Wie sehr auch am Dienstag weite Teile des Landes noch im kollektiven Siegestaumel verharrten, zeigt ein Blick auf die Zuschauerzahlen bei der Rückkehr der deutschen Nationalmannschaft, der Fahrt durch Berlin und dem Auftritt auf der Fanmeile. Zusammengenommen waren es über sieben Millionen Zuschauer, die die Übertragung auf einer der Sender verfolgten. Den besten Platz auf der Fernbedienung hatte dabei - wie eigentlich immer bei solchen Parallelübertragungen - Das Erste.
5,83 Millionen Zuschauer sahen im Schnitt die vierstündige Übertragung ab 10 Uhr im Ersten, das entsprach einem Marktanteil von satten 54,3 Prozent. Bei den jüngeren Zuschauern sah es nur wenig schlechter aus: 48,6 Prozent standen bei den 14- bis 49-Jährigen zu Buche. Das ZDF hatte im direkten Vergleich deutlich das Nachsehen. Zunächst war dort die Übertragung etwas krude in eine verlängerte Ausgabe von "Volle Kanne" integriert. Die Sendung erreichte 1,09 Millionen Zuschauer und 14,7 Prozent Marktanteil. Ab 11:18 Uhr lief die Live-Übertragung dann unter dem Titel "Wir feiern den Pokal" und erreichte mit 1,43 Millionen Zuschauern noch 12,0 Prozent Marktanteil - kein Vergleich zu den Werten im Ersten. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit um 11 Prozent Marktanteil viel schlechter aus.
RTL mühte sich, mit einigen kurzen Live-Schalten im Scripted-Reality-Umfeld sowie innerhalb der regulären "Punkt 12"-Sendung die Ankunft abzudecken. Geholfen hat das nicht: Nur 560.000 Zuschauer sahen am Dienstag "Punkt 12", der Marktanteil lag bei 4,5 Prozent beim Gesamtpublikum und 5,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Wer den Empfang sehen wollte, war da eben schon längst bei anderen Sendern hängen geblieben.
Auch die Infosender n-tv und N24 waren am Dienstagvormittag natürlich live dabei. n-tv erreichte zwischen 10 und 11 Uhr 160.000 Zuschauer. Das entsprach 2,0 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 1,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Ab 11 Uhr sahen dann im Schnitt 180.000 Zuschauer zu. Den besten Wert erzielte n-tv ab 14:30 Uhr mit 2,2 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und sogar 3,0 Prozent bei den 14- bis 59-Jährigen, die man bei der Mediengruppe RTL bekanntlich inzwischen als erweiterte Zielgruppe betrachtet. Bei N24 bewegte sich die Zuschauerzahl am Vormittag zwischen 110.000 und 130.000, lag also etwas niedriger als bei n-tv. Bei den 14- bis 49-Jährigen war N24 mit über rund 2 Prozent Marktanteil aber erfolgreicher. Ab 12:10 Uhr waren dann 190.000 Zuschauer dabei, der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen stieg sogar noch auf 2,4 Prozent an.
Phoenix hatte sich am Vormittag zurückgehalten, zeigte dafür aber am Nachmittag ab 16 Uhr nochmal eine Zusammenfassung, als auf den anderen Sendern gerade mal Jubelpause war. Aus Quotensicht hat sich das ausgezahlt: 210.000 Zuschauer sahen die Sendung, der Marktanteil lag mit 2,1 Prozent beim Gesamtpublikum und sogar 3,4 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen weit über dem Senderschnitt.
Neben den Live-Übertragungen am Vormittag nahmen die Sender dann auch am Abend nochmal Sondersendungen ins Programm. Auch hier hatte Das Erste die Nase vorn. Das "WM Extra" um 20:15 Uhr holte mit 6,06 Millionen Zuschauern nicht nur den Tagessieg beim Gesamtpublikum, sondern war auch bei den 14- bis 49-Jährigen die meistgesehene Sendung des Tages. 2,06 Millionen Zuschauer aus dieser Altersgruppe reichten für 21,8 Prozent Marktanteil. Das "ZDF Spezial" am Vorabend hatten 4,4 Millionen Zuschauer eingeschaltet. Mit 19,3 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum und 14,3 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen kann man auch in Mainz sehr zufrieden sein. Und schließlich hat es sich auch für RTL ausgezahlt, "Alles was zählt" ein weiteres Mal pausieren zu lassen. Das Special um 19 Uhr holte 19,7 Prozent Marktanteil. 3,17 Millionen Zuschauer sahen zu - was allerdings 150.000 weniger waren als bei der vorhergehenden regulären "RTL aktuell"-Sendung. Das ebenfalls ganz auf Jubel ausgerichtete "Explosiv" musste sich am Vorabend noch mit mittelmäßigen 14,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen zufrieden geben.