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Die neue Season ist nun schon über einen Monat alt - und damit ist es für die Networks Zeit über die Zukunft der diversen Neustarts zu befinden. Zunächst werden in der Regel 13 Folgen in Auftrag gegeben - bei Erfolg gibt's eine Nachbestellung von meist neun Folgen. Abgesetzt wurde bislang noch keine Serie in dieser Saison - dafür sind die Networks dazu übergegangen, bei mauen Quoten die Folgenzahl zu kürzen. Im Folgenden ein Überblick über die bisherigen Entscheidungen...

  • Blindspot (NBC): Als erfolgreichster Serien-Neustart von NBC (im Schlepptau von 'The Voice') wurde die erste Staffel auf volle 22 Episoden aufgestockt
  • Blood & Oil (ABC): Der Kampf Junges Ehepaar vs. Ölmagnat kennt einen großen Verlierer: ABC. Die Serie ist ein Quotenschreck am Sonntagabend. Die drei letzten Episoden wurden daher gekappt, eine zweite Staffel scheint kaum denkbar.
  • Code Black (CBS): Das Medical-Drama konnte die Erwartungen bislang nicht so recht erfüllen, eine Entscheidung über den Verbleib steht noch aus. Sechs weitere Drehbücher wurden zwar in Entwicklung gegeben, allerdings gab's diese Woche einen neuen Tiefstwert.
  • Crazy Ex-Girlfriend (The CW): Die ursprünglich fürs Kabelfernsehen entwickelte Comedy tut sich bei The CW sehr schwer. Eine Entscheidung über eine Verlängerung ist noch nicht gefallen - aufdrängen tut sie sich aber nicht.
  • Dr. Ken (ABC): Der Ken-Jeong-Sitcom hatten viele im Vorfeld nicht allzu viel zugetraut, am Freitagabend schlägt sie sich zusammen mit "Last Man Standing" aber gut. ABC hat daher neun weitere Folgen bestellt.
  • Grandfathered (Fox): Eher maue Quoten am Tag der Ausstrahlung für die Fox-Sitcom, funktioniert aber recht gut in zeitversetzter Nutzung. Daher gab's nun eine Aufstockung auf 22 Folgen.
  • Heroes Reborn (NBC): Nicht der erhoffte Hit, alles in allem holt die Neuauflage aber zumindest solide Werte. Ist als Mini-Serie auf 13 Folgen angelegt.
  • Life in Pieces (CBS): Kann bei weitem nicht mit dem vorausgehenden "The Big Bang Theory" mithalten, läuft aber ordentlich. Volle erste Staffel mit 22 Episoden
  • Limitless (CBS): Unspekatkulär gestartet, hält sich nun aber solide am durch "NCIS" gut vorgewärmten späten Dienstagabend. CBS gab daher grünes Licht für volle 22 Folgen.
  • Minority Report (Fox): Die Fortsetzung des Films erwies sich für Fox von Beginn an als Totalausfall am Montagabend. Statt nach 13 ist nun schon nach zehn Folgen Schluss
  • Quantico (ABC): Schlägt sich trotz miesen Vorlaufs durch "Blood & Oil" sehr gut und ist bislang der erfolgreichste ABC-Neustart der Saison. Eine volle erste Staffel ist da natürlich Ehrensache.
  • Rosewood (Fox): Hat sich nach sehr starkem Start und massivem Abwärtstrend inzwischen auf einem guten Niveau gefangen. Fox hat volle 22 Folgen bestellt.
  • Scream Queens (Fox): Ist auf 13 Folgen angelegt und dabei soll's wohl auch bleiben. Die Serie erzielt am Tag der Ausstrahlung nur ernüchternde Quoten, punktet aber in der zeitversetzten Nutzung.
  • Supergirl (CBS): Noch ganz frisch, daher gibt's noch keine Entscheidung. Die Auftaktquoten waren aber verheißungsvoll.
  • The Muppets (ABC): Hat nach dem fulminanten Start inzwischen über die Hälfte der Zuschauer verloren - läuft aber trotzdem noch ordentlich. Daher wurden nun immerhin drei weitere Episoden (insgesamt 16) bestellt
  • The Player (NBC): Die Vegas-Serie geriet für NBC zum veritablen Flop am späten Donnerstagabend. Nun wird nach 9 statt 13 Folgen der Stecker gezogen. Ab Januar übernimmt stattdessen Jennifer Lopez' "Shades of Blue" den Platz
  • Truth be told (NBC): Schwach gestartet und in Woche 2 noch nachgelassen - da hat NBC nicht lange überlegt und die Sitcom von 13 auf 10 Folgen zusammengekürzt.
  • Wicked City (ABC): Auf dem für ABC schon traditionell schwierigen Sendeplatz am späten Dienstagabend legte die Serie in dieser Woche einen enttäuschenden Start hin. Die Zukunft ist so kurz nach dem Start aber noch offen - entscheidend wird die zeitversetzte Nutzung.

Weitere News aus den Vereinigten Staaten

Yahoo© Yahoo
"We couldn't see a way to make money over time". Mit diesen Worten gab der CFO von Yahoo, Ken Goldman, letzte Woche bekannt, dass man man die Produktionskosten der drei Serien "Community", Sin City Saints" und "Other Space" in Höhe von 42 Millionen Euro abgeschrieben hat, weil man sie nicht werde refinanzieren können. Vor allem die sechste Staffel von Dan Harmons "Community", das von NBC abgesetzt und bei Yahoo wiederbelebt wurde, galt ursprünglich als Aushängeschild. Das von der mittlerweile zu STX Entertainment gewechselten Managerin Kathy Savitt angeschobene Projekt, mit seriellen Eigenproduktionen durchzustarten, dürfte angesichts dessen vorerst als gescheitert gelten. Das zeigt sich auch daran, dass die Arbeit an der neuen Sitcom "The Pursuit" eingestellt wurde. Die als moderne Fassung von "Friends" beschriebene Serie über einen Freundeskreis in Manhattan wurde im Frühling angekündigt und wird zumindest unter dem Dach Yahoos nicht fortgeführt.

Aus und vorbei für "The Brink", die namhaft besetzte Politiksatire bei HBO. Nachdem der Pay-TV-Sender der Comedy-Serie mit Tim Robbins und Jack Black in den Hauptrollen ursprünglich im Juli eine zweite Staffel zugesprochen hatte, gibt es nun eine Kehrtwende. "The Brink" wird nach der Premierenstaffel nicht weitergehen und erhält damit doch keine zweite Staffel. In einem Statement führt HBO dies auf Probleme, einen prominenten Sendeplatz zu finden, zurück. Demnach käme einer zweiten Staffel nicht die Aufmerksamkeit zu, die sie verdiene. Ebenfalls nicht weitergehen wird die Serie "Married" bei FX. Dort versuchten Judy Greer und Nat Faxon ihre Ehe zu retten. Allerdings verliefen diese Rettungsversuche mit einem zu geringen Interesse seitens des TV-Publikums, weswegen nun nach zwei Staffeln Schluss ist.

tbs - very funny© tbs
Bei TBS hat es sich ausgefönt. Beendet hat der Sender seine Comedy-Serie "Clipped" über den Herrensalon Buzzy's und seine dort Haare in Form bringenden Frisöre nach nur zehn Folgen. Im letzten Jahr hat Ex-Fox-Chef Kevin Reilly die Führung der zu Turner gehörenden Sender TNT und TBS übernommen. Im Zuge dessen erfolgt derzeit eine Neuausrichtung, der wohl nun "Clipped" zum Opfer gefallen sein dürfte, um Platz für Neues zu schaffen. Denn bestellt wurde diese noch bevor Reilly das Zepter dort übernommen hatte. Des Weiteren hat der Aufräumprozess noch ein weiteres Opfer gefunden. Ebenfalls die Lampen aus gehen bei der Serie "Your Family or Mine". Wie im Falle von "Clipped" erfolgt dies bei der Serie mit israelischem Vorbild auch nach nur einer ausgestrahlten Staffel.

Starz© Starz
Am Samstag wird die Serie "Ash vs. Evil Dead" Premiere bei Starz feiern. Wie bereits bei den Serien "Black Sails", "Power" und "Survivor's Remorse" wurde nun auch von "Ash vs. Evil Dead" bereits vorab eine zweite Staffel geordert. Weitererzählt werden darin die Geschichten der "Evil Dead"-Filmreihe. Eine große und ambitionierte Fangemeinschaft, ebenso wie der Fakt, dass die Serie bereits in über hundert Länder verkauft werden konnte, dürften für Starz die Entscheidung relativ leicht gemacht haben, an ihre gängige Praxis zur frühzeitigen Serienverlängerung anzuknüpfen. Eine zweite Staffel erhält unterdessen auch die Fußball-Serie "Club de Cuervos" beim Streamingdienst Netflix. Es handelt sich dabei um die erste spanisch sprachige Eigenproduktion, die für eine weitere Verbreitung und steigende Abonnenten-Zahlen von Netflix in Mexiko führt.

ABC Family© ABC Family
Grünes Licht für eine weitere Staffel hat auch "From Dusk Till Dawn: The Series" erhalten. Die auf dem Film "From Dusk Till Dawn" aus dem Jahr 1996 von Robert Rodriguez basierende Serie geht in eine dritte Runde. Verwundern dürfte dies nicht weiter: Hinter der Serie steht Rodriguez selbst - ausgestrahlt wird sie auf dem von ihm zusammen mit Univision 2013 initiierten Sender El Rey. Auch bei ABC Family gab es grünes Licht für eine Serie aus dem Portfolio. Um eine zweite Staffel verlängert wurde "Monica the Medium" über eine College-Studentin, die ihren Alltag zwischen Freunden, Familien und Beziehungen bewältigt - und nebenbei mit toten Menschen sprechen kann.

Netflix© Netflix
Popsternchen und Ex-Disney-Channel-Star Selena Gomez wagt sich an einen neuen Job. Nachdem sie im Bereich der Schauspielerei zuletzt vor allem auf der großen Leinwand zu sehen war, zieht es sie in einem neuen Serien-Projekt hinter die Kamera als ausführende Produzentin. Netflix hat dem von ihr mitproduzierten Serienprojekt "Thirteen Reasons Why" eine direkte Bestellung von 13 Folgen ausgegeben. Dabei handelt es sich um eine Serienadaption des gleichnamigen Jugendromans (deutscher Titel "Tote Mädchen lügen nicht") des US-Schriftstellers Jay Asher aus dem Jahr 2007. Im Fokus stehen die von Hannah Baker vor ihrem Selbstmord aufgenommenen Kassetten, auf denen sie die aus ihrer Sicht für ihren Selbstmord verantwortlichen Personen anspricht und Gründe liefert, weswegen es zu ihrer Überdosis mit Tabletten kam. Ihr Wunsch: diese Tapes sollen als Art Kettenbrief an diese Gruppe bestehend aus Mitschüler und Lehrer zum Hören weitergereicht werden.

Ricky Gervais© djtomdog (CC BY-SA 2.0)
Die letzten drei Jahre führten Tina Fey und Amy Poehler als Duo durch den Golden-Globe-Abend. Übernommen haben sie den Staffelstab von Ricky Gervais, der zwischen 2010 und 2012 als Gastgeber mit bitterbösen Witzen über Preisträger, Nominierte und Nicht-Anwesende aufwartete. Auch wenn dieser nach seinem letzten Auftritt auf der großen Bühne betonte, diesen Job nicht mehr machen zu wollen, gibt es nun ein Comeback. Mit den Worten "He's back" twitterte die Hollywood Foreign Press Association am Montag die Rückkehr als Gastgeber für die nächste Verleihung 2016. Zur Erinnerung nochmal einen seiner legendären Eröffnungs-Monologe aus dem Jahr 2011.

US-Quoten-Update

Supergirl© Warner Bros. / CBS
In dieser Woche starteten zwei neue Serien als Nachzügler in die neue Saison - und die Bilanz könnte kaum unterschiedlicher ausfallen. Beginnen wir mal mit der guten Nachricht: "Supergirl" entfaltete auch aus Quotensicht bei CBS Superkräfte. Rund 13 Millionen Zuschauer sahen die erste Folge, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 3,1/9 Prozent. So gut ist - mit Blick auf die Zielgruppe - in diesem Jahr bislang nur "Blindspot" gestartet. Während "Blindspot" auf das Lead-In durch "The Voice" bauen konnte, bekam "Supergirl" einmalig Unterstützung durch "The Big Bang Theory". Die Sitcom hatte direkt davor sogar 16,3 Millionen Zuschauer und ein Zielgruppen-Rating von 4,4 - gemessen daran hat "Supergirl" also einige Zuschauer verloren. Um so spannender wird, wie sich "Supergirl" in den nächsten Wochen ohne diesen starken Vorlauf auf sich allein gestellt schlagen wird. "Blindspot" übrigens hat seit dem starken Start deutlich an Zugkraft eingebüßt. Mit zuletzt noch 7,9 Millionen Zuschauern und 2,1/7 Prozent in der Zielgruppe (zeitversetzte Nutzung hier nicht berücksichtigt) ist die Serie aber trotzdem noch ein voller Erfolg für NBC.

Wicked City© ABC Studio
Und damit zum wenig erfreulichen Neustart in dieser Woche: ABC brachte am späten Dienstagabend "Wicked City" an den Start. Die Anthologie-Serie, in der es in der ersten Staffel um einen Serienkiller im LA der 80er Jahre geht, wollten zum Start gerade mal 3,3 Millionen Zuschauer sehen, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 0,9/3 Prozent. Auf diesem Quotenniveau dürfte es schwer werden, noch bis zu einer zweiten Staffel vorzustoßen. Bei NBC kam "Chicago Fire" unterdessen zur gleichen Zeit auf einen Staffel-Bestwert. 7,8 Millionen Zuschauer wurden hier gezählt, in der Zielgruppe lag der Marktanteil bei 1,9/6 Prozent (Rating/Share). Auf seine Chicagoer Helden kann sich NBC also weiterhin verlassen.

Code Black© ABS Studios / CBS Television Studios
Auch "Chicago PD" schlug sich am Tag darauf mit einer Doppelfolge zumindest sehr ordentlich: 6,1 Millionen Zuschauer und 1,5/5 Prozent sind angesichts der allgemein deutlich gesunkenen Live+SD-Zahlen der Networks ein sehr zufriedenstellender Wert. Zur gleichen Zeit markierte die Ärzteserie "Code Black" bei CBS hingegen einen neuen Tiefstwert. Zwar sahen auch hier rund sechs Millionen Zuschauer zu, doch mit 1,1/3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe (Rating/Share) kann man bei CBS nicht zufrieden sein. "Code Black" lag damit bei den jungen Zuschauern schon gleichauf mit dem schwachbrüstigen "Nashville" von ABC.