Foto: PixelQuelleAm Dienstag stellte das Institut für Demoskopie die aktuelle Allensbacher Werbeträger-Analyse vor, die - anders als die IVW-Zahlen - nicht die verkaufte oder verbreitete Auflage, sondern die Zahl der tatsächlichen Leser wiedergeben will. Die Zahlen für die Publikumszeitschriften und Wochenzeitungen fielen ernüchternd aus, die Gesamtreichweite sank um 3,8 Prozent. Bei Special Interest-Titeln gibt es aber auch einige Gewinner. Ein tolles Jahr erlebten etwa die Sportzeitschriften. Ein Überblick über die wichtigsten Segmente...

Aktuelle Zeitschriften und Magazine

Wie schon in den Vorjahren geht es für die großen aktuellen Magazine weiterhin bergab. Die größten Verluste muss diesmal der "Focus" hinnehmen, der 260.000 Leser verliert und nun nur noch eine Reichweite von 4,61 Millionen Lesern ausweisen kann. Damit vergrößert sich der Rückstand auf den "Spiegel" weiter. Der hat inzwischen 1,1 Millionen Leser mehr, die Reichweite ging auch hier allerdings um 150.000 zurück. Einen weiteren Rückgang muss auch der "Stern" hinnehmen, der im vergangenen Jahr 160.000 Leser verlor und nun noch auf eine Reichweite von 7,4 Millionen kommt.

Im Segment der aktuellen Zeitschriften spielt die "Bild am Sonntag" natürlich weiter in einer eigenen Liga. Doch auch Chefredakteur Claus Strunz muss sich mit sinkenden Leserzahlen beschäfigen. 230.000 Leser kamen im letzten Jahr abhanden, die Reichweite sank auf 9,47 Millionen. Stabilisieren konnte sich die "Bunte", die nach deutlichen Rückgangen im Vorjahr wieder 90.000 Leser hinzugewann.

Auf ein gutes Jahr blicken die Titel "In" und "InTouch" zurück, deren steigende Auflagenzahlen sich auch in der Reichweite bemerkbarmachen. "In" kommt laut AWA auf eine Reichweite von 0,6 Millionen Lesern (+140.000), "InTouch" auf 0,9 Millionen (+110.000). Zulegen konnte übrigens auch die "Revue" um 100.000 Leser - doch die positive Entwicklung hilft nun auch nichts mehr: In dieser Woche erscheint das Heft zum letzten Mal.

Erstmals ausgewiesen wurde die Reichweite der "Vanity Fair", die auf Anhieb 520.000 Leser erreichen konnte - und damit glatt doppelt so viele wie Gruner + Jahrs "Park Avenue", die ebenfalls erstmals in der AWA erfasst wurde, aber bei einer Reichweite von 0,26 Millionen hängen blieb.

Programmzeitschriften

Bei den Programmzeitschriften gibt es - wie eigentlich schon gewohnt - auch in der AWA 2008 wieder überwiegend rote Zahlen. Doch es gibt natürlich auch Gewinner: Bei den 14- täglichen Titeln heißt dieser ganz klar "TV Digital". Die Reichweite stieg um 230.000 auf nun 2,03 Millionen Leser. Während "tv 14" seine Reichweite bei 3,47 Millionen Lesern weitgehend stabil halten konnte, gibt es bei den alteingesessenen Platzhirschen Abschläge zu verzeichnen. Die gemeinsam ausgewiesene Kombi aus "TV Spielfilm" und "TV Today"  verlor 370.000 Leser und kommt nun noch auf 8,8 Millionen Leser, die Reichweite der "TV Movie" sank um 300.000 auf nun 6,43 Millionen.

Bei den wöchentlichen Programmzeitschriften heißt der Marktführer weiterhin "Hörzu" - und das Traditionsblatt konnte den Reichweitenrückgang der letzten Jahre sogar stoppen und legte nun wieder minimal auf 5,83 Millionen Leser zu. Große Probleme hat hingegen weiterhin die "Fernsehwoche", die schon im vergangenen Jahr einer der größten Verlierer war. Erneut ging die Reichweite um 250.000 auf nun noch 1,85 Millionen Leser zurück. Damit rutschte die "Fernsehwoche" auch hinter die "Funk Uhr" zurück, die nach den Verlusten des Vorjahres diesmal wieder  70.000 Leser hinzugewann und nun auf eine Reichweite von 2,04 Millionen Lesern kommt.

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