Quelle der Daten für diesen Artikel: AGF Videoforschung

Als Deutschland infolge der Corona-Pandemie der Shutdown verordnet wurde, war die Sehnsucht nach Einordnung groß, wie sich unter anderem in den Quoten der Talkshows widerspiegelte, die allesamt stark steigende Quoten verzeichneten. Zuletzt waren diese Reichweiten dann allerdings Schritt für Schritt wieder zurückgegangen. Doch nachdem nun die Debatte, wie schnell man den Shutdown wieder hinter sich lassen kann, in vollem Gange ist, ist der Redebedarf offenbar zurück. Das Interesse an "Maybrit Illner" war sogar noch erheblich größer als zu Beginn der Corona-Krise.

So schalteten am Donnerstagabend im Schnitt 4,12 Millionen Zuschauer ein, das waren über 1,4 Millionen mehr als noch vor zwei Wochen und über eine halbe Million mehr als beim bisherigen Bestwert in diesem Jahr. Man muss schon bis ins Jahr 2012 zurückgehen, um eine noch höhere Reichweite zu finden. Die wurde damals bei einer Sonderausgabe zum Wulff-Rücktritt gemessen, die damals allerdings auch am Vorabend ausgestrahlt worden war. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag an diesem Donnerstag jedenfalls bei hervorragenden 20,0 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 10,9 Prozent erreicht. Erstaunlich übrigens: Vor fast genau einem Monat erzielte Illner auf dem gleichen Sendeplatz sogar über 21 Prozent Marktanteil - hatte aber nur 2,24 Millionen Zuschauer. Hier zeigt sich, wie viel mehr Menschen derzeit deutlich länger vor dem Fernseher sitzen.

Zuschauer-Trend: Maybrit Illner
Maybrit Illner

Auch Markus Lanz bleibt unterdessen weiterhin im Höhenflug. Am Donnerstag sahen 2,23 Millionen Zuschauer die Sendung, der Marktanteil lag bei 20,4 Prozent beim Gesamtpublikum und 10,8 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen. Um 22 Uhr hatte schon das "heute-journal" mit 5,49 Millionen Zuschauern gepunktet, die "heute"-Nachrichten am Vorabend hatten 5,32 Millionen Zuschauer gesehen, das darauffolgende "ZDFspezial" 3,63 Millionen. Die meistgesehenen Sendungen des Tages liefen aber im Ersten. Dort sahen die "Tagesschau" 6,74 Millionen Zuschauer, das nachfolgende "ARD Extra" zur Corona-Krise sogar 7,09 Millionen. Das reichte um 20:15 Uhr für einen Marktanteil von 21,2 Prozent beim Gesamtpublikum und 14,7 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Auch mit dem Unterhaltungsprogramm in der Primetime lag Das Erste vorn. Der "Bozen-Krimi" hielt das Rekordniveau der letzten Wochen und trumpfte wieder mit 6,57 Millionen Zuschauern auf. Das entsprach einem Marktanteil von 19,6 Prozent beim Gesamtpublikum, bei den 14- bis 49-Jährigen wurden 8,0 Prozent erzielt. Doch auch beim ZDF darf man jubeln. Dort hat die Corona-Krise die Quotenprobleme, in die "Lena Lorenz" nach dem Wechsel der Hauptdarstellerin im vergangenen Jahr gerutscht war, völlig weggeblasen. Mit 5,48 Millionen Zuschauern reichte es plötzlich sogar für einen neuen Reichweiten-Rekord. Der Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 16,2 Prozent, bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 5,4 Prozent Marktanteil allerdings weniger gut aus.

Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.5; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;