Nachdem man in der vergangenen Staffel darauf verzichtet hatte, griff Vox, das mit den Quoten der zweiten "X Factor"-Staffel nicht zufrieden war, in diesem Jahr wieder auf die Schützenhilfe des großen Bruders RTL zurück: Der Auftakt der neuen "X Factor"-Staffel war auf dem klassischen Castingshow-Sendeplatz am Samstagabend bei RTL zu sehen. Doch der Blick auf die Quoten sorgt bereits für die erste Enttäuschung in dieser Staffel.

Denn mit 1,2 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern waren nicht mehr als 13,5 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe drin - das ist für RTL-Verhältnisse ein sehr schwacher Wert. Insgesamt hatten gerade mal 1,93 Millionen Zuschauer eingeschaltet, was beim Gesamtpublikum sogar nur 7,5 Prozent Marktanteil entsprach. Obwohl die erste Sendung im vergangenen Jahr nur bei Vox lief, hatten damals über 100.000 Zuschauer mehr eingeschaltet, der Zielgruppen-Marktanteil lag mit 12,1 Prozent gar nicht so weit von dem entfernt, was nun RTL erzielte. 2010, als RTL schon einmal die ersten beiden "X Factor"-Folgen zeigte, holten diese noch Marktanteile von 16,4 und 21,3 Prozent in der Zielgruppe.

In diesem Jahr musste sich der "X Factor"-Auftakt hingegen deutlich der Konkurrenz aus dem Hause ProSieben geschlagen geben. Dort konnte die zweite Ausgabe von "Joko gegen Klaas - Das Duell um die Welt" den Erfolg der Auftaktsendung vor rund einem Monat mit fast identischen Zahlen wiederholen. 1,38 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer trieben den Marktanteil erneut auf richtig starke 15,6 Prozent in der Zielgruppe nach oben. Insgesamt hatten 1,75 Millionen Zuschauer eingeschaltet, der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf 7,2 Prozent. Dafür enttäuschte "Crazy Planet" im Anschluss mit nur 8,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe völlig.

Für einen Abgesang auf "X Factor" ist es aber natürlich trotz des mauen Auftakts viel zu früh. Nun muss sich zeigen, was Vox aus dieser schwächer als erwartet ausgefallenen Vorlage macht. Sollte das Quoten-Niveau vom Samstag auch sonntags bei Vox gehalten werden können, dann könnte man in Köln damit vollauf zufrieden sein. Und immerhin bewies Vox 2010 sogar schon einmal, dass nach dem Wechsel von RTL zu Vox die Zuschauerzahlen sogar noch ansteigen können.