demxco 2016: Martin Sorrell, Jack Dorsey© dmexco
Ist an WPP-Oberboss Sir Martin Sorrell ein begnadeter Interviewer verloren gegangen? Oder war er einfach nur verärgert, weil Twitter-CEO Jack Dorsey seinen Trip nach Köln zur dmexco zwei Tage vorher abgesagt hatte? Jedenfalls musste sich der Daheimgebliebene per Videochat eine knallharte Frage nach der anderen gefallen lassen. Twitter habe noch keinen Cent Gewinn erwirtschaftet, wann es denn endlich mal soweit sei, wollte Sorrell wissen. Wer von den zahlreichen kolportierten Interessenten den Laden übernehmen werde. Und ob es Twitter dann als Teil eines größeren Konzerns, etwa Facebook, besser als heute gehen werde. Dem sichtlich missgelaunten Dorsey blieb nicht viel mehr als mantraartig zu wiederholen, man werde Twitter für Werbekunden verbessern, weiter an der Software und am Produkterlebnis arbeiten. Die Konfrontation sorgte zumindest für mehr Erkenntnis als manche oberflächliche Plauderrunde.

Deutlich besser verkaufte sich Twitter-Deutschlandchef Thomas de Buhr in der neu eingerichteten "Motion Hall" der dmexco. Er trat gemeinsam mit zufriedenen Kunden auf die Bühne und ließ diese von ihren Twitter-Kampagnen schwärmen: Jürgen Wermuth, Leiter Online-Marketing & Social Media der Telekom, sowie Stefan Schäfer, bei Volkswagen für crossmediale Werbung verantwortlich, erklärten unter anderem, wie die Werbeform "First View" funktioniert, bei der jeder deutsche Twitter-Nutzer garantiert zuerst die eigene Werbung zu sehen bekommt (DWDL.de berichtete). Überhaupt erwies sich die "Motion Hall" mit Bewegtbild-Präsentationen von A wie AOL bis Z wie ZDF-Werbefernsehen als echte Bereicherung der Messe.

 

dmexco© dmexco
Die dmexco-Veranstalter – Koelnmesse und Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) – vermeldeten anschließend einen neuen Besucherrekord: mehr als 50.000 Fachbesucher an zwei Tagen, das sind 18 Prozent mehr als 2015. Rund 17.500 Gäste haben laut Messeleitung die 15 Bühnen des Konferenzprogramms besucht. "Die dmexco 2016 hat alles übertroffen, was die globale Digitalwirtschaft bislang gesehen hat", lassen sich die beiden Chef-Organisatoren Christian Muche und Frank Schneider selbstbewusst zitieren. "In Qualität und Quantität ist das, was die dmexco in Expo und Conference aufgeboten hat, absolut einzigartig auf der Welt." Für 2017 wurden der 13. und 14. September als Veranstaltungstage festgelegt.

Wenn RTL II am 4. Oktober seine neue Castingshow "Curvy Supermodel – Echt. Schön. Kurvig." startet (DWDL.de berichtete), sind vier Modemarken als Product-Placement-Partner mit an Bord. KiK, Happy Size, Sheego und Studio Untold setzen auf den Trend zur Weiblichkeit ohne Norm und kleiden die Kandidatinnen in dem TV-Format ein. Neben dem bekannten Textildiscounter handelt es sich bei Happy Size um einen Plus-Size-Onlineshop, bei Sheego um das Plus-Size-Label des Schwab-Versands und bei Studio Untold um ein Label der Popken Fashion Group für die Größen 42 bis 54. Laut Andreas Kösling, Geschäftsführer des RTL II-Vermarkters El Cartel Media, zeichnet sich "Curvy Supermodel" durch eine "starke Jury und einen interessanten Cast aus. Mit unserer neuen Castingshow sind wir nah am Zeitgeist und bieten unseren Partnern eine ideale Plattform für ihre Markenkommunikation. Wir freuen uns sehr, dass wir namhafte Fashion-Brands für das Format gewinnen konnten."

Joko Winterscheidt, © VW
Creative Cosmos 15
, die im Frühjahr gegründete Agentur von Matthias Schweighöfer und Joko Winterscheidt, liefert Volkswagen seine erste eigene Webserie. In "Der Spediteur" nimmt Hauptdarsteller Winterscheidt in jeder Episode die abenteuerlichsten und skurrilsten Lieferaufträge an und führt diese dann mit den Elektroautos von VW aus. Das Teasing läuft seit ein paar Tagen über die Social-Media-Kanäle des Protagonisten und der Automarke. In einem 30-Sekunden-Spot wird Joko als "Der Spediteur" vorgestellt, bevor in Kürze vier Folgen auf YouTube, Facebook sowie auf einer VW-Microsite starten. Darin wird es um den Transport eines Bienenvolks oder auch um ein wissenschaftliches Experiment gehen. "Das Spannendste an der Kreation und Umsetzung der Kampagne war, den Spieß umzudrehen und sich nicht zu fragen, was der Marketer sagen möchte, sondern was der Konsument sehen will", so Joko Winterscheidt. Und Axel Neuhaus, Leiter Digitales Marketing Deutschland der Marke Volkswagen Pkw, kündigt an: "Wir wollen gemeinsam mit Joko ein neues Branded-Entertainment-Format für die Zielgruppe entwickeln, das sich aus dem digitalen Fokus heraus auch auf andere Medien übertragen und adaptieren lässt."

Sport1 Media© Constantin Medien
Lieferando.de
und Falken sind die neuen Sponsoren der UEFA Europa League bei Sport1. Als Co-Presenter im TV hat Vermarkter Sport1 Media das Online-Portal für Essensbestellungen gewonnen. Der Reifenhersteller Falken Tyre Europe wiederum übernimmt die Präsentation des Gewinnspiels im TV und wird als Co-Presenter auf Sport1.de sowie im digitalen Sportradio Sport1.fm eingebunden. Falken ist bereits langjähriger Sport1-Kunde im Bundesliga-Umfeld. Laut Patrick Fischer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Sport1 Media, profitieren Lieferando.de und Falken "auch von der Attraktivität der UEFA Europa League mit ihrem hochwertigen Markenauftritt und den zahlreichen Topklubs, die in dieser Saison im Wettbewerb antreten – darunter Manchester United, Inter Mailand und der FC Schalke 04."