Am Mittwoch zeigte sich mal wieder, wieso das ZDF eigentlich seit so langer Zeit so klarer Marktführer beim Gesamtpublikum ist und auch kein anderer Sender so schnell daran rütteln dürfte. Mit einem Tagesmarktanteil von 16,0 Prozent deklassierten die Mainzer die anderen Sender regelrecht, Das Erste kam auf Platz 2 mit gerade mal 9,6 Prozent über die Ziellinie, RTL als stärkster Privatsender lag mit 7,1 Prozent bei weniger als der Hälfte des ZDF-Marktanteils.
Dazu beigetragen hat natürlich der Krimi um 20:15 Uhr: Eine neue Folge aus der Reihe "Die Toten von Salzburg" lockte 5,81 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer zum ZDF, was einen herausragenden Marktanteil von 24,4 Prozent beim Gesamtpublikum bedeutete. Auch wenn das ZDF damit vor allem Ältere ansprach: Auch bei den 14- bis 49-Jährigen sah es mit 9,3 Prozent Marktanteil nicht schlecht aus, der Krimi sortierte sich hier hinter RTL und RTLzwei, aber noch vor Sat.1 und ProSieben auf Rang 3 ein.
Doch der Erfolg steht auf deutlich breiteren Füßen: Sieben der zehn meistgesehenen Sendungen liefen am Mittwoch im ZDF, daneben haben es nur die "Tagesschau", "RTL aktuell" und "GZSZ" in die Top-Liste geschafft. Das "heute-journal" belegte mit 4,77 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauern den zweiten Platz, die Sendung hatte damit eine höhere Reichweite als die "Tagesschau" um 20 Uhr im Ersten (wobei hier natürlich noch viele weitere Menschen die Sendung in den Dritten, bei 3sat und Phoenix verfolgt haben). Auch das nachfolgende "Auslandsjournal" konnte punkten und erreichte mit 2,76 Millionen Zuschauenden einen starken Marktanteil von 14,7 Prozent beim Gesamtpublikum.
Selbst mit einer alten Folge der "Rosenheim-Cops", die um 16:12 Uhr 2,23 Millionen Menschen einschalteten, sowie der 16-Uhr-Ausgabe von "heute - in Europa". erreichte das ZDF übrigens noch ein größeres Publikum als jede 20:15 Uhr-Sendung der Konkurrenz. Hier war der Film "Die Notlüge" im Ersten der stärkste ZDF-Verfolger - allerdings mit gerade mal 1,98 Millionen Zuschauern.
Angesichts dieses Erfolgs kann das ZDF das Fehlen von Markus Lanz, der gerade in einer kurzen Sommerpause weilt, problemlos verkraften, auch wenn die Reihe "Tod in..." am späten Abend aus Quotensicht kein gleichwertiger Ersatz ist. "Tod in Wales" sahen sich ab 23:14 Uhr nur 920.000 Zuschauerinnen und Zuschauer an, bei "Tod in Nordfriesland" waren im Anschluss noch 690.000 mitdabei. Mehr als 7,6 und 8,5 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum waren damit nicht zu holen.
Quelle für alle Daten in diesem Artikel, sofern nicht anders vermerkt: AGF SCOPE 1.9; Marktstandard: Bewegtbild; vorläufig gewichtete Daten; Tages-MA: Auswertungstyp TV-Zeitintervall; nutzungsbezogen; Sendungsdaten: Auswertungstyp TV; produktbezogen;