In Zusammenarbeit mit AdScanner veröffentlicht das Medienmagazin DWDL.de täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag im TV die meisten Spots geschaltet bzw. deren Spots die höchsten Reichweiten erzielt haben. Seit Anfang Mai findet die Auswertung nun also auf Produkt-Ebene statt: Sind mehrere unterschiedliche Spots für das gleiche Produkt geschaltet, zählen wir diese zusammen. So ergibt sich ein klareres Bild, wie hoch der Werbedruck für ein Produkt wirklich war.
Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone. Statt nur einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite kann AdScanner auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar machen. Daher werden aus dem branchenüblichen GRP (Gross Rating Points), der Brutto-Reichweite in Prozent, die den erzeugten Werbedruck misst, bei AdScanner der sekundengenaue XRP (Exact Rating Points), bezogen auf die gemessenen Vodafone-Haushalte.
Die Spotpremiere der neuen Media-Markt-Reklame ging am Samstag über die Bühne und auch am Sonntag warb der Einzelhändler noch eher verhalten. Doch seit Beginn der Arbeitswoche hat Media Markt den Werbedruck merklich erhöht. Am Mittwoch liefen an die 130 Spots bei den großen deutschen Sendern, er damit erzielte XRP blieb nur knapp unter der Marke von 75 – nur RTL+ und Check24 erzeugten am dritten Werktag dieser Woche einen noch höheren Werbedruck.
Weiterhin präsent im deutschen Werbefernsehen ist indes auch Sky Deutschland. Der Abo-Dienst schaltete am Mittwoch etwas mehr als 200 Spots, damit einherging ein XRP-Wert von etwas mehr als 57. Es war eine breite Palette an Angeboten, die das Pay-Unternehmen bewarb; angefangen von Programmen wie der "Petra Kelly"-Doku über Sport auf Abruf bei Sky Q bis hin zum Sky/Netflix-Bundle. Nur zwei andere Firmen buchten übrigens noch mehr Werbeslots. Das waren Lotto24, das auch diesmal mit 344 Stück wieder Spitzenreiter war und Immobilien Scout 24 mit 231 Spots.
Diese beiden setzten aber eher auf reichweitenarme Programmumfelder, der gemessene XRP lag jeweils nur knapp über 30. Zum Verständnis der XRP: Hier handelt es sich um eine Brutto-Reichweite, die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung wird somit aufaddiert. Ein Beispiel: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.