- NBC bläst zum Angriff auf den Quoten-Giganten "American Idol": Überraschend kurzfristig bringt man schon im Frühjahr die neue Castingshow "The Voice of America" in Stellung. Das Format lief mit riesigem Erfolg in Holland und holte dort höhere Quoten als die dortigen "Idol" und "X Factor"-Formate. Produziert wird die Show vom Who is Who der Reality-Branche: John de Mols Talpa Media, Mark Burnett Productions, für "Survivor" und "The Apprentice" verantwortlich zeichnet, sowie Warner Horizon ("The Bachelor").
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- Das Konzept erinnert dabei ein bisschen an "X Factor", denn auch hier hat jeder Kandidat einen Mentor. Vier Musikstars suchen sich dabei zu Beginn jeweils ihre Schützlinge aus und müssen sich dabei rein auf ihr Gehör verlassen - sie sehen die Sänger nämlich zunächst nicht. Nach und nach wird ausgesiebt, ehe im Finale jeder der vier Promis noch mit einem Schützling antritt. Mit "The Voice of America" kommt NBC zum Einen "X Factor" zuvor - FOX lässt sich mit dem Start hier bis in den Herbst Zeit - und greift zum anderen "American Idol" in einer Umbruchphase an. Dort muss man 2011 beweisen, dass die erfolgreichste Show der letzten Jahre auch ohne Simon Cowell und auf neuem Sendeplatz sein Quoten-Niveau halten kann.
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- Frühes Aus des neuesten "Stargate"-Ablegers "Stargate Universe": Nachdem die Quoten der Serie zuletzt nicht mehr befriedigend waren - "Eureka" und "Warehouse 13" konnten rund 50 Prozent höhere Reichweiten verzeichnen - kündigte Syfy nun an, die Serie nach der zweiten Staffel einzustellen. Im Frühjahr werden lediglich noch die verbliebenen zehn Episoden der zweiten Staffel gezeigt. Ärgern dürfte man sich auch bei RTL II: Im Frühjahr lief dort die erste Staffel mit insgesamt recht ordentlichen Quoten.
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- Auch das Aus für die Krimiserie "The Closer" ist nun beschlossene Sache. Die siebte Staffel wird gleichzeitig auch die letzte sein, wie der Sender TNT vergangene Woche bekannt gab. Hintergrund: Hauptdarstellerin Kyra Sedgwick wollte ihren Vertrag nicht verlängern. Die Serie gehört noch immer zu den erfolgreichsten Produktionen von TNT. 2011 stehen nun noch einmal 15 neue Episoden auf dem Programm. In Deutschland trifft das Serien-Ende wieder einmal Vox, das damit eine weitere langjährige Serie verliert.
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- The CW hat sein Programm für die zweite Hälfte der Season bekannt gegeben, hielt sich mit Überraschungen aber zurück. Das äußerst quotenschwache "Life Unexpected" endet mit einer Doppelfolge am 18. Januar. Dass es sich dabei nicht nur um das Staffel-, sondern auch das Serienfinale handelt, ist ein offenes Geheimnis. Den Sendeplatz am Dienstagabend übernimmt ab Januar die bislang mittwochs ausgestrahlte Serie "Hellcats". Mittwochs läuft stattdessen im Anschluss an "America's Next Topmodel" ab dem 23. Januar die neue Realityshow "Shedding for the Wedding". Übergewichtige Paare versuchen darin vor der Hochzeit abzunehmen.
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- Larry King hat sich am Donnerstagabend nach 25 Jahren mit seinem CNN-Talk "Larry King Live" verabschiedet. Blickt man auf die Quoten, dann war es wohl höchste Zeit: In diesem Jahr sahen im Schnitt nur noch 669.000 Zuschauer pro Folge zu, das war im Vergleich zum vergangenen Jahr ein gigantischer Rückgang um 40 Prozent, verglichen mit 1998 gar um 59 Prozent, wie "TV by the Numbers" errechnete. Mit Wehmut wird man bei CNN an alte Zeiten zurückdenken: 1993 stellte die Sendung mit Al Gore und Ross Perot einen - Sportsendungen ausgenommen - bis 2007 gültigen Zuschauer-Rekord im Kabel-Fernsehen auf: 16,8 Millionen Zuschauer sahen damals zu. Überboten wurde das erst vom "High School Musical 2", das im Disney Channel 2007 über 17 Millionen Zuschauer verfolgten.
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US-Quoten-Update: Zwischenbilanz der TV-Saison
- Im letzten US-Update für dieses Jahr soll eine kleine Zwischenbilanz der TV-Saison gezogen werden: Was sind bislang die erfolgreichsten Serien und Neustarts? In der werberelevanten Zielgruppe hält nach den ersten Monaten die FOX-Serie "Glee" noch immer den Spitzenplatz vor der ABC-Comedy "Modern Family" und der CBS-Sitcom "Two and a half Men". Auf den weiteren Plätzen folgen "Grey's Anatomy" (ABC), "The Big Bang Theory" und "NCIS" (beide CBS). Stärkste fiktionale NBC-Serie ist "The Office" auf Rang 9, bei The CW liegt "The Vampire Diaries" vorn - allerdings erst auf Platz 51.
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- In der obigen Liste findet sich kein einziger Neustart - was schon darauf schließen lässt, dass die Sender diesmal nicht das glücklichste Händchen mit ihren neuen Formaten bewiesen hatten. Wirklich zufrieden sein kann eigentlich nur CBS, das mit "Mike & Molly", "$#*! My Dad Says" und "Hawaii Five-O" die drei in der Zielgruppe stärksten Neustarts im Programm hat. Bei NBC lief unter den neuen Serien "Outsourced" am besten, bei FOX schlägt sich "Raising Hope" gut - profitiert allerdings auch stark vom "Glee"-Vorlauf. ABC konnte überhaupt keine neue Serie erfolgreich etablieren. Am besten laufen noch "Better with you" und "No ordinary Family" - beide sind aber allenfalls unteres Mittelmaß.
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- Blickt man aufs Gesamtpublikum war die meistgesehene fktionale Serie auch dieses Jahr wieder "Navy CIS", gefolgt von "Navy CIS: L.A.". Auch auf den Plätzen 3 - 7 finden sich nur CBS-Produktionen: "The Mentalist", "Criminal Minds", "Two and a half Men"; "CSI" und "The Big Bang Theory". Stärkste Nicht-CBS-Serie war "Desperate Housewives". Bei FOX heißt die meistgesehene Serie "Glee" - noch vor "Dr. House". NBC folgt mit "Law & Order: SVU" weit abgeschlagen.
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