Der Discounter Lidl hat ganz aktuell die Anzahl seiner TV-Spots ein wenig nach unten geschraubt. 114 Buchungen nahm er am Dienstag im deutschen Fernsehen vor; insgesamt liefen drei unterschiedliche Spots. In zweien davon ging es in erster Linie um die aktuelle Angebots-Ware. In einem weiteren 25-Sekünder aber unterstrich der Discounter die Verfügbarkeit von Bioland-Ware in seinem Sortiment. Dieser lief am Dienstag 58 Mal im deutschen Fernsehen – am Häufigsten übrigens in Sat.1. Das ist auch deshalb spannend, weil Lidl insbesondere dort für die Bioprodukte warb. Mit Blick auf alle Buchungen am Dienstag führte Sat.1 nämlich weit weniger deutlich. Hier holten RTL und Sixx in ordentlichem Maße auf.
Und dann lief am Dienstag noch ein großes Fußballspiel. Die UEFA Champions League kehrte zurück und das Match zwischen Paris und dem FC Bayern München gab es nur bei Prime Video zu sehen. Dafür hatte Prime Video seit Tagen in größerem Umfang geworben – aber nicht mehr in den Stunden vor dem Spiel. Schon am Montag war die Kampagne runtergefahren wurden, am Dienstag stand sie komplett still. Noch am Sonntag liefen etwas mehr als 30 Spots für den Fußballhochkaräter.
Welches Unternehmen hat gestern das Fernsehen am stärksten für seine Kommunikation genutzt? DWDL.de und AdScanner bringen Licht ins Dunkel und veröffentlichen täglich die Hitlisten der Produkte, für die am Vortag die meisten Spots geschaltet wurden bzw. deren Spots die höchsten Brutto-Reichweiten erzielt haben - wobei Eigenwerbung der Sender hiervon ausgenommen ist. Die Messung der Reichweiten basiert auf der sekundengenauen Erhebung der TV-Nutzung von rund einer Million Haushalten in Zusammenarbeit mit Vodafone.
Statt einer durchschnittlichen Werbeinsel-Reichweite macht AdScanner also auch Unterschiede innerhalb eines Werbeblocks sichtbar. Statt der bislang branchenüblichen GRP (Gross Rating Points) spricht AdScanner daher von XRP (Exact Rating Points), die sich immer auf die gemessenen Vodafone-Haushalte beziehen. Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für den gesamten Tag 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.