Ach herrje, es laufen überall Wiederholungen. Was ist da denn los?

In welcher Welt leben Sie denn? Die Fußball-Europameisterschaft steht an, wie unschwer am "EM-Bistro" im "Morgenmagazin" zu erkennen ist.

Aber das ist doch nichts Besonderes, oder?

Für ARD und ZDF schon, weil sie in den nächsten vier Wochen die Gelegenheit haben, viel mehr Zuschauer zu erreichen als sonst - vor allem die Jüngeren, die sonst viel lieber "Berlin - Tag & Nacht" schauen oder bei YouTube unterwegs sind. Wirklich besonders ist übrigens, dass durch die Aufstockung von 16 auf 24 Teams so viele EM-Spiele ausgetragen werden wie nie zuvor. Gleich 51 Partien werden bis zum 10. Juli in Frankreich stattfinden.

Das heißt, die beiden Ollis müssen sich im ZDF wieder den ganzen Tag um Kopf und Kragen quasseln?

Damit das möglichst nicht oder zumindest nicht so oft passiert, hat sich das ZDF überlegt, Oliver Welke und Oliver Kahn wechselnde Gäste zur Seite zur stellen, darunter Sebastian Kehl oder Mark Forster. Hinzu kommen Schiedsrichter-Experte Urs Meier und der frühere Bundesliga-Trainer Holger Stanislawski, der fürs Taktische zuständig sein soll. Das ZDF setzt damit übrigens auf ein anderes Konzept als die ARD, die sich aber zumindest tagsüber das Studio im Pariser IBC teilen wird. Dort bilden Alexander Bommes und Arnd Zeigler ein neues Duo, ehe sich Matthias Opdenhvöel und Mehmet Scholl am Abend direkt aus dem Stadion melden. Hier haben sich Stefan Effenberg, Thomas Doll und Guus Hiddink als Gäste angesagt. Als Kommentatoren nimmt die ARD wie gehabt Tom Bartels, Steffen Simon und Gerd Gottlob mit, der auch beim Endspiel am Mikro sitzen wird. Das ZDF setzt neben Béla Réthy und Oliver Schmidt erstmals bei einem Turnier auf Martin Schneider. Und mit Claudia Neumann gibt's endlich auch mal eine weibliche Stimme zu hören.

Oliver Kahn, Holger Stanislawski, Oliver Welke© ZDF/Svea Pietschmann

Klingt abwechslungsreicher als in Brasilien. Wen schicken die Sender denn sonst noch nach Frankreich?

Zusammen werden ARD und ZDF fast 500 Mitarbeiter nach Frankreich schicken, darunter Gerhard Delling und Katrin Müller-Hohenstein, die sich aus dem Quartier der deutschen Nationalmannschaft melden werden. Die ZDF-Moderatorin bekommt mit Simon Rolfes sogar noch einen ehemaligen Nationalspieler zur Seite gestellt, der vielleicht verhindern kann, dass Lukas Podolski erneut ranzige Badelatschen am Pool überreicht bekommt.

Und nach dem Abpfiff geben ARD und ZDF bestimmt auch noch nicht Ruhe, oder?

Nein, das wäre ja auch wirklich fahrlässig, wo doch schon mal so viele Fußballfans gemeinschaftlich vor der Glotze sitzen. Reinhold Beckmann darf diesmal nicht mit nach Frankreich reisen, eröffnet aber am Ende des Sendetag des Ersten seine "Sportschule" in Malente, wo er mit altgedienten Fußballern über die gute, alte Zeit sprechen wird. Quasi so wie das Markus Lanz in den nächsten Wochen vermutlich häufiger im ZDF tun wird. Der Turnierstart bleibt aber noch Lanz-frei und wird stattdessen mit einer Dokumentation über Frankreich und seine Équipe Tricolore beendet.

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