Herr Schablitzki, Herr Redondo-Vega, zwei Männer deren Medien sich auf Männer spezialisieren können doch sicherlich erklären: Was ist heute eigentlich männlich?

Schablitzki: RTL Nitro ist ja noch ein vergleichsweise junger Sender und hat nicht so viel Erfahrung sammeln können, wie der der Condé Nast Verlag mit „GQ“ - uns gibt es erst drei Jahre. Ich würde es für uns mal so beantworten: Männlich ist bzw. männliches Fernsehen ist, wenn Männer fern sehen. Und das sind nicht nur die No-Brainer-Themen, die einem sofort in den Sinn kommen, sondern längst ein ganzes Portfolio an Themen, wie es die „GQ“ seit Jahren hervorragend demonstriert.

Redondo-Vega: Ich stimme da natürlich gerne zu. Wir bei „GQ“ pflegen gerne die Meta-Ebene. Wenn ich gefragt werde, was männlich ist, dann ist das eine Frage, die mich erst einmal zum Nachdenken bringt. Männlich ist auf jeden Fall, sich seiner Männlichkeit bewusst zu sein. Das ist manchmal ein weites Feld. Was dem einen männlich vorkommt, muss dem anderen noch gar nicht männlich erscheinen. Was wir auf jeden Fall nicht pflegen, sind Stereotype. Das heißt: es gibt nicht den einen Mann! Wir sprechen von einer Bandbreite von Themen und auch von Männertypen. Wenn mal wieder kurzerhand ein neuer Männertypus ausgerufen wird, dann lächeln wir meist müde.

Im Herbst werden mit dem „GQ-Award“ wieder die Männer des Jahres geehrt. Die TV-Partner haben in den letzten Jahren mehrfach gewechselt. Was spricht für die neue Heimat RTL Nitro?

Redondo-Vega: Da fallen mir mehrere Sachen ein. Das Wichtigste: Die Zusammenarbeit mit RTL Nitro ist der nächste Schritt in einer Strategie, die wir seit 2010 verfolgen. Damals sind wir mit dem Award von München nach Berlin gewechselt. Wir haben uns Schritt für Schritt professionalisiert, internationalisiert und haben vor allem auch aus einem Show-Event ein TV-Event gemacht. Wir haben verschiedene TV-Partner gehabt, aber tatsächlich ist RTL Nitro schon länger ein Wunschpartner. Sie haben nicht nur in der Reichweite sondern auch inhaltlich eine tolle Entwicklung gemacht.

Schablitzki: Wir reden schon länger miteinander, aber nicht nur die Preisverleihung, sondern auch wir haben uns so weiterentwickelt, dass es jetzt einfach perfekt passt.

Redondo-Vega: RTL Nitro ein ja auch Teil der Mediengruppe RTL Deutschland, die uns über ihre Werbeflächen und Cross-Promotion in diversen News- und Celebrity-Formaten helfen kann. Wir wiederum können als „GQ“ durch die Preisverleihung in Berlin attraktiven Content und Zugang zu Prominenten liefern. Wir haben schon in den vergangenen Jahren das Storytelling auf der Bühne und rund um die Preisträger deutlich weiter entwickelt. Das können wir jetzt zusammen vertiefen. Zudem haben wir mit Daniel Thomé einen hervorragenden Produzenten an Bord und können uns auch dank der Erfahrungen aus den vergangenen Jahren sogar vorstellen, die „GQ-Awards“ in diesem Jahr erstmals live auszustrahlen.



Es ist aber noch nicht final entschieden, ob man live auf Sendung geht?

Schablitzki: Genau. Das ist noch nicht hundert Prozent sicher, aber wir streben eine Live-Übertragung an. Der „GQ Award“ ist einer der größten Lifestyle-Events überhaupt für unsere gemeinsame Zielgruppe und sie hat on-air in den vergangenen Jahren meiner Meinung nach noch nicht die Aufmerksamkeit erzielt, die er verdient hätte. Daran können wir arbeiten - dank der Promotionkraft der Mediengruppe und einer wunderbaren Moderatorin.

Wer führt denn in diesem Jahr durch die „GQ Awards“?

Schablitzki: Wir haben tatsächlich die einzige Moderatorin gefunden, die über allen Zielgruppen und Dingen steht und so eine Show moderieren kann: Barbara Schöneberger.

Redondo-Vega: Wir sind super stolz darüber. Wir sind bei Condé Nast Barbara Schöneberger schon lange freundschaftlich verbunden. Sie mag die Veranstaltung und konnte sich das auch sehr gut vorstellen. Im Hinblick darauf, dass wir eine Live-Ausstrahlung planen, ist sie ein Garant für beste Unterhaltung. In Deutschland gibt es glaube ich keine Moderatorin, die so schlagfertig ist und so viel Live-Bühnenerfahrung hat.

Für RTL Nitro bedeutet der „GQ Award“ die Öffnung für ein neues Genre. Lifestyle und Stars spielten bislang keine große Rolle für den Männersender...

Schablitzki: Ganz genau, wir öffnen uns. Es entspricht der Strategie zum Sender-Launch, das vielfältigste Programm für Männer im deutschen Fernsehen zu bieten - das ist unser Markenkern. Jetzt sind wir an einem Punkt, an dem wir aus dem Kerngeschäft heraus mit dem Event punktuell besondere Aufmerksamkeit auf den Sender lenken können. Dass RTL Nitro Events kann, haben wir ja mit den European Qualifiers schon gezeigt. Der „GQ-Award“ ist der nächste evolutionäre Schritt. Ich glaube, es hilft dem Profil des Senders, hier mit dem Prestige und der Kompetenz von Condé Nast arbeiten zu können.