US-Update vom 18. Januar
"Big Bang" im Höhenrausch, Vampire mit Ableger?
© Warner Bros. Television
Die Sitcom "The Big Bang Theory" eilt in den USA von Rekord zu Rekord. Nun wurde schon die 20-Millionen-Marke durchbrochen. Noch besser erging es "Navy CIS". Außerdem: Ableger für "Vampire Diaries", Horrorserie der "Skyfall"-Macher
© Warner Brothers "Vampire Diaries" ist die erfolgreichste Serie von The CW, weder mit "The Secret Circle" noch mit "Beauty & The Beast" gelang es zuletzt aber, ein Format zu finden, die aus dieser Vorlage etwas machte. Beide Serien enttäuschten im Anschluss an "Vampire Diaries". Also verfiel man nun auf die naheliegendste aller Ideen: Ein Spin-Off. Unter dem Arbeitstitel "The Originals" dreht man derzeit einen "Backdoor-Pilot", der also im Rahmen von "Vampire Diaires" voraussichtlich am 25. April ausgestrahlt werden wird. Im Mittelpunkt steht die ursprüngliche Vampir-Familie von Klaus (Joseph Morgan). Dieser kehrt in dem angedachten Ableger nach New Orleans zurück, das er vor einigen Jahrhunderten mitgegründet hat, nachdem er herausgefunden hat, dass es dort eine Verschwörung gegen ihn geben soll. Eine Hauptrolle ist auch Phoebe Tonkin zugedacht, die auch in "Vampire Diaries" schon als Werwolf Haley zu sehen war. Bei "Californication" wurden die Spin-Off-Pläne hingegen wieder ad acta gelegt: Einen Ableger mit Maggie Grace alias Faith in der Hauptrolle wird es nicht geben. Faith wird in der sechsten Staffel neu als Figur eingeführt.
© syfy Ebenfalls keine Zukunft hat die Lifetime-Serie "Drop Dead Diva": Lifetime hat beschlossen, der Diva keine fünfte Staffel zu schenken. Offenbar hatte man mit der Produktionsfirma Sony Pictures über eine Verringerung des Budgets gesprochen, ist sich aber nicht einig geworden. Für Sony ist das bitter: Die in dieser Saison neu gestarteten Serien "The Mob Doctor", "Made in Jersey" und "Last Resort" sind allesamt bereits eingestellt. Auch Syfy hat bei einer seiner Serien den Stecker gezogen: "Alphas" wird nach der zweiten Staffel nicht fortgesetzt. Das Serienfinale lief somit bereits im Oktober letzten Jahres. Im Lauf der zweiten Staffel waren die Qutoen deutlich zurückgegangen.
© AMC Eigentlich hatte AMC beschlossen, die Serie "The Killing" - eine Adaption der dänischen Serie "Forbrydelsen", die in Deutschland als "Kommissarin Lund" lief - nach zwei Staffeln einzustellen. Schon in den letzten Monaten hielten sich aber hartnäckig Gerüchte, dass es doch noch zu einer Fortsetzung kommen könnte. Nun steht fest: AMC belebt "The Killing" wieder. Nach wie vor laufen zudem Verhandlungen mit Netflix, das nach der AMC-Ausstrahlung die Rechte bekommen und sich dann ebenfalls an der Finanzierung beteiligen könnte. Kreativer Kopf hinter der neuen Staffel soll wie auch bislang Veena Sud sein, von den Hauptdarstellern werden aber wohl nur Mireille Enos (Detective Linden) und Joel Kinnaman zurückkehren. Linden ist in der neuen Staffel eigentlich nicht mehr als Ermittlerin tätig, da ihr Ex-Partner aber auf eine Reihe mysteriöser Morde stöst, kehrt sie doch wieder in ihr altes Leben zurück. Über die gesamten zwölf neuen Folgen wird nur dieser eine Fall behandelt.
© Oxygen Massenhafter Protest hat Oxygen dazu veranlasst, das Projekt "All My Babies' Mamas" nicht weiterzuverfolgen. Eigentlich hätte in dem Reality-Format der Rapper Shawty Lo und die zehn Frauen, mit denen er insgesamt elf Kinder gezeugt hat, im Mittelpunkt stehen sollen. Shawty Los aktuelle Freundin ist dabei genauso alt wie seine ältere Tochter. Nach der Ankündigung gab es einen Aufschrei von Bürgerrechtlern: Dem Format wurde vorgeworfen, negative Klischees über afro-amerikanische Familien zu bedienen. 37.000 Leute unterzeichneten eine Petition, die Oxygen aufforderten, das Format nicht zu zeigen. Diesem Druck hat der Sender sich nun gebeugt.
© Showtime Die Lizenz zur Serienproduktion haben die beiden "Skyfall"-Macher John Logan und Sam Mendes erhalten: Sie werden für den Pay-TV-Sender Showtime die Horrorserie "Penny Dreadful" produzieren. In der Serie, die in London während der viktorianischen Zeit spielt, treten diverse bekannte Figuren auf. So sind Dr. Frankenstein und sein Monster ebenso mit von der Partie wie Dorian Grey sowie Figuren aus "Dracula". Sie müssen sich mit ihren monströsen Geisteskrankheiten auseinandersetzen. Die Serie solle "realistisch und bodenständig" werden, so Unterhaltungschef Nevins. Apropos Showtime: Der Sender wird die achte Staffel von "Dexter" bereits am 30. Juni starten. Bislang war die Serie immer erst im Herbst, zuletzt gemeinsam mit "Homeland" zu sehen gewesen. Damit wird "Dexter" nun in direkter Konkurrenz zu "True Blood" laufen. Im Anschluss an "Dexter" läuft Ray Donovan", "Homeland" wird im Herbst gemeinsam mit "Masters of Sex" zu sehen sein.
© TNT Auch TNT hat eine neue Serie in Auftrag gegeben: Jon Tenney, der Serien-Fans aus "The Closer" bekannt vorkommen könnte, und Rebecca Romijn übernehmen die Hauptrollen in der Anwaltsserie mit dem Arbeitstitel "King & Maxwell". Sie basiert auf der gleichnamigen Romanreihe. Sowohl Sean King als auch Michelle Maxwell sind ehemalige Secret-Service-Agenten und versuchen sich nach dem Ausscheiden aus ihrem ursprünglichen Job als Privatdetektive - dank ihrer Ausbildung mit besonderem Können. Die erste Staffel umfasst zehn Folgen und soll im Sommer gezeigt werden. Vorerst nur eine Pilotfolge hat TNT der Krimiserie "Murder in the First" in Auftrag gegeben. Hinter der Serie steht Steven Bochco, einst Mitschöpfer von "NYPD Blue". In der Serie ermitteln zwei Kommissare in San Francisco gegen ein Silicon-Valley-"Wunderkind". Zudem lässt TNT noch eine Serie pilotieren, in der Geena Davis eine Kopfgeldjägerin spielen soll.
© USA Network USA Network spielt mit dem Gedanken, auch noch ins ohnehin schon gut bevölkerte Late-Night-Genre einzusteigen. Wie "The Hollywood Reporter" berichtet, befindet man sich in einer frühen Entwicklungsstufe mit der Produktionsfirma von Will Ferrell. Für das noch namenlose Projekt ist ein Sendeplatz gegen Mitternacht angedacht - womit es in direkter Konkurrenz nicht nur zu Conan O'Brien und Jon Stewarts "Daily Show", sondern auch zu Jay Leno, David Letterman und Jimmy Kimmel auf den großen Networks treten würde. Kimmel kann unterdessen auf eine erfolgreiche erste Woche auf dem früheren Sendeplatz zurückblicken. Nachdem Kimmel seit Anfang des Jahres gleichzeitig mit Leno und Letterman um 23:35 Uhr startet, hat er in der Zielgruppe Letterman deutlich überholt und liegt gleichauf mit Leno. Die Gesamt-Zuschauerzahlen zogen durch den früheren Sendeplatz deutlich an. Der bisherig Bestwert wurde mit knapp über drei Millionen Zuschauern um 26 Prozent übertroffen.
© Photocase/apfelholz In diesen Tagen werden in den USA wieder von allen Networks zahlreiche Pilotfilme für Serienprojekte bestellt. Hier nur ein kleiner Auszug: NBC könnte bald den "Tag der toten Ente" begehen, arbeitet man doch an einer Serien-Adaption von "About a boy". Ebenfalls bei NBC könnte außerdem Jessica Simpson der Star in ihrer eigenen, autobiographisch angehauchten Sitcom werden. Auch bei CBS ist man auf dem autobiographischen Trip: Jim Gaffigan könnte Darsteller in einer noch namenlosen Sitcom werden, in der er mit seiner siebenköpfigen Familie in einem kleinen Zwei-Zimmer-Apartment in New York lebt. Über diverse andere Piloten senkten die Sender hingegen schon wieder den Daumen: FOX wird die Anwaltsserie "Guilty" ebenso wenig in Serie schicken wie Lifetime "The Secret Lives of Wives" oder TNT "Trooper".
US-Quoten-Update
© FOX Nicht nur in Deutschland hat "Deutschland sucht den Superstar" mit sinkenden Quoten zu kämpfen, auch das US-Pendant "American Idol" ist unter Druck. Im vergangenen Jahr war die Zuschauerzahl schon um fünfeinhalb Millionen eingebrochen, in diesem Jahr fiel der Staffel-Auftakt nun erneut deutlich schwächer aus als ein Jahr zuvor: Knapp 18 Millionen Zuschauer sahen die erste Sendung, 2012 waren zum Staffelauftakt noch rund vier Millionen mehr dabei. Das Zielgruppen-Rating ging von 7,4 auf 6,0 Prozent zurück. Allerdings sackten im vergangenen Jahr die Quoten nach der ersten Folge deutlich ab, kann FOX das diesmal verhindern, läge man in etwa auf Vorjahresniveau. Und fraglos ist die Castingshow noch immer ein voller Erfolg und deutlich erfolgreicher als "X Factor" oder "The Voice".
© CBS Der Erfolg von "The Big Bang Theory" wird unterdessen immer unheimlicher: In der vergangenen Woche (die Donnerstags-Quoten aus dieser Woche liegen zum Veröffentlichungszeitpunkt des US-Updates noch nicht vor) sahen erstmals 20 Millionen Zuschauer zu. Zum Vergleich: Vor dieser Staffel lag der Bestwert bei rund 16,5 Millionen Zuschauern. In der Zielgruppe wurde ein Marktanteil von 6,4/19 Prozent erzielt. Bemerkenswert auch: "Two and a half Men" verlor im Anschluss rund ein Drittel der werberelevanten Zuschauer - und landet trotzdem nur minimal hinter "Modern Family" unter den drei meistgesehenen fiktionalen Formaten der letzten Woche. Auch Montags schwamm CBS mit seinen Sitcoms in dieser Woche auf einer Erfolgswelle: "How I Met Your Mother", "2 Broke Gils" und "Mike & Molly" stellten allesamt Staffel-Bestwerte auf. CBS schaffte zudem noch mit einer weiteren Serie den Sprung über die 20-Millionen-Marke: "Navy CIS" erreichte sagenhafte 22,9 Millionen Zuschauer - ein Bestwert.
© NBC Andere Sender haben mit ihren Sitcoms deutlich weniger Glück. Bei NBC feierte "1600 Penn" auf dem regulären Sendeplatz einen sehr verhaltenen Einstand. Nachdem im Anschluss an "The Voice" im Dezember noch 6,9 Millionen Zuschauer die Preview eingeschaltet hatten, interessierten sich am Donnerstag nun nur 3,9 Millionen Zuschauer für die Serie. 1,6/4 Prozent Marktanteil (Rating/Share) in der Zielgruppe sind ziemlich magere Werte. Echte Totalausfälle sind unterdessen die beiden ABC-Sitcoms "Happy Endings" und "Don't trust the B---- in Apt 23": Nicht nur dienstags, auch die kurzfristig getesteten Ausstrahlungen am späten Sonntagabend liefen miserabel. Bei FOX wird "New Girl" immer mehr vom schwachen Umfeld in Mitleidenschaft gezogen. 3,65 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 1,9 standen diesmal noch zu Buche - so mau lief's noch nie.
© Warner Bros. Television Bevor FOX am heutigen Freitagabend das zweistündige Staffelfinale von "Fringe" ausstrahlen wird, musste die Serie in der vergangenen Woche nach der Winterpause nochmal einen Tiefschlag hinnehmen: Nur 2,44 Millionen Zuschauer sahen ein, der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 0,8/2 Prozent (Rating/Share). Das waren neue Tiefstwert für die Serie. Letztlich dürfte man bei FOX also ganz froh sein, dass man sie nun mit Anstand zu Ende gebracht hat. Zur gleichen Zeit markierte "CSI: NY" mit 10,7 Millionen Zuschauern und einem Zielgruppen-Rating von 1,6 übrigens einen Staffel-Bestwert. Womöglich besteht also doch nochmal Hoffnung, der drohenden Einstellung nach dieser Staffel zu entgehen.
"Big Bang" im Höhenrausch, Vampire mit Ableger?
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