Foto: RTL; Grafik: DWDL.deIn der vergangenen Woche hatten Sie Ihren letzten Drehtag als Senta Lemke bei "Gute Zeiten – Schlechte Zeiten". Ihr Ausstieg sorgte für Rauschen im Blätterwald. Es hieß, Sie prangern den "Jugendwahn" von RTL an, weil man Sie wegen ihres Alters aus der Serie schmeißt...

Wir haben bei GZSZ Staffelverträge, die jeweils über ein Jahr gehen. Jedes Jahr können beide Seiten überdenken, ob sie an einer Fortführung des Vertrages Interesse haben. Mein Vertrag wurde schlicht und ergreifend nicht verlängert. Das hat nichts mit Rausschmiss zu tun. Der Artikel in der „Bild am Sonntag“ war sehr verwirrend. Da fragt man sich schon, warum man ein ausführliches Interview macht, wenn dann einzelne Zitate aus dem Zusammenhang gerissen werden und der Tenor des Artikels nichts mehr mit meinen Aussagen zu tun hat.

Kam die Entscheidung denn überraschend?


Nein. Ich wusste schon seit vergangenem April davon, direkt nachdem Redaktion und Produktion die Entscheidung gefällt hatten.

Warum wurde der Vertrag nicht verlängert?

Die Rolle der Senta ist zu Ende geschrieben. Sie war liebende Mutter, Geschäftsfrau, Alkoholikerin und manches mehr. Da ist es schwer, mit dieser Figur neue Geschichten zu entwickeln. Das war der einzige Grund und so etwas ist in der Branche absolut üblich. Ich bin auch nicht traurig – so wie es fälschlich in dem Bericht vom vergangenen Wochenende rüber kommt. Anfangs habe ich selber jedes Jahr gedacht, es muss weitergehen, weil ich die Herausforderung brauchte. Jetzt ist aber der Zeitpunkt da, an dem ich meine Zeit anders nutzen möchte, um auch eigene Ideen zu verwirklichen.
 


Der Sender bestätigte ja, dass die Familienstruktur in der Serie verjüngt werden soll. Halten Sie das für problematisch? Sie sind doch mit 38 ohnehin alles andere als alt.


Jugendwahn gibt es nicht. Das wurde aus dem Zusammenhang falsch zitiert. Weder bin ich alt, noch fühle ich mich so. Fernsehproduktionen werden sich ohnehin zukünftig wieder mehr auf ältere Menschen beziehen müssen, denn wenn man repräsentatives Fernsehen machen will, muss man alle Altersschichten ansprechen. GZSZ ist zwar eine Teenie-Sendung, aber auch die Älteren sind dort vertreten: Frank-Thomas Mende, Lisa Riecken und Wolfgang Bahro sind die besten Beispiele dafür.

Durch die Berichterstattung vom vergangenen Wochenende haben Sie nun auch einen recht öffentlichkeitswirksamen Ausstieg. Kann das nicht auch von Vorteil sein?

Ich habe jetzt viele Interviews, in denen ich die Berichte wieder gerade rücken muss. Für mich sind die Artikel erstmal nicht positiv gewesen, obwohl ich dadurch jetzt eine gewisse Aufmerksamkeit in den Medien habe, das stimmt schon.