Es war ein über weite Strecken holpriger Start der deutschen Nationalmannschaft in die Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine, doch am Ende stand ein 1:0-Sieg über Portugal - Grund zum Mitfiebern bis zum Schluss gab es somit also reichlich. Und tatsächlich stiegen die Zuschauerzahlen schon zu Beginn des Turniers in schwindelerregende Höhen: Der erste Auftritt der Nationalelf konnte die Marke von 20 Millionen Zuschauern locker überspringen.

22,33 Millionen Fans fieberten am Samstagabend im Ersten mit. Das waren allerdings über fünf Millionen weniger als beim WM-Auftakt Deutschlands gegen Australien vor zwei Jahren und auch gut 1,3 Millionen weniger als beim ersten EM-Spiel der Deutschen vor zwei Jahren gegen Polen. Damals fand das Spiel allerdings auch an einem Sonntagabend statt. Verglichen damit lag der Marktanteil mit 69,3 Prozent aber auf einem ähnlich starken Niveau. In der Gruppe der 14- bis 49-Jährigen war das Interesse sogar noch größer: Mit 9,30 Millionen jungen Zuschauern schnellte der Marktanteil hier auf herausragende 74,2 Prozent und fiel sogar über zwei Prozentpunkte besser aus als 2008.

Dabei dürften die Zuschauerzahlen höchstwahrscheinlich nur die halbe Wahrheit sein, denn die zahlreichen Fans, die etwa in Kneipen oder beim Public Viewing die Daumen drückten, sind in diesen Werten wie immer nicht eingerechnet. Groß war das Interesse dementsprechend auch vor und nach dem Spiel: Die Rahmenberichterstattung verfolgten im Schnitt bereits 14,15 Millionen Zuschauer - bereits hier entschieden sich mehr als die Hälfte der Zuschauer für Das Erste. Mit 6,10 Millionen 14- bis 49-Jährigen belief sich der Marktanteil auf satte 57,6 Prozent beim jungen Publikum.

Zudem konnte auch bereits das Spiel der deutschen Gruppengegner am Vorabend die Marke von 50 Prozent locker überspringen: 10,66 Millionen Zuschauer sahen die 0:1-Niederlage der Niederlande gegen Dänemark, bei den 14- bis 49-Jährigen wurde ein Marktanteil von 57,0 Prozent erzielt. Zum Abschluss des EM-Tages fuhr schließlich auch noch "Waldis Club" starke Quoten ein: Mit 4,69 Millionen Zuschauern steigerte sich der Fußball-Talk mit Waldemar Hartmann gegenüber dem Vortag um über zwei Millionen. Zu später Stunde reichte es somit noch für 28,0 Prozent Marktanteil. Im Tagesvergleich spielte Das Erste daher in einer eigenen Liga: 36,7 Prozent betrug der Marktanteil beim Gesamtpublikum, bei den Jüngeren lag er mit 35,7 Prozent auf ähnlichem Niveau. Hier gelang nur RTL mit 10,0 Prozent noch ein zweistelliger Wert.