Media Impact© Springer
Von Adventsruhe kann bei Media Impact, dem gemeinsamen Anzeigenvermarkter von Axel Springer und Funke Mediengruppe, keine Rede sein. Vorige Woche hatte DWDL.de im Media-Update von Funkes Absicht berichtet, Handelsanzeigen in seinen Tageszeitungen künftig nur noch von der Score Media Group vermarkten zu lassen, nicht mehr von Media Impact. Dieses Vorhaben hatte ein Funke-Sprecher gegenüber dem "Handelsblatt" bestätigt. Wie das Fachmagazin "W&V" nun jedoch schreibt, ist der Plan gar nicht ohne weiteres umsetzbar. Dies liege an den kartellrechtlichen Auflagen, mit denen 2014 die Übernahme von "Berliner Morgenpost", "Hamburger Abendblatt" und etlichen Springer-Zeitschriften durch Funke verknüpft worden sei. Eine der Bedingungen des Bundeskartellamts: Funke darf "den Marktzugang zu seinen Zeitungstiteln zwecks Aufrechterhaltung des Wettbewerbs nicht nur über einen exklusiven Vermarktungspartner gewähren". Die Funke-Blätter müssten also weiter über beide Vermarkter angeboten werden.

Die Kollegen von "W&V" ziehen daraus den naheliegenden Schluss, dass Funke wohl eher öffentlichen Druck auf seinen Joint-Venture-Partner Springer ausüben wolle, um künftig einen größeren Anteil vom Mediabudget der Handelskunden abzubekommen. Die Übermacht der "Bild"-Zeitung innerhalb des Media-Impact-Portfolios scheint der Essener Verlagsgruppe schon länger ein Dorn im Auge zu sein. Allerdings dürften Funkes Druckmittel begrenzt sein, zumal die großen Media-Agenturen beim Konditionenpoker offenbar regelmäßig die Vermarkter gegeneinander ausspielen. Laut "W&V" bietet Score Media derzeit so aggressive Rabatte an, dass ein Großteil der Funke-Anzeigen automatisch dort gebucht werde.

 

Anett Hanck© MHD
Immerhin kann Media Impact auch positive Betriebsamkeit vermelden: Die renommierte Vermarktungsspezialistin Anett Hanck (Foto) ist als Senior Sales Manager in die Healthcare-Unit eingestiegen. Vom Münchner Media-Impact-Büro aus kümmert sie sich um die Region Süd in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Hanck war zuletzt Geschäftsleiterin Sales der österreichischen Gratiszeitung "Heute", davor u.a. Geschäftsführerin der Verlagsgruppe News, des Prisma-Verlags oder des Score-Media-Vorläufers Medienhaus Deutschland. Mit dem Ausbau seiner Healthcare-Unit will Media Impact das Werbegeschäft mit Pharma-Kunden über alle Titel hinweg verstärken.

Goldbach Germany© Goldbach Germany
Weil Willibald Müller zum Jahresbeginn 2017 erster hauptamtlicher Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) wird (DWDL.de berichtete), braucht sein bisheriger Arbeitgeber Goldbach Germany neue Chefs. Die stammen aus den eigenen Reihen: Frank Möbius, bislang Chief Officer Business Development, und Robert Stahl, bislang Chief Technology Officer, übernehmen die Geschäftsführung des Münchner TV- und Digital-Out-of-Home-Vermarkters, zu dessen Portfolio u.a. die Pay-TV-Sender von Sony Pictures Television oder Spiegel TV zählen. Peter Christmann, einstiger Vermarktungschef von ProSiebenSat.1, bleibt als Chairman von Goldbach Germany an Bord. "Die Goldbach Germany hat mit den geschäftsführenden Gesellschaftern Peter Christmann, Frank Möbius und Robert Stahl ein starkes Führungsteam. Wir sind zufrieden mit der bisherigen Entwicklung", lässt sich Michi Frank, CEO der Schweizer Goldbach Group, zitieren.

Nestlé© Nestlé
Es ist gerade mal ein halbes Jahr her, dass Tina Beuchler die Position als Media Director von Nestlé Deutschland an ihre Nachfolgerin Maike Abel übergeben hat, um sich selbst als Digital Director auf den digitalen Wandel des Konzerns zu konzentrieren (DWDL.de berichtete). Jetzt ist sie zusätzlich auch wieder die oberste Media-Verantwortliche bei Nestlé – als neues Mitglied des NiM Management Committee (NiM steht für "Nestlé in the Market"), eines erweiterten Führungsgremiums unterhalb des Vorstands. Die Media-Abteilung wird aber unverändert von Abel geleitet. Nestlé Deutschland befindet sich momentan mitten im Pitch um seinen rund 90 Millionen Euro schweren Mediaetat. Über den eigenen Konzern hinaus vertritt Beuchler als Vorsitzende der OWM die generellen Interessen der deutschen Werbekunden.

OMG/OWMIm Juli hatten sich OWM und OMG mit den Brachenverbänden der einzelnen Mediengattungen darauf verständigt, anstelle der 2015 pilotierten gattungsübergreifenden Werbewirkungsplattform doch nur eine gemeinsame Qualitätsinitiative zu starten (DWDL.de berichtete). Diese hat nun unter dem leicht sperrigen Namen "Qualitätsinitiative Werbewirkungsforschung" offiziell ihren Betrieb aufgenommen – mit einem Treffen aller Beteiligten in Berlin. Neben den sieben Gattungen Kino, Online, Außenwerbung, Radio, TV, Zeitschriften und Zeitungen sowie der Organisation Mediaagenturen (OMG) und der Organisation Werbungtreibende im Markenverband (OWM) haben sich zum Kick-off auch Google und Facebook der Initiative angeschlossen. Im ersten Schritt entsteht nun ein Dokumentationsraster für Werbewirkungsstudien, das Werbungtreibenden, Agenturen und Medien mehr Transparenz über die Leistungsfähigkeit der Studien bieten soll. Gleichzeitig sollen Empfehlungen für die Abbildung von Kampagnenkontakten erarbeitet werden. In einem späteren dritten Schritt ist geplant, Guidelines für die qualitative Einschätzung von Studienergebnissen anzubieten. Mit dem Projektmanagement der Qualitätsinitiative ist die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) beauftragt worden. Unter deren Dach wird sie als neue Arbeitsgruppe durch die Mitglieder der Initiative geführt.