Doch es geht nicht nur um die Frage des einzelnen Inhalts. Auch die Rahmenbedingungen dürften künftig eine Rolle spielen. "Noch ist der Video-Markt in einem sehr frühen Stadium. Es gibt kaum eine Produkt- und Preisdifferenzierung", schreibt Christmann bei "Adzine". In der neuen audiovisuellen Ära werde es zu einer Differenzierung hinsichtlich solcher Faktoren wie Nutzungszeitpunkt, Verweildauer, Inhalt, Playergröße, oder Platzierung der Werbung kommen. "Hier müssen alle Marktteilnehmer noch sehr viel Pionierarbeit leisten", so der SnackTV-Chef.

Das ist sicher richtig, denn die Fragen rund um die künftige Messung und Bewertung der Reichweite gehen weit darüber hinaus, einem Inhalt auf mehrere Geräte zu folgen. Es geht auch, darum der Werbung zu folgen. Schließlich hilft die Quote nicht nur den Programmmachern helfen dabei, den Nerv des Publikums zu treffen, sondern ist auch die Abrechnungsgrundlage für die Werbevermarktung.

Mit zunehmender Integration von Kampagnen, in denen TV-Spots, Anzeigen und Online-Elemente inhaltlich genau aufeinander abgestimmt sind, wird das Bedürfnis nach einem einheitlichen System zur Erfolgskontrolle immer wichtiger. Einen möglichen Lösungsvorschlag hat ProSiebenSat.1-Vermarkter SevenOne Media bereit im Jahr 2010 gemeinsam mit der Agentur Pilot vorgelegt. Das Planungstool Double Play liefert für TV- und Online-Kampagnen unter Rückgriff auf die AGF/GfK-Daten und das GfK Web Efficiency Panel (WEP) Fernseh- und Online-Nutzungsdaten aus einer Quelle.

Und weil das Fernsehen mit dem, was unter dem Schlagwort Social TV derzeit immer mehr als Hype durch die Landschaft schwappt, nun doch so etwas wie interaktiv wird, stellt sich auch die Frage, wie sich die Beteiligung der Nutzer über Facebook, Twitter und Co. messen lässt. Denn die Reaktion sagt auch etwas über die Qualität eines Kontaktes und damit in gewisser Weise auch des Inhalts aus – nämlich darüber, wie stark er das Publikum einbinden kann.

Die Kollegen von der "Rundshow" im BR schlagen den "G-Punkt" vor: "An jedem (Sende-) Tag erfassen wir die Anzahl an Tweets, Fotos, Videos, Voting-Stimmen und Diskussionsbeiträgen auf Twitter, Facebook, Google+, im Blog und über unsere Smartphone-App ‚Die Macht’ und ermitteln daraus die Summe. Diese wird laufend aktualisiert und in Echtzeit auf unserer Blogseite ausgewiesen".