal einen sehr guten Marktanteil von 9,4 Prozent erzielte. Auch im Verlauf der Woche konnte sich ITV natürlich wieder auf den Dschungel verlassen. Die Quoten der Hauptshow pendelten unter der Woche zwischen sieben und acht Millionen Zuschauern. Ein gewohntes Bild ergab sich am Wochenende bei den Shows: "Strictly Come Dancing" hatte mit 10,40 und 10,15 Millionen Zuschauern an beiden Abenden wieder die Nase vorn, während "The X Factor" am Samstag 6,53 Millionen und am Sonntag 6,55 Millionen Zuschauer unterhielt.

Doctor Who - Peter Capaldi© BBC
Zum Staffelfinale blieb der große Aufschwung aus: "Doctor Who" erreichte am Samstag mit der letzten Folge der aktuellen Staffel 4,45 Millionen Zuschauer und damit einen Marktanteil von 20,0 Prozent. Hinzu werden allerdings ohnehin noch etliche Zuschauer kommen, die die Kultserie lieber zeitunabhängig über den iPlayer abrufen, wo "Doctor Who" ein sehr gefragtes Format ist. Bereits am vergangenen Dienstag tat sich unterdessen das neue Drama "Capital" auf BBC One gegen den Dschungel äußerst schwer und verlor nach dem schwachen Auftakt auch noch Zuschauer. Nur 3,34 Millionen Zuschauer interessierten sich für die zweite Folge der Serie, womit für BBC One äußerst dürftige 14,3 Prozent erreicht wurden. Am Mittwoch tat sich "Cuffs" sogar noch schwerer und sank auf nur noch 2,51 Millionen Zuschauer und 11,1 Prozent; "The Apprentice" markierte anschließend mit 4,57 Millionen Zuschauern und 18,5 Prozent abermals ein neues Staffeltief. "London Spy" endete auf BBC Two am Montagabend derweil ebenfalls durchwachsen mit 1,56 Millionen Zuschauern und einem Marktanteil von7,6 Prozent.