Rekord für Handelsblatt.com, Welt.de vor Focus.de

Eine Zeit lang war es für die Verantwortlichen von Nachrichten-Angeboten im Web geradezu en vogue, als Ziel das Überholen von "Spiegel Online" auszugeben. Ganz so weit geht man beim "Handelsblatt" zwar nicht, doch die Maßgabe, die man heute anlässlich der Veröffentlichung der Online-IVW-Zahlen für den Juni dort kundtut, ist kaum weniger ambitioniert: "Unser Anspruch ist es, das führende Wirtschaftsportal in Deutschland zu sein. Wirtschaft ist aber mehr als Unternehmens- und Finanznachrichten. Wirtschaft ist Dynamik. Daran glauben wir bei Handelsblatt Online und wollen unser Portal in die Gruppe der fünf meistgelesenen Nachrichtensites führen", so Oliver Stock, Chefredakteur von Handelsblatt Online.

Tatsächlich schreibt Handelsblatt.com schon seit Monaten eine Erfolgsgeschichte und auch der Juni verlief wieder sehr gut. Die Zahl der Visits stieg um über 1,1 Millionen auf nun knapp über 16 Millionen. Das war im Vergleich zum Mai ein Zugewinn von 7,5 Prozent, besonders beeindruckend ist aber die längerfristige Entwicklung: Im Jahresvergleich ging es um fast 66 Prozent nach oben. Trotzdem: Bis Platz 5 ist es dann doch noch ein sehr großes Stück. Dort findet sich derzeit sueddeutsche.de wieder, das mit 38,6 Millionen Visits dann doch noch in einer anderen Liga spielt.

Insgesamt entwickelte sich der Markt im Juni nicht einheitlich. Unter den Top 15 stehen neun Verlierern sechs Gewinner gegenüber. Freuen darf man sich dabei bei "Welt Online": Nach einem Plus von vier Prozent konnte man zum ersten Mal in diesem Jahr wieder an "Focus Online" vorbeiziehen. Ebenfalls zum ersten Mal in diesem Jahr landete etwas weiter hinten "FAZ.net" wieder vor "ZEIT ONLINE" - wobei beide Angebote im Juni Federn lassen mussten, "ZEIT ONLINE" aber eben etwas stärker. Zu den stärksten Verlierern gehört neben n-tv.de das Online-Angebot des "Express", das satte 10 Prozent seiner Visits einbüßte.

Unter den Gewinnern findet sich mit FTD.de auch das zweite große Wirtschafts-Angebot, wenn auch weniger deutlich. Von den Allzeit-Hochs ist man dort zudem ein gutes Stück weit entfernt. Das Online-Angebot des "Hamburger Abendblatts" erreichte hingegen im Juni nach einem Plus von 5,1 Prozent einen neuen Bestwert. Allerdings ging der nicht auf redaktionellen Content zurück: Die Zahl der redaktionellen Visits sank sogar leicht von 9,9 auf 9,6 Millionen. Dafür weist die IVW mehr Zugriffe in den Kategorien "E-Commerce" und "Suchmaschinen und Auskunftsdienste" aus.

Die 15 meistbesuchten Nachrichten-Seiten im Juni:

Angaben ohne Gewähr, Quelle: IVW, eigene Berechnungen