US-Update vom 20. September
"Mad Men" endet später, Ableger für "Walking Dead"
© AMC
"Mad Men" endet erst ein Jahr später als zunächst gedacht, "The Walking Dead" soll noch einen Zombie-Zwilling bekommen, "Lost"-Mitschöpfer Lindelof mit neuer Serie bei HBO. Und Fox scheint den ersten Hit der neuen Season gelandet zu haben
© AMC Wilhelm Busch sagte einst: "Meistens hat, wenn zwei sich scheiden, einer etwas mehr zu leiden." Nimmt man an, dass der Abschied weniger schmerzlich ist, wenn man ihn in die Länge zieht, dann kommt der Sender AMC den Fans von Whisky und Mieder doppelt entgegen. Die finale, siebte Staffel der Historienserie "Mad Men" wird nämlich aufgestockt und in zwei Teile gesplittet, so dass die letzte Folge erst 2015 über den Schirm laufen wird. Der erste Teil soll bereits im Früher unter dem Titel "The Beginning" ausgestrahlt werden, der zweite Teil "The End of an Era" dann ein Jahr später. Damit bedient sich AMC dem bereits bei "Breaking Bad" (ebenfalls AMC) bestens erprobten Rezept, die letzte Staffel im Vergleich zu den Vorgängerstaffeln umfangreicher zu gestalten, diese dann aber in zwei Teile mit einer dazwischen liegenden, längeren Pause zu gliedern. Serienschöpfer Matthew Weiner meint dazu: "Wir wollen damit die Chance nutzen, eine aufwendigere Geschichte in zwei Teilen zu erzählen, die dann ein wenig länger bei unseren Zuschauern nachklingen können." Vielleicht ist der Trennungsschmerz mit 14 Folgen und einer Verschnaufpause ja doch besser für "Mad Men"-Fans zu ertragen. Unterdessen wurde bekannt, dass die Macher von "Breaking Bad" den beiden letzten Folgen mehr Zeit spendieren: statt einer Bruttolaufzeit von 60 Minuten, sind 75 pro Folge veranschlagt.
© RTL II Eine weitere Taktik, den Serienstoff nicht sofort oder ganz vom geneigten Zuschauer zu trennen, ist die Geschichte eines Seriencharakters in einer anderen Serie weiterzuerzählen. So bekommt die Figur Saul Goodman aus AMC' "Breaking Bad" einen eigenen Ableger mit dem Arbeitstitel "Better Call Saul", um vom Erfolg der Serie auch nach dessen Ende profitieren zu können. Zwar ist ein Ende des Quotenerfolgs "The Walking Dead" noch nicht in Sicht, trotzdem stellt der Sender auch hier schon mal die Weichen zur weiteren Zuschauerbindung. Auch dort soll basierend auf Robert Kirkmans Comics "The Walking Dead" eine weitere Serie entstehen. Aktuell befindet sich der Sender noch am Beginn der Entwicklung, allerdings soll die Geschichte über die Untoten mit frischen Charakteren ausgestattet werden und eine komplett eigene Story erzählen. Plan ist dabei das Projekt 2015 den Zombie-Affinen präsentieren zu können.
© HBO Damon Lindelof, Mitschöpfer und Ex-Showrunner der ABC-Serie "Lost" konnte nun in HBO einen Abnehmer für "The Leftovers" finden. Damit tritt die Serie, deren erste Staffel zehn Folgen umfassen wird, in den Kreis der Drama-Serien, wie "Game Of Thrones", "Boardwalk Empire" und der letzten Staffel "True Blood" bei HBO. In "The Leftovers" wird, in Anlehnung an den Tag des jüngsten Gerichts, die Welt in die Erwählten, die das Irdische verlassen, und die Verdammten aufgeteilt. Für die Verdammten heißt es fortan, mit der quälenden Frage weiter leben zu müssen, weswegen sie nicht zur anderen Gruppe gehören, vor allem unter der Prämisse, dass sich das Schema der Auswahl nicht ergründen lässt. Überirdische Kräfte, das Verhältnis zu Religion, oder auch moralische Fragen werden eine Rolle spielen.
© TNT Der serbischstämmige US-amerikanische Filmproduzent und Drehbuchautor Steven Bochco, der unter anderem für "Hill Street Blues" verantwortlich zeichnet, konnte in TNT einen Abnehmer für seine neue Serie "Murder in the First" finden. Dort werden Taye Diggs ("Private Practice") und Kathleen Robertson ("Beverly Hills, 90210") im Fokus stehen und an zwei scheinbar unabhängigen, aber umfassenden Mordfällen arbeiten. Gezeigt werden soll in der ersten, zehn Folgen umfassenden Staffel der Drama-Serie die Verbindung aus Polizei und Justiz in einer komplexen Welt, genauer genommen nimmt sie deren Arbeitsweise von der Ermittlung, über die Verhaftung bis hin zum Prozess der Straftäter in den Blick. Ausgestrahlt werden soll die Serie nächsten Sommer.
© BBC America Schlechte Nachrichten gibt es für Franka Potente und ihre Figur Eva Heissen. Die erste Eigenproduktion von BBC America, "Copper", über den Polizisten Kevin Corcoran mit irischen Wurzeln zur Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs, wird nach der zweiten Staffel eingestellt. Damit ist die letzte Folge am Sonntag auch das Ende der Serie, die mit Kritikerlob gestartet war, dann allerdings dann an Unterstützung aus Fachkreisen und Zuschauerzuspruch verlor. In Sachen Begeisterung blieb "Copper" hinter den Erwartungen der Senderverantwortlichen zurück, auch im Vergleich zu "Orphan Black" konnte "Copper" nicht punkten. Nicht weitergehen wird es auch für "Reed Between the Lines" bei BET. Für die Sitcom über die Psychotherapeutin Carla Reed und ihre Familie wird nach der zweiten Staffel Schluss sein, die zudem noch keinen konkreten Ausstrahlungstermin hat. Im Gegensatz dazu hat der Sender im Falle von "Being Mary Jane" eine für das Ensemble erfreuliche Entscheidung gefällt. Da der Backdoorpilot des Comedyprojekts so gut abschnitt, wurde noch vor dem Start direkt eine zweite Staffel bestellt. Eine zweite Staffel hat auch die animierte Superhelden-Serie von Hulu, "The Awesomes" erhalten. Die Serie von Seth Meyers und Mike Shoemaker, die seit ihrem Start in der Liste der 10 meist gesehenen Shows auf Hulu ist, wird mit zehn Folgen zurückkehren.
© EuroSport Discovery Communications, das Ende 2012 bei Eurosport eingestiegen ist, holt den Sportsender erstmals in seine Heimat, die USA. Dort wird Eurosport zwar nicht gleich als eigener Sender starten, ab dem 28. september wird der von Discovery betriebene Velocity Channel am Samstagnachmittag den Programmblock "Eurosport on Velocity" zeigen. In diesem Herbst wird dort vor allem Motorsport zu sehen sein: Die FIA-Rallye-Europameisterschaft, die britische Superbike-Meisterschaft, die Seidenstraßen-Rallye und die Abu-Dhabi-Desert-Challenge. Eurosport-CEO Jean-Thierry Augustin: "Dies ist die erste Vereinbarung zu Programminhalten mit Discovery, seit unsere Partnerschaft Ende 2012 begonnen hat. Gleichzeitig ist sie ein tolles Beispiel dafür, welche Synergien und neue Möglichkeiten wir zusammen schaffen können. Zum ersten Mal in der Geschichte von Eurosport können amerikanische TV-Zuschauer unsere Expertise in der Programm-Produktion und unsere erstklassige journalistische Arbeit selbst in Augenschein nehmen. Wir sind stolz darauf, dass unsere ersten Schritte im US TV-Markt auf Velocity, einem Sender unseres Anteilseigners, erfolgen." Velocity-Chef Bob Scanlon sagt: "Als einzge Heimat von Eurosport in den USA liefert Velocity ein einzigartiges Programmangebot, das kein anderes US-Network seinen Zuschauern bieten kann. Wir freuen uns in Amerika Vorreiter für eine so etablierte und qualitativ hochwertige Marke wie Eurosport zu sein und darüber hinaus auf die Zusammenarbeit mit dem Team bei Eurosport."
© ABC Family ABC Family plant im Horrorgenre Fuß zu fassen. Prominente Hilfe will der Sender dabei von Jamie Lee Curtis bekommen, denn das sich in der Entwicklung befindende Projekt "The Final Girls" sieht sie als Hauptdarstellerin vor. Lee Curtis selbst durfte in den 70er und 80er Jahren häufig einen Angstschrei auf der Leinwand loslassen, unter anderem in den "Halloween"-Filmen. Drehen soll sich das von ABC Family in Auftrag gegebene Projekt "The Final Girls" um eine Gruppe traumatisierter Mädchen, die von ihren horrorähnlichen Erfahrungen von Lee Curtis geheilt werden sollen. Ein Wiedersehen gibt es dabei mit dem Regisseur von "Halloween: H20", Steve Miner, und der Schauspielerin. Eine andere prominente Besetzung kann Fox vermelden, allerdings hinter der Kamera. Der Sender hat sich nämlich das seit 2009 in Arbeit befindende Serien-Projekt "The Middle Man" gesichert, das von der Produktionsfirma Ben Afflecks stammt. Außerdem wird dieser auf dem Regiestuhl des Piloten Platz nehmen und als Produzent tätig sein, sofern der Pilot grünes Licht erhält. Fokussiert wird darin der FBI-Agent Rudy MacAteer, der in 60er Jahren die italo-amerikanische Mafia bekämpft und sich dabei Hilfe des irisch-amerikanischen Gangsters Mickey Flood holt. Gleichzeitig führt dies wiederum zum ungewollten Aufstieg des irischen Mobs.
© lifetime Futuristisch-düster könnte es in einem neuen Projekt von Lifetime zugehen, wenn der Pilot auf positive Resonanz stößt. Bestellt hat der Sender nämlich einen Serienpiloten namens "The Lottery", der in einer Zeit spielen soll, in der es unmöglich geworden ist, ein Kind zu gebären. Allerdings ändert sich dies durch eine wissenschaftliche Errungenschaft, so dass es wieder möglich ist, auf künstlichem Wege ein Kind zu zeugen. Allerdings ist die Krux, dass diese Möglichkeit nur 100 Interessierten zur Verfügung steht, der Rest geht leer aus. Die Auswahl der Kandidaten ermittelt die staatliche Lotterie - Versuche, in den Pool der Auserwählten zu gelangen, werden dabei von Intrigen, Verschwörungen und Lügen begleitet.
© MTV Zwei Piloten wurden auch vom einst auf Musik spezialisierten Sender MTV in Auftrag gegeben. "Finding Carter" wird als Familiendrama beschrieben, bei dem die Protagonistin erfährt, dass sie als Kind entführt wurde. Das Mädchen im Teenageralter muss zum einen die schmerzliche Erfahrung machen, dass eine andere, ihr unbekannte Frau ihre biologische Mutter ist und zum anderen muss sie erkennen, dass die Zeit ihres Erwachsen-Werdens geprägt war von einer großen Lüge einer Vertrauensperson. Diese ist auf der Flucht, während die einst Entführte ihr Leben in der richtigen Familie strukturieren muss. Einem Serienmörder kommt das Mädchen Lindy im zweiten bestellten Piloten "Eye Candy" auf die Schliche. Nachdem sie sich auf einer Dating-Plattform angemeldet hat, wird sie von einem Stalker verfolgt, der mehrere Morde in Manhattan begangen haben könnte. Zusammen mit ihren Freunden versucht sie die Angelegenheit publik zu machen und ihn zu überführen.
© FOX Auch bei The CW arbeitet man bekanntlich an einem Spin-off, um den Schwung der erfolgreichen Superhelden-Serie "Arrow", mitnehmen zu können. Für den Ableger, der wiederum Figuren aus dem DC-Kosmos in den Blick nehmen soll, konnte nun ein Darsteller für die Hauptrolle gefunden werden. Der aus "Glee" und "90210" bekannte Grant Gustin soll den mit übernatürlichen Kräften ausgestatteten Flash, beziehungsweise Barry Allen, porträtieren. Eingeführt werden soll die Figur, die außerordentlich schnell rennen kann, für drei Folgen in der kommenden zweiten Staffel von "Arrow".
© RTL Über kürzere Engagements und Serienauftritte können sich hingegen unter anderem Brad Garrett, Danny Glover, Rosy O'Donnell und Isabella Rosssellini freuen. Brad Garrett ("Ehe ist...") wird in mindestens zwei Folgen der neuen CBS-Serie von Ex-"Ally-McBeal"-Schöpfer David E. Kelley, "The Crazy Ones", zu sehen sein, die noch diesen Monat starten wird. Danny Glover ("Leathal Weapon") schaut bei der NBC-Kriminalserie "Ironside" vorbei, Comedian und Schauspielerin Rosy O'Donnell gibt sich bei Jennifer Lopez' "The Fosters" für drei Folgen auf ABC Family die Ehre und die renommierte italienische Schauspielerin Isabella Rossellini wird in der mit Spannung erwarteten NBC-Serie "The Blacklist" mit James Spader einen Handlungsbogen bekommen. Freuen kann sich aktuell auch Lisa Edelstein ("Dr. House") über eine Hauptrolle im neuen Serienpiloten bei Bravo "The Girlfriend's Guide to Divorce".
US-Quoten-Update
© FOX Der offizielle Season-Start in den USA ist in der kommenden Woche, FOX hat in diesem Jahr aber mit einigen Formaten eine Frühstart hingelegt. Bei der Castingshow "X Factor" sah das wie vergangene Woche schon berichtet ziemlich ernüchternd aus. Im Fiktionalen zahlte sich die Strategie, noch vor dem Pulk an Neu- und Staffelstarts in der kommenden Woche loszulegen, schon eher aus. Am Montag legte jedenfalls "Sleepy Hollow" mit 10,1 Millionen Zuschauern einen richtig guten Auftakt hin. Auch in der Zielgruppe sah es mit einem Marktanteil von 3,5/9 Prozent (Rating/Share) hervorragend aus. Wie sich die in der Zukunft angesiedelte Neuerzählung des Klassikers von Washington Irving schlagen wird, wenn sie gegen die normale Konkurrenz antreten muss, bleibt natürlich noch abzuwarten - doch ein möglicher Hit ist "Sleepy Hollow" auf jeden Fall. Zuvor startete bei FOX schon die neue "Bones"-Staffel vor 7,76 Millionen Zuschauer. Der Zielgruppen-Marktanteil lag bei 2,3/7 Prozent. Damit startete die neue Staffel auf dem soliden Vorjahres-Niveau. Zur gleichen Zeit meldete sich bei ABC zudem schon "Dancing with the Stars" aus der Pause zurück. 16,04 Millionen Zuschauer und 3,1/9 Prozent Marktanteil waren eine überzeugende Quote.
© FOX Der neu gestaltete Comedy-Dienstag bescherte FOX keinen ähnlich großen Quotenhit wie "Sleepy Hollow" - doch unzufrieden sein muss man auch hier nicht. Die schon im Vorfeld kontrovers diskutierte Sitcom "Dads" ("Asiatenwitze zu rassistisch und sexistisch?") startete mit 5,76 Millionen Zuschauern und 2,2/8 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe, "Brooklyn Nine-Nine" kam direkt im Anschluss sogar auf 6,17 Millionen Zuschauer und 2,6/8 Prozent Marktanteil. Das war beides ungleich mehr als im vergangenen Jahr "Raising Hope" und "Ben & Kate" auf diesem Sendeplatz erzielt hatten. Auch hier muss natürlich berücksichtigt werden, dass sich die Serien erst noch im normalen Konkurrenzumfeld beweisen müssen - doch eine Chance hat das Publikum ihnen in jedem Fall gegeben. Davon profitierte auch "New Girl": 5,53 Millionen Zuschauer sahen zu, 2,9/8 Prozent Marktanteil wurden in der Zielgruppe erreicht - mehr als mit jeder Folge der vorangegangenen Staffel. Nur "The Mindy Project" enttäuschte mit 3,8 Millionen Zuschauern und 1,9/5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe.
© TCFHE Am Donnerstag vergangener Woche verabschiedete sich "Burn Notice" für immer vom Bildschirm. Michael Westen, Fiona und Sam lockten zum Abschluss nochmal knapp fünf Millionen Zuschauer vor den Fernseher - und erzielten damit die höchste Zuschauerzahl seit Juli vergangenen Jahres. Allgemein waren die Quoten während der letzten Staffel rückläufig gewesen. Am letzten Sonntag verabschiedete sich auch die Aaron-Sorkin-Serie "Newsroom", allerdings nur in eine Pause, die dritte Staffel ist nämlich schon bestellt. Trotzdem fielen die Quoten fürs Staffelfinale etwas ernüchternd aus. 1,7 Millionen sahen zu, das Finale der ersten Staffel hatten noch 2,3 Millionen Zuschauer verfolgt. Von Rekord zu Rekord eilt unterdessen "Breaking Bad", das in der vergangenen Woche mit 6,4 Millionen Zuschauern kurz vor dem Serienfinale schon wieder einen neuen Allzeit-Rekord aufstellte. Den besten Wert seit dem Serienauftakt gab's zudem bei CBS für das Staffelfinale des Sommerhits "Under the Dome": Beeindruckende 12,1 Millionen Zuschauer und 2,8/8 Prozent in der Zielgruppe standen zu Buche. "Under the Dome" hat damit den Beweis angetreten, dass auch die Networks noch Serien mit fortlaufender Handlung erzählen können, ohne binnen weniger Wochen einen Großteil der Zuschauer zu verlieren.
"Mad Men" endet später, Ableger für "Walking Dead"
URL zu diesem Artikel: https://www.dwdl.de/usupdate/42671/mad_men_endet_spaeter_ableger_fuer_walking_dead/
© DWDL.de GmbH, 2001-2021