Die vierte Staffel von "Game of Thrones" brachte bei RTL II bereits die vierte Programmierungs-Strategie: Liefen die ersten beiden Staffeln noch als Events an einem Wochenende jeweils ab 20:15 Uhr, folgte Staffel 3 nach einem Auftakt-Event in wöchentlicher Ausstrahlung am späten Sonntagabend. Bei der vierten Staffel versucht es RTL II nun ohne Event-Strategie: Die neuen Folgen laufen immer dienstags ab 20:15 Uhr. Der Wechsel aus dem späteren Abend zurück in die Primetime ist dabei durchaus risikoreich, müssen doch um 20:15 Uhr mehr Zuschauer einschalten, um gute Marktanteile zu erzielen - und das noch auf einem Sendeplatz, auf dem RTL II sonst keine Serien zeigt. Doch die Rechnung ging zumindest in der ersten Woche erstmal auf.
So waren ab 20:15 Uhr 1,22 Millionen Zuschauer dabei, die bei Folge 2 auch dran blieben. Nach 22:27 Uhr ging bei der dritten Folge des Abends die Reichweite nur leicht auf 1,13 Millionen zurück. Zum Vergleich: Das Finale der dritten Staffel hatten vergangenes Jahr nur rund 700.000 Zuschauer bei RTL II verfolgt. Der Marktanteil stieg im Lauf des Abends von zunächst 3,8 auf sehr gute 5,8 Prozent beim Gesamtpublikum.
Eine ähnliche Entwicklung zeigte sich auch in der Zielgruppe: Startete "Game of Thrones" um 20:15 Uhr zunächst noch mit grundsoliden 6,4 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen, so steigerte sich bereits die zweite Folge auf 6,9 Prozent. Richtig stark präsentierte sich aber erst Episode 3, die tolle 9,1 Prozent Marktanteil erzielen konnte. So erfreulich das für RTL II ist: In den kommenden Wochen wird genau diese aus Marktanteils-Sicht stärkste Stunde fehlen, dann läuft "Game of Thrones" nämlich nur noch in Doppelfolgen - was angesichts der Dschungel-Konkurrenz zu späterer Stunde aber freilich auch anzuraten ist.
Als Enttäuschung entpuppte sich im Anschluss an "Game of Thrones" die neue Serie "Hunted - Vertraue niemandem". Trotz der starken Vorlage floppten beide Folgen am späten Abend mit nur 4,3 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen völlig.