Foto: CoverMit "Stars on TV" (Klambt Verlag) und "insideTV" (OZ Verlag) sind seit kurzem zwei sehr ähnliche TV-Magazine auf dem deutschen Zeitschriftenmarkt, die sich dennoch deutlich von bisherigen TV-Zeitschriften unterscheiden: Sie bieten viele Storys rund um deutsche und amerikanische Serien und ihre Stars - nur keine Programmlistings.

Vorbild beider Magazine ist ganz offensichtlich die inzwischen in den USA wieder eingestellte Zeitschrift "Inside TV". 2005 versuchte der amerikanische TV Guide Verlag in den Staaten eine bunte TV-Illustrierte als Ergänzung zum damals noch kleinformatigen, auf Nutzwert konzentrierten TV Guide, der einzigen Programmzeitschrift Amerikas. "Inside TV" bot Set-Besuche, Promi-Storys und News zum aktuellen TV-Programm. Auch TV-Tipps fanden sich zahlreich - nur keine tradtionellen Listings. Für den TV Guide Verlag war "Inside TV" ein Testlauf mit Folgen: Im Herbst 2005 wurde das Hauptprodukt, der "TV Guide", grundlegend überarbeitet. Das seitdem großformatige, farbige Heft übernahm den redaktionellen Teil des Schwestermagazins, dass daraufhin eingestellt wurde.

Zurück nach Deutschland. Hier liegen derzeit zwei TV-Illustrierte ohne Programmlistings am Kiosk. Eines davon ist "Stars on TV". Der Titel erscheint monatlich im Klambt Verlag zum Einzelverkaufspreis von 1,80 Euro. Die vorliegende zweite Ausgabe (Heft 11/2007) ist 68 Seiten dick. Abzüglich fünf Werbeseiten bleiben netto 63 Seiten mit redaktionellem Inhalt. Die später gestartete Konkurrenz trägt den Titel "insideTV" und erscheint ebenfalls monatlich im OZ Verlag zum Einzelverkaufspreis von 1,99 Euro. Die vorliegende Ausgabe (Heft 10/2007) ist mit 52 Seiten dünner. Abzüglich sieben Werbeseiten mit netto 45 Seiten eine sehr magere Erstausgabe.
 
Cover & Aufmachung

Das Cover des Klambt-Titel "Stars on TV" hat sich von Erstausgabe zu Heft 2 völlig geändert: Es wurde deutlich erwachsener und ist abgesehen von den Fotos in den Farben rot und weiß gehalten. Neben dem Titelthema "Happy End! Früher ausgelacht, heute Weltstar. So haben sie sich ihr Glück erkämpft" findet man fünf kleinere Storys sowie den Verweis auf den 20-seitigen SoapGuide. Das Cover von insideTV" umfasst Topthema ("Patrick Dempsey und seine Frauen: Mit wem wird er glücklich?") sowie fünf weitere Anreisser sowie Hinweis auf Gewinnspiel und Serienguide. Im Vergleich wirkt das Cover von "insideTV" unruhiger und unübersichtlicher. Es dominieren drei Farben: Violett, gelb und rot.
 


Das Inhaltsverzeichnis von "Stars on TV" gibt schnell und erfreulich übersichtlich Einblick in den Inhalt des Magazins während "insideTV" kaum Orientierung bietet: Entsprechend der Reihenfolge im Heft sind eine Unzahl von Rubriken ausgedacht worden, die aber nicht weiterhelfen. Bei nur 52 Seiten lässt sich das Problem aber ohnehin vernachlässigen.

Auf den Folgeseiten vermittelt "insideTV" leider keinen höherwertigen Eindruck. Hauptsache große Bilder, noch größere Überschriften und Text in allen denkbaren Farben und Größen. So erscheinen die einzelnen Seiten wie Stückwerk. Eine einheitliche Linie lässt sich jedenfalls nicht erkennen. Allenfalls die sich immer wieder findende Maxime "Hauptsache bunt". Deutlich klassischer aber leider stellenweise auch langweiliger wirkt dagegen "Stars on TV". Seitenkennung und Seitenoptik sind wiedererkennbar. Die Optik ist aber dennoch auch keine wirkliche Stärke des Magazins aus dem Klambt Verlag.
 
Inhalt & redaktionelle Qualität

Foto: CoverDurch das ganze Heft zieht sich eine ausgewogenen Mischung aus Berichten zu deutschen und amerikanischen Produktionen: "Stars on TV" widmet sich der ganzen Bandbreite des Fernsehens und lässt auch non-fiktionale Formate nicht völlig außen vor. Mit der Rubrik "Das ist in - Das ist out" wagt man eine eigene Position zu aktuellen TV-Themen und setzt bemerkenswerterweise einen eigenen Standpunkt. Unterteilt ist das Heft in die Rubriken "Stars Aktuell", "TV-Highlights: National", den "Soap-Guide", "TV-Highlights: International" und Entertainment.

Beim deutschen Fernsehen gibt man sich leicht soaplastig, was angesichts fehlender erfolgreicher deutscher Fiction aber zu verzeihen ist. Und man nimmt immerhin auch für sich selbst in Anspruch das "Soap & Serienmagazin" zu sein. Die konkreten Storys der vorliegenden Ausgabe reichen von Interviews mit den Soap-Sternchen Tanja Szewczenko und Alfonso Losa über einen Setbesuch bei "Lost", ein Portrait von Hugh "Dr. House" Laurie und der Vorstellung der neuen US-Serie "Heroes" die ab Oktober bei RTL II läuft. Kurzteilige News-Seiten und ausführlichere Berichte wechseln sich ab. Wobei die Titelstory zu Serienstars ("Einst verhöhnt - jetzt heiß begehrt") mit vier Seiten die längste Geschichte ist.