US-Update vom 9. Dezember
Madonna beim Super Bowl, "You Deserve it" in Nöten
© ABC
Der wöchentliche Blick in die USA: Madonna wird im kommenden Jahr beim Mega-Ereignis "Super Bowl" die Halbzeit-Show bestreiten, Showtime verlängert "Web Therapy" und die von einer ProSiebenSat.1 produzierte Show "You deserve it" kommt unter die Räder.
Am 5. Februar ist es wieder so weit: Amerika im Super Bowl-Fieber. Ausgetragen wird das Finale der NFL zum 46. Mal in Indianapolis, übertragen wird das große Sport-Event im kommenden Jahr von NBC, so viel war bekannt. Auch wenn die Finalisten derzeit noch nicht feststehen, wurde nun von der amerikanischen Football-Liga und NBC bekannt gegeben, wer die künstlerische Darbietung der Halbzeit-Show übernehmen wird. Keine Geringere als die Queen of Pop, Madonna herself, wird, zusammen mit dem Cirque du Soleil, Football-Fans und Teilzeit-Interessierte mit einem Auftritt unterhalten, nachdem im letzten Jahr vor allem die "Black Eyed Peas" mit einem Flashmob für Stimmung sorgten. Mit dem Erwerb der Rechte, den daraus resultierenden Werbeeinnahmen und dem Gewinn der Pop-Diva Madonna erhofft sich der Sender positive Effekte und ein erstarktes Hervorgehen aus den zuletzt stürmischen Zeiten, die von Misserfolgen und Quotentiefs gekennzeichnet waren. Auf das Fernsehereignis des Jahres wird der Staffel-Start von „The Voice“ folgen und bereits am nächsten Tag soll eine weitere Sendung der zweiten Staffel gezeigt werden. Und Madonna soll am besten ihren Anteil zum Wiederaufstieg des Senders beitragen. Zumindest für die Dauer einer Halbzeit.
© NBC Hulu hat sich die exklusiven Online-Rechte für die NBC-Sitcom "Community" gesichert. Neben dem schon bislang verfügbaren Angebot, die jeweils neuesten fünf Folgen kostenfrei abzurufen, können Abonnenten des kostenpflichtigen Angebots Hulu Plus damit künftig alle Episoden aller drei Staffeln unbegrenzt abrufen. Ob das die Chancen auf eine vierte Staffel erhöht, ist aber fraglich. NBC, das die dritte Staffel derzeit mit sehr überschaubarem Erfolg ausstrahlt, hat nicht direkt etwas von dieser Vereinigung. Die zusätzlichen Einnahmen, deren Höhe nicht bekannt ist, gehen an die Produktionsfirma Sony. Möglich ist aber, dass Sony sich dadurch bei den Lizenzkosten, die NBC zahlen muss, so weit herunterhandeln lässt, dass NBC doch eine vierte Staffel bestellt - zumal NBC so viele Baustellen hat, dass selbst mäßig laufende Formate durchaus die Chance auf eine Verlängerung haben. Sicher ist in jedem Fall: Zur Mid-Season wird "Community" erst einmal aus dem NBC-Programm verschwinden und "30 Rock" Platz machen.
© Showtime Im Sommer brachte der Sender Showtime die eigentlich zunächst rein fürs Web produzierte Serie "Web Therapy", in der Lisa Kudrow eine Psychotherapeutin spielt, die ihre Therapie-Sitzungen kurz und knackig via Webcam abhält und dabei mit Vorliebe eher ihre eigenen Probleme bespricht, angereichert um zusätzliche Szenen ins Fernsehen. Wirklich überzeugend fielen die Quoten dort allerdings nicht aus. Doch Showtime hält nichtsdestotrotz an dem Format fest und hat nun eine zweite Staffel in Auftrag gegeben, die erneut zehn halbstündige Folgen umfassen wird und 2012 zu sehen sein soll. Für die neue Staffel haben sich eine ganze Reihe an Promis für Gast-Auftritte angekündigt, darunter Meryl Streep, Conan O'Brien, Minnie Driver und Rosie O'Donnell.
© TNT „Im Zweifel für den Angeklagten!“. Eigentlich ist er ja Spezialist in Sachen Recht und Gericht, denn mit „Ally McBeal“, „Boston Legal“ und aktuell „Harry's Law“ konnte David E. Kelley Gerichtsserien wohl wie kaum ein anderer seinen Stempel aufdrücken. Sein Portfolio erweitert er nun mit der Krankenhausserie „Chelsea General“. Ganz so überraschend ist dies jedoch gar nicht, denn er konnte schon in den 90er Jahren mit „Chicago Hope“ Erfolge bei CBS feiern. Dieses Mal kam bei dem Erwerb des Piloten jedoch ein anderer Sender zum Zug. TNT, der jüngst die Krankenhausserie „HawthoRNe“ zu Grabe getragen hatte, konnte sich den Piloten von Kelley sichern. „Chelsea General“ basiert auf einer Buchvorlage des renommierten und in Amerika allseits bekannten Neurochirurgen Dr. Sanjay Gupta, der seine Experten-Dienste vor allem CNN zur Verfügung stellt. Im Mittelpunkt der Serie sollen die Herausforderungen und Probleme von fünf Chirurgen stehen, wobei sich, wie üblich, Berufliches mit Privatem vermischt.
© The CW Unter dem Titel „Maine“ firmiert ein Serienprojekt von „Fringe“-Mastermind J.J. Abrams und „One Tree Hill“-Schöpfer Mark Schwahn, welches nun angeblich The CW eingekauft hat. Dabei handelt es sich um eine Drama-Serie, die im Hotelbereich spielt und Geschichten rund um Gäste und Angestellte miteinander verbindet. Der Arbeitstitel bezieht sich dabei auf den Ort, Maine, des Geschehens, an dem sich das Hotel befindet. Erstanden hat der Sender bislang nur das Pilotdrehbuch, ob eine Pilotfolge gedreht wird, ist momentan noch unklar und hängt mit der Güte des Skripts zusammen. Weiterhin zeigt sich der Sender bemüht, eine neue Farbe ins Senderschema zu integrieren, nämlich das der Comedy, denn The CW versucht sich derzeit an der Entwicklung einer Comedy zusammen mit Sendergesicht und Schauspielerin Sara Rue. Diese moderierte dort Anfang 2011 bereits die Realityserie „Shedding for the Wedding“. Im Comedyprojekt soll es um zwei Freundinnen gehen, die sich als lesbisches Paar ausgeben, was unerwartete Schwierigkeiten nach sich zieht. Freuen darf sich auch Dan Fogelman, dessen Sitcom nun von ABC pilotiert wird, nachdem FOX vor vier Jahren der Alien-Comedy eine Absage erteilt hat. Das Kommando zur Produktion eines neuen Piloten kam jetzt vom neuen Heimatsender ABC. Inhaltlich geht es um eine Familie, die in einer Wohnsiedlung von als Menschen getarnten Aliens umgeben sind. Na dann, auf gute Nachbarschaft!
© WGA Die beiden großen US-Autorengewerkschaften haben die Nominierungen für die Writers Guild Awards 2012 verkündet, die am 19. Februar bereits zum 64. Mal verliehen werden. Als beste Neustarts sind die Homeland-Serien "Episodes" und "Homeland", "Game of Thrones" von HBO, "The Killing" von AMC und auch die FOX-Sitcom "New Girl" nominiert. Um den Titel der besten Dramaserien kämpfen dann "Boardwalk Empire", "Breaking Bad", "Game of Thrones", "Homeland" und - als einzige Serie eines großen Networks - "The Good Wife". Als beste Comedy-Serie sind "30 Rock", "Curb your Enthusiasm", "Louie", "Modern Family" und Parks & Recreation" nominiert. Schon am 21. Januar verlieht zudem die Produzentenvereinigung ihren Producers Guild Award. Die Nominierungslisten lesen sich ähnlich: "30 Rock", "The Big Bang Theory", "Glee", "Modern Family" und "Parks & Recreation" im Comedy-, "Boardwalk Empire", "Dexter", "Game of Thrones", "The Good Wife" und "Mad Men" im Dramaserien-Bereich.
US-Quoten-Update
© ABC Die von der ProSiebenSat.1-Tochter Kinetic Content produzierte Gameshow "You deserve it" entwickelt sich nach dem ordentlichen Start für ABC zum Problemfall. Die dritte Folge kam nur noch auf ein Zielgruppen-Rating von 1,0 und 2 Prozent Marktanteil (Share). Übrig waren gerade mal noch 3,56 Millionen Zuschauer, noch einmal 800.000 weniger als in der vergangenen Woche. Bitter auch: Darunter hat auch die nachfolgende Serie "Castle" zu stark zu leiden. Mit 8,12 Millionen Zuschauern lag sie rund drei Millionen unter dem bisherigen Staffel-Schnitt.
© ABC Für erste Sorgenfalten im Gesicht der ABC-Verantwortlichen sorgt wohl langsam auch "Once upon a Time", bislang der über alle Sender hinweg erfolgreichste Drama-Serien-Neustart dieser Saison. Das Problem ist ein stetiger Abwärtstrend. Am vergangenen Sonntag sahen erstmals weniger als 10 Millionen Zuschauer zu, das Zielgruppen-Rating lag bei 3,2. Die erste Folge war noch auf 4,0 gekommen. Noch sind das für ABC-Verhältnisse immer noch sehr starke Werte - doch fünf Wochen in Folge Rückgänge sind eben kein allzu gutes Omen. Enttäuschend luft unterdessen weiter auch die letzte "Desperate Housewives"-Staffel. 8,2 Millionen Zuschauer sahen am letzten Sonntag nur zu, das war ein neues Staffel-Tief. Zum Vergleich: Die vorausgegangene Staffel hatten im Schnitt noch elf Millionen Zuschauer verfolgt.
© FOX Gute Nachrichten kommen hingegen vom FOX-Sonntag: Die "Simpsons" erreichten mit 9 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 4,0 neue Staffel-Bestwerte. Das verhalf selbst dem eigentlich schon völlig abgeschriebenen Neustart "Allen Gregory" zu einem erstaunlichen Aufschwung. 5,26 Millionen Zuschauer sahen zu, das waren über zwei Millionen mehr als noch in der Vorwoche. Das Zielgruppen-Rating lag mit 2,4 auf einem soliden Niveau - aber eben immer noch wenig mehr als halb so hoch wie bei den "Simpsons" zuvor. Das wird das Format wohl kaum retten. Kaum zu retten sein wird voraussichtlich auch "I hate my Teenage Daughter", das aus der "X Factor"-Vorlage donnerstags viel zu wenig macht. In Woche 2 sahen nur noch 5,38 Millionen Zuschauer zu - eine glatte Halbierung der "X Factor"-Zahlen.
Madonna beim Super Bowl, "You Deserve it" in Nöten
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