Dicke Überraschung aus dem Hause NBC: Wie mehrere Medien berichten, will NBC "Law & Order" unerwartet nicht für eine weitere Staffel verlängern. Die Serie hätte in der kommenden Season zur langlebigsten Serie aller Zeiten in den USA werden und mit 21 Staffeln den Rekord von "Rauchende Colts" brechen können. Wieso sich NBC dieses Prestige entgehen lässt, ist nicht ganz klar. Womöglich ist es auch nur ein Poker kurz vor den Upfronts, um die Kosten noch einmal zu drücken, offiziell hat sich NBC nämlich noch nicht geäußert. Anders beim Wackelkandidaten "Chuck": Hier hat NBC grünes Licht für 13 weitere Episoden einer vierten Staffel gegeben.
- Und damit zu den neuen Serien von NBC: Nach grünem Licht für die Abrams-Serie "Undercovers" sowie für "Law & Order: Los Angeles", kamen in den letzten Tagen noch fünf weitere Neu-Bestellungen dazu, darunter zwei Comedys: "Perfect Couples" handelt von drei sehr unterschiedlichen Pärchen, die aber alle mit typischen Paar-Problemen klar kommen müssen. In "Outsourced" verlagert eine US-Scherzartikel-Firma ihr Call-Center nach Indien - und der neue Call-Center-Chef sieht sich plötzlich mit einer ganz anderen Kultur konfrontiert. NBC kann im Comedy-Bereich damit aus dem Vollen schöpfen: Auch das diesjährige Line-Up des Comedy-Donnerstags wurde schon verlängert. Durchaus möglich also, dass NBC einen zweiten Comedy-Abend aufmachen will.
Grünes Licht gab's auch für neue Drama-Serien. Spannend klingt "The Event": In der Serie geht es um einen Durchschnitts-Typ, der das Verschwinden seiner Verlobten untersucht und dabei quasi nebenbei die größte Vertuschungsaktion der Geschichte aufdeckt. Ebenfalls in Serie geht "Chase", bei dem u.a. Jerry Bruckheimer seine Finger im Spiel hat. In der Serie jagt ein Team aus US-Marshalls die meistgesuchten Verbrecher des Landes. Ungewöhnlich ist die Serie "Love Bites". Die einzelnen Folgen sind dabei nur lose miteinander verbunden, es gibt nur zwei Darsteller mit festen Hauptrollen. Sie sind die beiden letzten unverheirateten Freundinnen ihrer Clique. Dementsprechend geht es um allerlei Liebesprobleme.
FOX hatte zunächst mal gute Nachrichten für Vox zu überbringen: Die Serie "Lie to me", hierzulande für Vox einer der größten Quotenhits, wurde vorab um eine weitere Staffel verlängert. Auch das auf der Kippe stehende "Human Target" erhält zunächst 13 neue Folgen. Neu bestellt wurde die Cop-Serie "Ride Along". Im Mittelpunkt stehen drei Chicagoer Polizei-Teams. Grünes Licht gab es zudem für "Lone Star". Im Mittepunkt: Ein Trickbetrüger, der die Betrügereien hinter sich lassen und ein normales Leben beginnen möchte. Kleines Problem: Er hat zwei Frauen und möchte sie eigentlich auch beide behalten.
Daneben versucht sich FOX vor allem an der Etablierung von Sitcoms mit echten Schauspielern. Bislang hatte FOX vor allem mit Animiertem wie den "Simpsons" oder "Family Guy" Erfolg. Ändern soll das unter anderem "Traffic Light", die Adaption einer israelischen Comedy rund um drei Freunde, deren Beziehungen sich in unterschiedlichen Phasen befinden. In "Keep Hope Alive" wird ein Mann Mitte Zwanzig nach einem One-Night-Stand ungeplant Vater. Als die Mutter des Kindes zum Tode verurteilt wird, zieht er mitsamt seiner Tochter bei seinen Eltern ein. Das "Hope" im Titel ist übrigens der Name der Tochter. Dritte neue Comedy im Bunde: "Running Wilde". In der Serie verliebt sich ein verzogener Millionen-Erbe in eine Umweltaktivistin und versucht, sie für sich zu gewinnen.
Neues auch von ABC: Das 80er-Jahre-Remake "V" geht bislang noch unbestätigten Berichten zufolge in eine zweite Staffel, trotz der im zweiten Teil der Serie deutlich gesunkenen Zuschauerzahlen. Daneben hat auch ABC einen ganzen Schwung neuer Serien bestellt. Zunächst zu den neuen Drama-Serien: In "No Ordinary Family" stürzt eine Durchschnitts-Familie mit einem Flugzeug ab. Danach entdecken die Familien-Mitglieder, dass sie plötzlich Superkräfte haben. Sie müssen lernen, diese Superkräfte zu kontrollieren und gleichzeitig, die Familie zusammenzuhalten. In "Detroit 187" werden Polizisten der Detroiter Mordkommission von einem Dokumentar-Team begleitet. Noch eine fiktive Doku gibt's mit "My Generation", eine Adaption des skandinavischen Formats "God's Highway". Gezeigt wird eine Gruppe von Menschen und in Rückblenden, wie sie vor zehn Jahren ihren Highschool-Abschluss gemacht haben. Zudem gibt es ein neues Projekt von Jerry Bruckheimer, der zuletzt mit "The Forgotten" weniger Erfolg hatte. In "The Whole Truth" werden juristische Fälle sowohl aus der Perspektive der Verteidigung als auch der Staatsanwaltschaft gezeigt.
Daneben hat ABC auch noch drei neue Comedy-Formate in Auftrag gegeben: In "Happy Endings" trennt sich ein Paar kurz vor der Hochzeit auf dem Weg zum Altar - und stellt damit den gemeinsamen Freundeskreis vor das Problem, wer zu wem halten soll. Um zwei Schwestern in höchst unterschiedlichen Beziehungen geht es in "Better together". Und schließlich wird der "Friends"-Star Matthew Perry mit einer neuen Sitcom auf den Bildschirm zurückkehren: In "Mr. Sunshine" spielt er den Manager einer heruntergekommenen Sport-Arena, der mit Anfang 40 beschließt, nicht länger ein Leben ohne feste Bindungen führenzu wollen.
Schade drum: Comedy Central stellt die Sitcom "The Sarah Silverman Program" mit ebendieser Sarah Silverman nach der dritten Staffel ein, wie "Deadline Hollywood" berichtet. Überraschend kommt das Aus allerdings nicht: Schon im Vorfeld der dritten Staffel hatte es Probleme mit der Finanzierung gegeben, sodass die Comedy Central-Schwester MTV einspringen musste, im Lauf der dritten Staffel wurde die Serie dann von 22:30 Uhr auf einen Sendeplatz um Mitternacht verschoben.
Während die zweite Staffel der Serie "Spartacus" des Pay-TV-Senders Starz aufgrund der Krebserkrankung des Hauptdarstellers Andy Whitfield auf Eis liegt, versucht sich Starz nun vorerst an einem Prequel. Insgesamt sechs Episoden soll das Prequel, das noch keinen Namen hat, lang sein und voraussichtlich ab Anfang 2011 zu sehen sein. Auch Whitfield soll zu sehen sein, allerdings nur in einer kleineren Rolle.
Damit ist das Aus wohl besiegelt: Die extrem quotenschwache Mystery-Serie "Happy Town" muss nach nur drei Wochen vorerst pausieren und darf erst ab Juni wieder ran - und damit nach der eigentlichen TV-Season. Vom Ersatzprogramm "Primetime" und "Transformers" erhofft sich ABC bessere Quoten im Season-Endspurt. Dass die Serie nach den acht Episoden der ersten Staffel fortgesetzt wird, dürfte damit fast ausgeschlossen sein.
...und das hat sich bei den US-Quoten getan:
Zieht sich die Schlinge um den Hals von "FlashForward" langsam endgültig zu? Mit nur noch 4,75 Millionen Zuschauern und nur 4 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe erreichte die Serie in der vergangenen Woche ein neues Allzeit-Tief. Dazu kommt, dass "V" sich zumindest etwas verbessern konnte: Es reichte diesmal für knapp sechs Millionen Zuschauer und 6 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe. Noch unbestätigten Meldungen zufolge soll ABC wohl auch im Lichte desse eine zweite Staffel bestellt haben. Allgemein geht man davon aus, dass nur eine der beiden Serien verlängert wird.
Nachdem sich die Staffel dem Ende zuneigt kann man inzwischen fraglos sagen: Die Verlegung von "Smallville" auf den Freitagabend hat der The CW-Serie nicht gut getan. Derzeit erreicht sie nicht mal mehr zwei Millionen Zuschauer. Zum Vergleich: In der letzten Season sahen im Schnitt noch über 3,7 Millionen Zuschauer zu, zu ihren besten Zeiten waren sogar regelmäßig mehr als sechs Millionen Zuschauer dabei. Weitere große Sorgenkinder von The CW: "90210" und "Gossip Girl", beide ebenfalls mit deutlich weniger als zwei Millionen Zuschauern.