Erst kurz vor Abpfiff entschied Klaas-Jan Huntelaar am Sonntag durch einen Elfmeter das Achtelfinalspiel gegen Mexiko zugunsten der Niederlande - es war eine bisweilen zähe Partie, deren knapper Zwischenstand am Ende wohl dazu führte, dass mit mehr als 17 Millionen Fans ein neuer Rekord für ein Spiel ohne deutsche Beteiligung bei dieser Weltmeisterschaft aufgestellt wurde. Genau genommen verfolgten ab 18:00 Uhr im Schnitt 17,22 Millionen Fans die Begegnung im Ersten. Das waren nochmal über drei Millionen mehr als am Tag zuvor beim Spiel zwischen Brasilien und Chile. Der Marktanteil fiel jedoch wegen der insgesamt höheren Fernsehnutzung mit 57,7 Prozent ähnlich aus.

Mehr Zuschauer als das Spiel selbst lockte anschließend übrigens die "Tagesschau" vor den Fernseher, was dafür spricht, dass die Reichweite zum Ende des Spiels hin noch einmal deutlich höher war als es der Durchschnittswert zeigt. 17,61 Millionen Zuschauer sowie ein Marktanteil von 50,7 Prozent bescherten der Nachrichtensendung jedenfalls den Tagessieg. Damit hielt die "Tagesschau" sogar mehr Menschen vor dem Fernseher als nach dem WM-Auftakt der deutschen Nationalmannschaft vor knapp zwei Wochen. Rechnet man die Zuschauer aus den Dritten hinzu, so brachte es die Sendung übrigens sogar auf 20,16 Millionen. Das entspricht einem herausragenden Marktanteil von 58,1 Prozent.

Im weiteren Verlauf des Abends gab's dann jedoch keine zweistelligen Reichweiten mehr. Mit 9,84 Millionen Zuschauern, die bis kurz vor 1 Uhr vor dem Fernseher saßen, und einem Marktanteil von 45,3 Prozent war das erst im Elfmeterschießen Spiel zwischen Costa Rica und Griechenland ab 22:00 Uhr aber natürlich ebenfalls noch außerordentlich erfolgreich. Bei den 14- bis 49-Jährigen belief sich der Marktanteil auf ähnlich überzeugende 44,8 Prozent, nachdem der Dusel-Sieg der Niederlände am Vorabend mit 6,74 Millionen jungen Zuschauern sowie 58,0 Prozent Marktanteil noch erfolgreicher war. Ein leicht höhere Reichweite fuhr aber auch hier die nach dem Spiel ausgestrahlte "Tagesschau" ein.

Marktführer war Das Erste aber auch um 20:15 Uhr, wo die Fußball-Berichterstattung mit Matthias Opdenhövel und Mehmet Scholl auf 7,31 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 28,0 Prozent kam. Den eingeschobenen "WM-Club" wollten zudem noch 6,24 Millionen sehen und somit mehr als bisher. Nach Abpfiff des zweiten Achtelfinalspiels verabschiedeten sich die meisten Zuschauer unterdessen recht schnell ins Bett: Beim kurzen "WM-Telegramm" um 1:15 Uhr waren schon nur noch 2,61 Millionen Zuschauer dabei. Im Zuge der WM kann zu später Stunde schließlich die Kultur auf ungewöhnlich hohe Marktanteile. "ttt - titel thesen temperamente" wollten 1,21 Millionen Zuschauer, was satte 23,1 Prozent Marktanteil zur Folge hatte.