Der deutsche Vorentscheid für den Eurovision Song Contest hat in diesem Jahr weniger Zuschauer vor den Fernseher locken können als im vergangenen Jahr. Wie "Unser Song für Österreich" gekürt wurde, wollten am Donnerstagabend im Schnitt 3,2 Millionen Zuschauer sahen, rund 750.000 weniger als den Vorentscheid im vergangenen Jahr. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum sank daher um ganze drei Prozentpunkte auf magere 10,3 Prozent.

Auch bei den jüngeren Zuschauern lief es schlechter als zuletzt. 1,25 Millionen Zuschauer aus dieser Altersgruppe reichten für einen Marktanteil von 11,0 Prozent. Das war zwar deutlich mehr als der Senderschnitt des Ersten, einen geringeren Marktanteil in dieser Altersgruppe gab es bislang aber nur, als der deutsche Vertreter in der quotenschwachen Castingshow "Unser Song für Baku" gekürt worden war.

"Unser Song für Österreich" lag damit auch noch knapp unter den Werten, die vor zwei Jahren mit "Unser Song für Malmö" erreicht worden waren. Auf geringeres Interesse stieß der Vorentscheid nur als er im Rahmen der Castingshow "Unser Star für Baku" durchgeführt wurde. Zur Erinnerung: Kurz nach der Jahrtausendwende wollten zeitweise noch über acht Millionen Zuschauer sehen und mitentscheiden, wer Deutschland beim ESC vertritt.

Gut lachen hat hingegen ProSieben: Im vergangenen Jahr drückte der ESC-Vorentscheid die Quoten der Topmodel-Suche noch deutlich und zog auch bei den jüngeren Zuschauern noch knapp daran vorbei, diesmal zeigte sich "Germany's Next Topmodel" hingegen völlig unbeeindruckt. Im Gegenteil: Der Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen erreichte mit 16,0 Prozent sogar einen neuen Staffelbestwert. Insgesamt hatten 2,65 Millionen Zuschauer eingschaltet.