Etwa zwei Wochen hat die massive Kampagne für die Kreislaufflasche angehalten und alle anderen Werbeschaltungen überstrahlt, in den ersten Mai-Tagen gab es dann nur noch ein paar Rest-Spots und seit dem 4. Mai ist die Werbung für die Kreislaufflasche nun wieder vollständig aus dem Fernsehen verschwunden. Dementsprechend gibt es in der Wochenauswertung von AdScanner hinsichtlich der reichweitenstärksten Kampagnen diesmal einen neuen Spitzenreiter - bzw. eigentlich gleich zwei, denn die beiden Discounter Lidl und Aldi lagen in der vergangenen Woche mit einer Bruttoreichweite von 434,82 bzw. 434,29 XRP annähernd gleichauf.
Für Aldi war es die zweitstärkste Werbewoche in diesem Jahr, Lidl hatte auch schon deutlich reichweitenstärker geworben, nach zwei etwas schwächeren Wochen aber nun ebenfalls wieder eine Schippe drauf gelegt. Bei der Senderbelegungen fallen vor allem bei der ProSiebenSat.1-Gruppe Unterschiede auf: Während Aldi 13,3 Prozent seiner Bruttoreichweite durch Schaltungen bei ProSieben, aber nur 6,6 Prozent bei Sat.1 erzielte, gewichtete Lidl Sat.1 erheblich stärker und erzielte hier 14,6 Prozent seiner Werbereichweite, dafür aber nur 5,5 Prozent bei ProSieben. Für Lidl war damit sogar Kabel Eins wichtiger als ProSieben (5,7 Prozent) - bei Aldi hingegen spielte Kabel Eins nur eine untergeordnete Rolle (2,6 Prozent der gesamten XRP). Am wichtigsten war für beide Discounter aber RTL, auf diesen Sender entfielen bei Aldi mehr als ein Drittel der erzielten XRP, bei Lidl knapp unter 30 Prozent.
Ähnlich wie in der vergangenen Woche waren neben den Discounter- aber auch die Burgerketten wieder mit großen Kampagnen vertreten. Die Werbung für die "King's Selection" von Burger King hat dabei diesmal die Werbung für das "McSmart Menu" von McDonald's noch knapp überholt. Das Burger-affine Publikum vermuten beide dabei überdurchschnittlich stark bei ProSieben und RTLzwei, die beiden Sender trugen hier jeweils die beiden größten Anteile zur erzielten Gesamt-Reichweite bei - wobei McDonald's ProSieben stark übergewichtete, bei Burger King war RTLzwei vorn.
Aufsteiger der Woche: Swiffer, XXXLutz, Peek & Cloppenburg
Procter & Gamble wirbt schon das ganze Jahr über für Swiffer, in der vergangenen Woche wurde das Werbe-Engagement aber erheblich hochgefahren. Im Vergleich zur Vorwoche zog die erzielte Bruttoreichweite um über 80 Prozent an, was die Kampagne im Ranking bis auf Platz 5 nach vorne katapultierte. Ebenfalls zurück in der Top10 meldete sich das Möbelhaus XXXLutz, das nach einer kleinen TV-Werbepause nun seit Ende April wieder stärker mit TV-Spots vertreten ist.
Sendeplause ist hingegen nun bei der Shell-Kampagne, die sich in der vergangenen Woche noch Platz 7 im Wochenranking sichern konnte. Der letzte Spot lief hier bislang am 30. April. Aus der Top 10 der vergangenen Woche fiel außerdem noch 1&1 aus dem Ranking - allerdings muss das nicht von Dauer sein. Nach schwächeren Tagen ging der Telekommunikationsanbieter nämlich am vergangenen Sonntag schon wieder in die Vollen.
Wettanbieter bleiben für DAZN ausschlaggebend
Neben den Werbeschaltungen im klassischen Fernsehen wertet AdScanner auch die Werbebuchungen beim Streamingdienst DAZN aus und kann hier ebenfalls Reichweitendaten liefern. Monatlich blicken wir hier darauf, welche Unternehmen am reichweitenstärksten geworben haben. Wie schon im März führt auch im April Check24 das Ranking an, ein genauerer Blick auf das Ranking zeigt aber, dass - wie im Sport-Bereich allgemein üblich - vor allem die Branche der Wettanbieter für DAZN enorm wichtig ist. Auch Peek & Cloppenburg hat nach einer gut zweiwöchigen Pause am 24. April wieder seine TV-Werbeaktivitäten aufgenommen und stürmte dadurch bis auf Platz 12 vor.
Mit Tipico, Bwin und NEO.bet folgen drei Wettanbieter auf den Plätzen 2 bis 4. Auch Bet365 und Oddset sind noch unter den elf Marken zu finden, die die reichweitenstärksten Kampagnen beim Sport-Streamingdienst im April geschaltet haben. Zu den Aufsteigern im Vergleich zum März gehört Ford, das sich auf Platz 10 einreiht, auch Media Saturn ist neu im Ranking enthalten. Sein Engagement im Vergleich zum Vormonat deutlich zurückgefahren hat unter anderem O2, das diesmal nicht mehr im AdScanner-Ranking auftaucht und im März noch Rang 11 belegt hatte.
Zur Erläuterung der Zahlen: AdScanner stellt für das Ranking eine Liste aller in der vergangenen Woche im deutschen TV ausgestrahlten Werbespots zusammen und ermittelt für diese die in Summe erzielte Reichweite in den gemessenen Vodafone-Haushalten. Da hier die sekundengenaue Reichweite statt der bislang branchenüblichen Werbeinselreichweite als Grundlage dient, spricht AdScanner von XRP (Exact Rating Points). Da es sich um Brutto-Reichweiten handelt, werden dafür die Einzel-Reichweite jeder Ausstrahlung aufaddiert. Zur Veranschaulichung: Läuft ein Spot zehn Mal und erreicht dabei jeweils fünf Prozent der gemessenen Vodafone-Haushalte, ergibt das für die gesamte Woche 50 XRP - auch wenn es immer die gleichen fünf Prozent gewesen wären.